Forst

Waldgipfel in Berlin

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Teilweise fehlende Belaubung bei erkrankter Buche. (Bild: FVA / Jörg Grüner)

Anlässlich des Waldgipfels in Berlin hat Forstminister Peter Hauk die Forderung nach finanzieller Unterstützung durch den Bund bei der Bewältigung klimabedingter Waldschäden bekräftigt.

„Der Waldgipfel in Berlin ist ein wichtiges Signal, dass alle Beteiligten zum Schutz unseres Waldes an einem Strang ziehen müssen. Jetzt müssen konkrete Maßnahmen des Bundes folgen, die den Waldbesitzern Unterstützung bei der Bewältigung der aktuellen Schäden eine echte Hilfe sind. Wenn wir über mehr Klimaschutz sprechen, dann muss der Wald in den Köpfen aller Entscheidungsträger sein“, sagte Forstminister Peter Hauk beim Waldgipfel des Bundes. Hauk werde den Forderungen des Landes an den Bund Nachdruck verleihen.
 
Zum Waldgipfel in Berlin sind Vertreter von Verbänden, der Wissenschaft, der Politik und anderen Interessensgruppen eingeladen. Dabei werde es insbesondere um die Unterstützung von Waldbesitzern gehen, die durch Dürre und Borkenkäferbefall stark belastet seien. „Ein zentraler Punkt ist die Anpassung der Wälder an den Klimawandel, diese Aufgabe wird für die nächsten Jahrzehnte große Anstrengungen aller Beteiligten erfordern“, sagte der Minister.

Moritzburger Erklärung als Grundlage der Forderungen an den Bund

Im Rahmen der Moritzburger Erklärung haben Hauk und seine Ressortkollegen aus den unionsgeführten Ländern weitreichende Forderungen an den Bund gestellt. Eine Kernforderung ist, dass der Bund 800 Millionen Euro für die Wälder in Deutschland zur Verfügung stellt. Das Geld soll für die Bewältigung der aktuellen Schäden und die Wiederbewaldung der Schadflächen verwendet werden. Anfang September hat Hauk einen Notfallplan für den Wald im Land vorgestellt, der weitreichende Maßnahmen zur Unterstützung der Waldbesitzer enthält. „Darin vorgesehen sind auch geplante Ausweitungen der forstlichen Förderung, mit der Waldbesitzer finanziell geholfen wird. Hierfür werden auch Bundesmittel benötigt, um dem Ausmaß der aktuellen Schäden gerecht zu werden“, betonte Hauk.

Holzverwendung als Beitrag zum Klimaschutz

Beim Waldgipfel wird der Minister auch über die Perspektiven der Holzverwendung diskutieren. Als nachwachsender Rohstoff, der CO2 speichert, ist Holz aus nachhaltiger und naturnaher Forstwirtschaft ein optimaler Baustoff für die Zukunft. „Nirgends in Deutschland wird so viel mit Holz gebaut wie in Baden-Württemberg, wenngleich auch hier noch deutliches Potential vorhanden ist. Baden-Württemberg will Vorreiter und Trendsetter einer klimaneutralen Baukultur sein. Der Holz- und Holzhybridbau ist die Basis einer solchen Vision“, betonte Minister Hauk. Jeden Tag würden in den Wäldern Baden-Württembergs über 27.000 Kubikmeter Holz aus nachhaltiger und naturnaher Waldwirtschaft geerntet. Mit dieser Menge könnten rein rechnerisch etwa 200 Einfamilienhäuser aus Holz errichtet werden. Große Mengen an Kohlendioxid könnten so langfristig gespeichert und durch die Substitution von energieintensiven Baustoffen eingespart werden.

Um im großen Maß Erfolg zu haben, reiche es nicht, wenn ein Land auf Holzbau setze, Deutschland müsse sich an die Spitze des Holzbaus setzen. „Eine bundesweite Holzbauinitiative wäre ein echtes Signal in Sachen Klimaschutz“, so der Minister. Dazu bedürfe es aber auch, dass nicht die Stilllegung von Waldflächen im Fokus stehe, sondern die Nutzung von Holz.

Nachhaltiger und verantwortungsvoller Umgang mit dem Rohstoff Holz gefordert 

Hauk fordert deshalb die Aussetzung des fünf Prozentziels der Bundesregierung. „In Krisenzeiten müssen wir schnell reagieren und getroffene Entscheidungen auch überdenken. Wenn die Klimaziele in Deutschland nicht erreicht werden, dann darf es keine Denkverbote zum Wohl des Klimas und zur Vermeidung von CO2 geben“, betonte Minister Hauk. Es gehe nicht um die flächenweise Abholzung der Wälder, sondern um einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit dem Rohstoff Holz. Bisher werde dieser aber deutlich unter seinen Möglichkeiten genutzt.

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