Die Coding Challenge 2020 der Initiative Kindermedienland bietet Kreativraum für technikbegeisterte Jugendliche. Teams aus ganz Baden-Württemberg entwickeln dabei digitale Anwendungen und Prototypen. Darunter ist auch ein Corona-Warn-Chip, der einen Zugang zur Corona-Warn-App der Bundesregierung auch ohne Smartphone ermöglicht.
„Challenge accepted“ – Herausforderung angenommen – hieß es diese Sommerferien für Lukas (17 Jahre), Felix (18 Jahre) und Markus (18 Jahre). Die Drei hatten sich gemeinsam an der Extern: Coding Challenge 2020 (Öffnet in neuem Fenster), einem zweiwöchigen Online-Hackathon der Extern: Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg (Öffnet in neuem Fenster), beteiligt. Ihre Herausforderung: Die Entwicklung eines Corona-Warn-Chips, der einen Zugang zur Extern: Corona-Warn-App der Bundesregierung (Öffnet in neuem Fenster) auch ohne Smartphone ermöglicht. „Mit einem solchen Chip sollen auch Menschen ohne passendes Smartphone die Chance erhalten, an dem Corona-Warn-Projekt teilzunehmen. Über Bluetooth soll der Corona-Warn-Chip mit Smartphones kommunizieren, und den Benutzer bei Erkennung einer Risiko-Begegnung über eine Leuchtdiode (LED) warnen", erläutert Markus die Idee des Projekts. Damit das Gerät mit der bereits bestehenden Warn-App kompatibel ist, soll auf die bereits existierende Infrastruktur zurückgegriffen werden.
Gemeinsam an der Hardware tüfteln
Als Kooperationspartner der Coding Challenge 2020 stellte das Extern: explorhino Schülerlabor (Öffnet in neuem Fenster) dem Projektteam die Räumlichkeiten des Extern: AAccelerator (Öffnet in neuem Fenster) in Aalen zur Verfügung. Dort tüftelten und bastelten die drei Schüler dann am Wochenende des 14. bis 15. August gemeinsam an der Hardware. „Wir benutzen einen akkubetriebenen, Bluetooth-fähigen Mikrocontroller, der zusammen mit einem Mobilfunkchip die Daten mit anderen Corona-Warn-Geräten und den Datenbanken austauscht und auf einer SD-Karte speichert. Programmiert wird das Ganze in C++“, erklären Felix und Lukas die Arbeit ihres Teams.
Erika Lahnsteiner vom explorhino Schülerlabor begleitete als Mentorin das junge Team und sieht großes Potential in dessen Arbeit: „Ich bin sehr beeindruckt, was die Jugendlichen hier innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt haben. Durch die Coding Challenge wurde eine tolle Plattform geschaffen, bei der technikbegeisterte Jugendliche spielerisch lernen, sich vernetzen und ihre Medienkompetenz stärken können.“
Hardware-Projekt als Open Source-Angebot
Für die Zeit nach der Coding Challenge haben die drei Teilnehmer bereits weitere Pläne geschmiedet. „Die Jugendlichen sind mit enormem Engagement bei der Sache und werden gleich nach der Coding Challenge an die Erstellung eines funktionsfähigen Prototyps gehen“ berichtet Andreas Geiger, ein weiterer Mentor des Teams. „Ihr Ziel ist es, das Hardware-Projekt als Open Source der Öffentlichkeit zum Nachbau zur Verfügung zu stellen.“
Während der Coding Challenge 2020 fanden sich 33 programmierbegeisterte Jugendliche aus ganz Baden-Württemberg im Internet auf einer Kommunikationsplattform zusammen, um gemeinsam in kleinen Teams digitale Projekte umzusetzen. Die Challenges für die Projekte wurden zuvor in einem Aufruf, einem sogenannten „Call for Ideas“, gesammelt. Dazu konnten Interessierte über die offizielle Coding Challenge Website eine technische Herausforderung oder eine Projektidee einreichen, die anschließend von den Teams gelöst werden sollte.
Während des zweiwöchigen Events im August ließen die Teilnehmenden zwischen zehn und 18 Jahren ihren Ideen freien Lauf: In elf Teams arbeiteten sie an hard- oder softwarebasierten Lösungen für die zuvor eingereichten Herausforderungen. Unterstützt wurden sie hierbei von elf erfahrenen Mentorinnen und Mentoren aus den Bereichen Informatik, Software Entwicklung, Design, IT, Elektrotechnik und Projektmanagement. Zum Abschluss der Coding Challenge stellten die Jugendlichen bei einer großen Online-Abschlusskonferenz ihre digitalen Innovationsprojekte vor.
Alternatives Online-Format für Hackathon-Events
Die Coding Challenge 2020 ist eine coronabedingte Sonderedition aus der Programmreihe der Extern: „Hack To The Future“-Hackathons (Öffnet in neuem Fenster). Die Initiative Kindermedienland unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann veranstaltet in regelmäßigen Abständen mehrtägige Programmierveranstaltungen in Baden-Württemberg. Sie werden von der Extern: MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (Öffnet in neuem Fenster) im Auftrag der Landesregierung und der Extern: Landesanstalt für Kommunikation (LFK) (Öffnet in neuem Fenster) durchgeführt. „Hack To The Future“ bietet einen Kreativraum, in dem junge Menschen frei experimentieren und mit originellen digitalen Lösungen die Zukunft gestalten können. Auf diese Weise unterstützt die Initiative Kindermedienland Jugendliche dabei, die Chancen der Digitalisierung zu erkennen und für sich zu nutzen.
Die Landesregierung setzt sich mit der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann dafür ein, die Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Land zu stärken. Mit dem Kindermedienland Baden-Württemberg werden zahlreiche Projekte, Aktivitäten und Akteure im Land gebündelt, vernetzt und durch feste Unterstützungsangebote ergänzt. So wird eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die Themen Medienbildung und Medienerziehung geschaffen.
Träger und Medienpartner der Initiative sind die Landesanstalt für Kommunikation (LFK), der Extern: Südwestrundfunk (SWR) (Öffnet in neuem Fenster), das Extern: Landesmedienzentrum (LMZ) (Öffnet in neuem Fenster), die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, die Extern: Aktion Jugendschutz (ajs) (Öffnet in neuem Fenster) und der Extern: Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV) (Öffnet in neuem Fenster).
Die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg ist eine Einrichtung des Landes und des Südwestrundfunks. Aufgabe der MFG ist die Förderung der Filmkultur und -wirtschaft und der Kultur- und Kreativwirtschaft. Mit bedarfsorientierten Programmen und Projekten unterstützt die MFG in ihrem Geschäftsbereich Extern: „MFG Kreativ“ (Öffnet in neuem Fenster) Kultur- und Kreativschaffende im Südwesten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Vernetzungs- und Vermittlungsaktivitäten sowie im Kompetenzfeld Extern: Digitale Kultur (Öffnet in neuem Fenster).
Die Landesanstalt für Kommunikation (LFK) ist die Medienanstalt für Baden-Württemberg. Sie lizenziert und beaufsichtigt den privaten Rundfunk, weist Übertragungskapazitäten zu und entwickelt und fördert eine vielfältige Medienlandschaft. Sie ist außerdem zuständig für den Jugendmedienschutz und die Vermittlung von Medienkompetenz. Hierzu engagiert sie sich in zahlreichen Projekten im Land und bietet Aus- und Fortbildungsmaßnahmen an.
Quelle:
Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg /MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg / Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg