Verkehr

Abbiegeassistent soll tödliche Unfälle verhindern

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Ein Radfahrer steht mit seinem Fahrrad in der Versuchsabteilung von Mercedes Benz neben einem LKW mit einem Abbiegeassistenten. (Bild:© dpa)

Rechtsabbiegende Lastkraftwagen verursachen immer wieder Unfälle. Mit einem Feldversuch werden in Baden-Württemberg erstmals nachrüstbare Lkw-Abbiegeassistenten im Realbetrieb untersucht. Das Projekt soll die Grundlage für eine bundesweite Regelung schaffen.

Das Verkehrsministerium und der Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg e.V. (VSL) führen erstmals im Bundesgebiet einen Feldversuch zu Lkw-Abbiegeassistenten mit 500 Lkw durch. „Wir erhoffen uns davon wichtige Erkenntnisse, um eine flächendeckende Einführung des Abbiegeassistenten zu erreichen“, so Verkehrsminister Winfried Hermann. „Rechtsabbiegende Lastkraftwagen verursachen leider immer wieder Unfälle, weil sie Kinder, Fußgänger oder Radfahrer im toten Winkel nicht sehen. Diese Unfälle enden oft tödlich. Ein Rechtsabbiegeassistent, der bessere Sicht erlaubt und den Fahrer warnt, kann dies verhindern.“ Die Gesamtkosten des Feldversuchs belaufen sich auf rund 670.000 Euro. Das Verkehrsministerium fördert das Projekt mit 500.000 Euro.

Erster Feldversuch zu Lkw-Abbiegeassistenten

Der Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg e.V. hat Anfang 2018 mit Förderung des Verkehrsministeriums die Studie „Projekt Evaluierung von Abbiegeassistenten bei Lastkraftwagen im städtischen Einsatz“ erstellt. Die Ergebnisse waren die Grundlage für das nun angelaufene Projekt „Feldversuch zur Erprobung von 500 Lastkraftwagen mit Abbiegeassistenten in Baden-Württemberg“. „Bei diesem Projekt sind alle Speditionen in Baden-Württemberg aufgerufen sich zu beteiligen. Seit Ende Juli sind bereits rund 200 Nachrüstungen mit dem Abbiegeassistenten durchgeführt worden,“ so Minister Hermann weiter. VSL-Präsident Karlhubert Dischinger bestätigte: „Ich freue mich, dass wir trotz Sommerferien so erfolgreich gestartet sind. Es gab ausschließlich positive Resonanz aus der Branche zu diesem Projekt und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das Ziel, mit mindestens 500 Geräten in die nächste Fahrradsaison zu starten, erreichen werden.“

Baden-Württemberg will Grundlage für bundesweite Regelung schaffen

In Baden-Württemberg werden mit diesem Feldversuch zum ersten Mal in Deutschland verschiedene nachrüstbare Abbiegeassistenten im Realbetrieb untersucht. Dadurch können notwendige Informationen für die Speditionen und für den Gesetzgeber erarbeitet werden, damit der Abbiegeassistent auf deutschen Straßen zur Normalität wird. Mit diesem Projekt werden auch die Bemühungen von Bundesverkehrsminister Scheuer unterstützt, der am 10. Juli 2018 die Aktion Abbiegeassistent ins Leben gerufen hatte. „Mit den Projektergebnissen hoffen wir die Grundlage für ein Förderprogramm des Bundes zu schaffen, um den Abbiegeassistenten flächendeckend in neuen und im Gebrauch befindlichen Lkw im Bundesgebiet einzuführen“, so Minister Hermann abschließend.

Eine Initiative mehrerer Bundesländer im Bundesrat zielt darauf ab, Abbiegeassistenten für neue Lkw in der gesamten EU verpflichtend einzuführen. Mit dem Feldversuch will Baden-Württemberg darüber hinaus den Anstoß geben, auch ältere Lastwagen mit den Systemen auszurüsten, damit mögliche Unfälle beim Abbiegen künftig vermieden werden.

Kurzvorstellung „Feldversuch zur Erprobung von 500 Lastkraftwagen mit Abbiegeassistenten in Baden-Württemberg“ (PDF)

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