Naturschutz

Projekt untersucht den Einsatz von Drohnen beim Biomonitoring

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Drohne fliegt bei Sonnenuntergang über eine Wiese. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)

Am Institut für Fernerkundung und Landschaftsinformationssysteme der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg startet ein Forschungsprojekt zum Einsatz von Drohnen bei der Naturschutzarbeit. Untersucht werden technische Möglichkeiten, Einsatzfelder, Potentiale und Wirtschaftlichkeit.

Zum offiziellen Projektauftakt informiert sich der Amtschef im Umweltministerium, Ministerialdirektor Helmfried Meinel, über das neue Forschungsvorhaben „Drohnen im Biomonitoring: Technische Möglichkeiten – Einsatzfelder – Potentiale – Wirtschaftlichkeit – Geschäftsoptionen“ an der Hochschule für Forstwirtschaft (HFR) in Rottenburg.

Drohnen sollen Naturschutzarbeit erleichtern

In dem Forschungsprojekt wird die Hochschule für Forstwirtschaft mit Beteiligung des Instituts für Fernerkundung und Landschaftsinformationssysteme der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg das Monitoring von ökologischen Fragestellungen mittels Drohnen untersuchen. Der Naturschutz erhält Unterstützung aus der Luft, denn Drohnen sollen künftig die Naturschutzarbeit erleichtern.

Das anwendungsorientierte Forschungsvorhaben wird von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg aus Erträgen der Glücksspirale über zwei Jahre mit 210.000 Euro gefördert. Monitoring, die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Zustands von Natur und Landschaft, ist ein wichtiges Thema im Naturschutz und in der Biodiversitätsforschung. Denn wir wissen noch viel zu wenig über den Zustand unserer Natur.

Drohnen-Tests zu Methoden und Workflows

Drohnen sind – richtig eingesetzt – wertvolle Instrumente für Monitoringaufgaben. Testflüge zur Evaluierung unterschiedlicher Verfahren und Gerätetypen werden unter anderem in sensiblen Feuchtgebieten, in Felsenlandschafen und in komplexen Landschaften mit einem vielfältigen Struktur- und Nutzungsmosaik durchgeführt. Zum Einsatz kommen vor allem einfach bedienbare und praxiserprobte 'Drohnen' und Online-verfügbare Software, um deren Potential als nützliche und erschwingliche Werkzeuge für Feldökologen und die Naturschutzverwaltung zu ermitteln.

Wichtige Ziele des Forschungsvorhabens sind unter anderem das Testen von Methoden und Workflows zum Einsatz von Drohnen im Bio-Monitoring, das Aufzeigen von Möglichkeiten, mithilfe unterschiedlicher Sensoren das Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten zu erweitern, die Bereitstellung von Informationen und Entscheidungshilfen sowie die Analyse von den Möglichkeiten und Vorteilen beim Einsatz neuartiger Fluggeräte.

Grenzen und Restriktionen von Drohneneinsätzen

Aber es werden nicht nur die Vorteile, sondern auch Grenzen und Restriktionen von Drohneneinsätzen im Rahmen des Projekts thematisiert und bei den Handlungsempfehlungen berücksichtigt. Denn Drohnen sind keine Universal-Werkzeuge, sondern können nur richtig angewandt Vorteile für die angedachten Aufgaben erbringen. Die Erkenntnisse des Projektes zur Arbeit mit Drohnen werden in einem Online-Handlungsleitfaden mit Empfehlungen und praktischen Anleitungen für Naturschutzaufgaben zusammengestellt.

Helmfried Meinel erläutert in seinem Grußwort, „dass es erstmalig ein Vorhaben auf dem Gebiet der angewandten Forschung in Baden-Württemberg gibt, dass den Einsatz von Drohen mit dem Naturschutz zusammenbringt. Der Einsatz von Drohnen ist ein innovativer, in ökologischer und hoffentlich auch ökonomischer Hinsicht zielführender Ansatz, um wertvolle Erkenntnisse für den Naturschutz und für das Biomonitoring im Kontext der Biodiversitätsforschung zu gewinnen.“ Prof. Dr. Dr. hc. Bastian Kaiser, Rektor der HFR, erwähnt in seinem Grußwort, „dass an der Hochschule damit ein weiteres hoch interessantes und innovatives Forschungsprojekt zum Einsatz von Drohnen in der Umweltforschung gefördert wird.“ Prof. Dr. Rainer Luick, der Projektleiter, betont, „dass mit Drohnen neue und bisher so nicht mögliche Daten zu ökologischen Phänomenen gewonnen werden können. Es werden in dem Projekt aber auch intensiv die Grenzen und Restriktionen thematisiert, dazu gehören auch eventuell ausgelöste Störungen.“

Quelle:

Umweltministerium, Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Weitere Meldungen

Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.
Wirtschaft

Austausch mit Vertretern der Kreditwirtschaft und der L-Bank

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Bauarbeiter schaut auf ein Gebäude, das als Testobjekt aus Recyclingbeton gebaut wird.
Bauen

Land fördert Wiederverwendung von Bauteilen

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Rauch steigt aus einem Schornstein in einen wolkenlosen sonnigen Himmel auf. (Foto: © dpa)
Klimaschutz

Engmaschig überwachter Testbetrieb mit Solvay vereinbart

Baden-Württemberg, Seebach: Fichten und eine Buche stehen im Nationalpark Schwarzwald im Nebel.
Bundesrat

Hauk fordert Entlastung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe

Eine Forscherin arbeitet im AI Research Buildung der Universität Tübingen, das zum „Cyber Valley“ gehört, an einem Code.
Wirtschaft

Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fachkräftemangel

Fischer fischen im Bodensee (Foto: dpa)
Artenschutz

Projekt zum Fischartenschutz und Kormoranmanagement startet

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Touristen sitzen im Aussenbereich von Restaurants.
Bundesrat

Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie im Bundesrat

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
Rettungsdienst

Land investiert 80 Millionen Euro in Rettungswachen

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung