Artenmanagement

Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus

Die Asiatische Hornisse wird künftig als „weit verbreitet“ in Deutschland eingestuft. Das Umweltministerium forscht an einer neuen Methode zur effektiven und kostengünstigen Bekämpfung von Nestern der Asiatischen Hornisse.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)
Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)

Die Asiatische Hornisse, eine gebietsfremde Art, hat sich in den letzten Jahren in Baden-Württemberg und im Westen Deutschlands insgesamt trotz umfangreicher Bekämpfungsmaßnahmen massiv ausgebreitet.

Das Bundesumweltministerium hat daher Ende März 2025 die Asiatische Hornisse in Deutschland als „weit verbreitet“ eingestuft. Mit dieser Bundesregelung entfällt im Land die bisher bestehende Pflicht zur Beseitigung von Nestern. An deren Stelle tritt die Verpflichtung zur Durchführung eines geeigneten Managements. Hierzu stehen nun bundesweit einheitliche Empfehlungen in einem Management- und Maßnahmenblatt (PDF) zur Verfügung.

Konkret bedeutet dies: Zukünftig werden nur noch Nestentfernungen durch den Naturschutz beauftragt und bezahlt, wenn ein konkreter Schaden an der biologischen Vielfalt droht. Dies ist nach den bisherigen Erkenntnissen in aller Regel nicht der Fall. Betroffene müssen daher nun selbst aktiv werden und Nestentfernungen bei Bedarf auf eigene Kosten beauftragen.

Die Betroffenen werden dabei weiterhin von der Landesanstalt für Bienenkunde (LAB) bei Nestmeldungen unterstützt (zum Beispiel durch Vermittlung sachkundiger Personen) und mit entsprechenden Fachinformationen versorgt.

Umweltministerium forscht an neuer Bekämpfungsmethode

Die bisherigen Bekämpfungsmaßnahmen haben eine weitere Ausbreitung und Etablierung der Asiatischen Hornisse in Baden-Württemberg leider nicht verhindern können. Deshalb plant das Umweltministerium in Zusammenarbeit mit Bundesbehörden und der Landesanstalt für Bienenkunde ein Forschungsprojekt zur effektiven und kostengünstigen Bekämpfung von Nestern der Asiatischen Hornisse. Dazu sollen umfangreiche Feldversuche stattfinden, um Methoden jenseits der reinen Nestentfernung zu erproben.

Die Bevölkerung sollte Sichtungen von Asiatischen Hornissen und deren Nester weiterhin über die Meldeplattform der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) melden.

Asiatische Hornisse

Die Asiatische Hornisse hat sich in Deutschland etabliert. Inzwischen gibt es Nachweise von Schleswig-Holstein bis Bayern. Im vergangenen Jahr wurden in Baden-Württemberg rund 1.500 Nester gemeldet, im Jahr 2023 waren es zum Vergleich nur 607 Nester.

Baden-Württemberg gehört zu den Ländern, welche derzeit am meisten von der Ausbreitung der Asiatischen Hornisse betroffen sind. Das Umweltministerium hat deshalb frühzeitig umfangreiche und wirksame Strukturen aufgebaut, um eine Bekämpfung der Asiatischen Hornisse und Vermeidung von Schäden sicher zu stellen. Bereits seit 2022 findet regelmäßig ein Runder Tisch Asiatische Hornisse unter Federführung des Umweltministeriums und Beteiligung aller Akteure statt, um Vorgehensweise und Maßnahmen bestmöglich abzustimmen.

Seit 2023 wird durch die Landesanstalt für Umwelt eine Meldeplattform Asiatische Hornisse für die unkomplizierte und schnelle Meldung von Tieren und Nestern durch Bürgerinnen und Bürger bereitgestellt. Die bestätigten Nachweise können seitdem auf einer Karte eingesehen werden.

Seit März 2024 koordiniert die Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim im Auftrag der Naturschutzverwaltung zentral alle Aufgaben rund um die Asiatische Hornisse. Hierzu gehören neben der Verifizierung der eingehenden Meldungen, Öffentlichkeitsarbeit und Schulungen sowie entsprechende Forschung. Baden-Württemberg ist deshalb gut für die zukünftigen Herausforderungen im Umgang mit der Asiatischen Hornisse aufgestellt.

Zahlen, Daten, Fakten

Weitere Meldungen

Die „Ulmer Madonna“ in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Laiz
Weihnachten

Weihnachtsgrüße des Ministerpräsidenten

Polizistin bei einem Auslandseinsatz
Polizei

Weihnachtsgrüße an Einsatzkräfte der Polizei in Auslandsmissionen

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Abgelehnte Asylbewerber steigen in ein Flugzeug. (Foto: © dpa)
Bundesrat

Weitere Schritte zur „Migrationswende“

Baden-Württemberg, Seebach: Fichten und eine Buche stehen im Nationalpark Schwarzwald im Nebel.
Bundesrat

Hauk fordert Entlastung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe

Zahlreiche im Stau stehende Fahrzeuge sind durch den Außenspiegel eines Autos auf der A81 bei Sindelfingen zu sehen.
Bundesrat

Geplante Sanktionierung des Punktehandels im Straßenverkehr

Eine Drohne fliegt bei Sonnenuntergang über eine Wiese. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Bundesrat

Land unterstützt Änderung des Luftsicherheitsgesetzes

Fischer fischen im Bodensee (Foto: dpa)
Artenschutz

Projekt zum Fischartenschutz und Kormoranmanagement startet

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Touristen sitzen im Aussenbereich von Restaurants.
Bundesrat

Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie im Bundesrat

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Ein frischer Radweg mit Bausstellenfahrzeugen, inmitten von landwirtschaftlicher Fläche.
Radverkehr

Neuer Rad- und Gehweg zwischen Tettnang-Büchel und Schwanden

Ein Mitarbeiter der Porsche AG montiert im Porsche-Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen einen Porsche 718 Cayman. (Foto: dpa)
Automobilwirtschaft

Hoffmeister-Kraut kritisiert Automobilpaket der EU-Kommission