Forschung

Neuer Saurierfund am Naturkundemuseum Stuttgart

Die Entdeckung der neuen Saurierart Mirasaura grauvogeli im Naturkundemuseum Stuttgart gilt als wissenschaftliche Sensation. Die Wissenschaftsministerin würdigte den Fund als wichtigen Beitrag zur paläontologischen Spitzenforschung.

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Prof. Dr. Lars Krogmann, Petra Olschowski, Dr. Stephan Spiekman
von links nach rechts: Prof. Dr. Lars Krogmann, Ministerin Petra Olschowski und Dr. Stephan Spiekman

Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württembergs, Petra Olschowski, besuchte das Naturkundemuseum Stuttgart, um einen herausragenden Fossilienfund von großer wissenschaftlicher Bedeutung zu würdigen. Im Fokus stand die am 23. Juli 2025 in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Entdeckung einer neuen Saurierart. Die kleine Echse, mit dem Namen Mirasaura grauvogeli – Grauvogels Wunderreptil - lebte vor etwa 247 Millionen Jahren in der Mittleren Trias und erweitert das Verständnis der Reptilienevolution maßgeblich.

Neue Einblicke in die Reptilien-Evolution

Mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg kam vor einigen Jahren die bedeutende Sammlung Grauvogel, in der sich auch das besondere Echsenfossil befindet, an das Naturkundemuseum Stuttgart. Sie dokumentiert ein urzeitliches, subtropisches Ökosystem der Triaszeit und umfasst außergewöhnliche Fossilien von Pflanzen, Insekten, Fischen und seltenen Tierarten – eine weltweit herausragende Forschungsquelle. Ein besonderes Highlight ist dabei die neu beschriebene Saurierart Mirasaura grauvogeli. Unter der Leitung der Paläontologen Dr. Stephan Spiekman und Prof. Dr. Rainer Schoch vom Naturkundemuseum Stuttgart hat ein internationales Team diesen Fund umfassend analysiert. Die Echse besitzt neuartige Hautauswüchse, die sich deutlich von den Federn bekannter Dinosaurier und Vögel unterscheiden. Sie gewährt daher wertvolle neue Einblicke in die Evolution der Reptilien.

Ministerin Petra Olschowski hob die Bedeutung des Fundes hervor: „Die Sammlung Grauvogel öffnet ein beeindruckendes Fenster in die Erdgeschichte und ist ein wertvoller Schatz für Wissenschaft und Gesellschaft. Mit unserer finanziellen Unterstützung konnten wir den Erhalt dieser einzigartigen Sammlung sichern und eine wichtige Grundlage für Spitzenforschung in Baden-Württemberg schaffen. Ich gratuliere dem engagierten Forschungsteam des Naturkundemuseums Stuttgart herzlich zu der herausragenden Entdeckung von Mirasaura grauvogeli. Baden-Württemberg nimmt mit seinen weltweit anerkannten Fossilienfunden, seinen Fossillagerstätten sowie der exzellenten Forschungs- und Lehrtätigkeit eine Spitzenposition in der paläontologischen Forschung ein.“

Mit der Förderung des Ausbaus der Sammlungen des Naturkundemuseums Stuttgart stärkt das Ministerium nachhaltig die wissenschaftliche Exzellenz und Forschungsinfrastruktur des Landes Baden-Württembergs und unterstützt den zentralen Forschungsschwerpunkt des Museums – die Biodiversitätsforschung in Raum und Zeit.

Sonderausstellung ab Mitte Oktober 2025

Prof. Dr. Lars Krogmann, Direktor des Naturkundemuseums Stuttgart, ergänzte: „Die Entdeckung markiert einen bedeutenden Meilenstein für die Paläontologie. Wir sind stolz, die Fossilien der Sammlung Grauvogel zu bewahren und einige der bemerkenswertesten Stücke ab Mitte Oktober 2025 in der Großen Sonderausstellung Baden-Württemberg „Triassic Life - Aufbruch in die Zeit der Saurier“ im Museum am Löwentor der Öffentlichkeit zu präsentieren.“

Die Triaszeit gilt unter vielen Paläontologinnen und Paläontologen als eine der spannendsten Phasen der Erdgeschichte. Nach einem der größten Massenaussterben entstanden zahlreiche neue Anpassungen – vor allem bei den Reptilien.

Für Dr. Stephan Spiekman, Paläontologe am Naturkundemuseum Stuttgart, ist das neu beschriebene Fossil exemplarisch für diese Zeit: „Mirasaura grauvogeli ist ein herausragendes Beispiel für die evolutionären Innovation der Trias und erweitert mit seinen bisher unbekannten Hautstrukturen unser Verständnis der Reptilienentwicklung maßgeblich. Der Name ‚Wundersaurier‘ passt daher gut zu dieser besonderen Echse.“

Förderer

Neben dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg haben die Gesellschaft zur Förderung des Naturkundemuseums Stuttgart e. V. sowie die Kulturstiftung der Länder den Sammlungserwerb unterstützt. Die Forschungsarbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Quelle:

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg / Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

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