Schule

Neue Prüfungsverordnung für Abschlussprüfungen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Zwei Schüler experimentieren im Physikunterricht (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).

Zum kommenden Schuljahr tritt eine neue Prüfungsverordnung für die Hauptschulabschlussprüfungen in Kraft. Die Novellierung der Werkreal- und Realschulabschlussprüfungen folgt ein Jahr später. Die Prüfungsformate werden harmonisiert, damit die Prüfungsergebnisse noch besser vergleichbar sind.

Vom neuen Schuljahr 2019/20 an werden die Schülerinnen und Schüler an den Hauptschulen, Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg die Hauptschulabschlussprüfung erstmals nach der neuen Prüfungsordnung ablegen. Ein Jahr später, zum Schuljahr 2020/21, folgt dann die Umstellung der Werkrealschul- und Realschulabschlussprüfung auf die überarbeitete Prüfungsordnung. „Im Bildungsplan 2016 wurden Standards für die inhaltsbezogenen Kompetenzen der Schüler festgelegt, damit an den verschiedenen Schularten vergleichbare Inhalte angeboten werden. Da ist es nur konsequent, dass wir nun dafür sorgen, dass sich das auch bei den Abschlussprüfungen widerspiegelt“, erklärt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. „Bislang gab es zum Teil Unterschiede in Aufbau und Format der Abschlussprüfungen. Mit den neuen Abschlussprüfungen gehört das der Vergangenheit an: Die Prüfungsformate wurden harmonisiert, damit die Prüfungsergebnisse noch besser vergleichbar sind.“ Hinzu kommen einheitliche Regeln zum Prüfungszeitraum.

Hauptschulabschlussprüfung

Die Hauptschulabschlussprüfung beinhaltet schriftliche Prüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. In Englisch gibt es zusätzlich noch eine Kommunikationsprüfung, bei der Aussprache und Verständigung getestet werden. Eine optionale mündliche Prüfung können die Schüler in Deutsch und Mathematik ablegen.

Hinzu kommen einheitliche Regelungen für die Projektarbeit: „Anstatt der bisherigen fächerübergreifenden Kompetenzprüfung wird es zukünftig die Projektarbeit geben, in der sich sowohl Elemente der fächerübergreifenden Kompetenzprojektprüfung und als auch der themenorientierten Projektprüfung wiederfinden“, erklärt die Ministerin. Bei der Projektarbeit wird ein Thema in Kleingruppen projektorientiert bearbeitet und am Ende präsentiert. Alle Schülerinnen und Schüler nehmen in Klassenstufe neun an der Projektarbeit teil. Für den Hauptschulabschluss ist die Projektarbeit Teil der Prüfungsleistung. Für diejenigen Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2019/20 den Hauptschulabschluss am Ende von Klasse zehn anstreben und die bisherige themenorientierte Projektprüfung bereits im Schuljahr 2018/19 abgelegt haben, wird diese Projektprüfung für die Hauptschulabschlussprüfung in Klasse zehn übernommen. Für Schülerinnen und Schüler, die den Werkrealschul- beziehungsweise den Realschulabschluss anstreben, ist die Projektarbeit hingegen Teil der Jahresleistung des Faches Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung (WBS) in Klasse neun.

Werkrealschulabschlussprüfung

Die Werkrealschulabschlussprüfung beinhaltet ab 2021 eine schriftliche Prüfung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. „Zur Steigerung der Aussagekraft der Prüfungen wird es zusätzlich zu den bereits bisher geprüften Fächern Deutsch, Mathematik und der Pflichtfremdsprache künftig auch schriftliche Prüfungen in den Wahlpflichtfächern geben“, sagt Kultusministerin Eisenmann. Bei den Wahlpflichtfächern können sich die Schüler für die Fächer Technik oder Alltagskultur, Ernährung und Soziales (AES) entscheiden. Im gewählten Wahlpflichtfach muss zudem eine praktische Prüfung abgelegt werden, im Fach Englisch noch eine Kommunikationsprüfung. Außerdem können die Schülerinnen und Schüler eine optionale, mündliche Prüfung in Deutsch und Mathematik ablegen.

Realschulabschlussprüfung

Bei der Realschulabschlussprüfung gibt es ab 2021 in den Fächern Deutsch, Mathematik und in der Pflichtfremdsprache eine schriftliche Prüfung, ebenso wie in einem der Wahlpflichtfächer. Diese sind Technik, AES und die zweite Fremdsprache.

In Technik und AES wird zudem noch in eine praktische Prüfung durchgeführt, in der Pflichtfremdsprache und der zweiten Fremdsprache eine Kommunikationsprüfung. Wie bei der Haupt- und der Werkrealschulabschlussprüfung können die Schüler in Mathematik und Deutsch optional ebenfalls noch eine mündliche Prüfung ablegen.

Um den Schulen die Arbeit organisatorisch zu erleichtern, werden die Termine der Prüfungen angeglichen beziehungsweise verschoben. „Für die neuen Abschlussprüfungen soll der Prüfungszeitraum soweit als möglich an das Ende des Schuljahres gelegt werden, um die Lernzeit in den Prüfungsklassen zu verlängern. Damit können Qualität und Leistung in den Abschlussklassen wesentlich gesteigert werden“, so die Kultusministerin. Ab 2021 sollen die schriftlichen Prüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und im Wahlpflichtfach für den Hauptschulabschluss, den Werkrealschulabschluss und den Realschulabschluss jeweils an denselben Prüfungstagen stattfinden. Neu ist ebenso die Art und Weise der Korrektur: Diese erfolgt bei allen schriftlichen Prüfungen durch eine Lehrkraft der Schule und anschließend durch einen Lehrer oder eine Lehrerin einer Partnerschule. Das geschieht auch über Schularten hinweg, wenn die andere Schule denselben Schulabschluss anbietet.

Die neuen Abschlussprüfungen sind auf die Standards des neuen Bildungsplans abgestimmt. Das Ministerium hat die Schulverwaltung, die Schulleitungen und die Lehrer in den vergangenen Monaten kontinuierlich über die Neuerungen der Prüfungsordnung informiert. Den Schulen wird eine Handreichung zur Verfügung gestellt, die gedruckt und digital abrufbar ist. Darüber hinaus gibt es für die Lehrerinnen und Lehrer Fortbildungen, in denen unter anderem Musteraufgaben für die schriftlichen Prüfungen vorgestellt und besprochen werden.

Kultusministerium: Handreichung, Foliensatz und eine Liste der häufig gestellten Fragen zur Novellierung der Abschlussprüfungen

Weitere Meldungen

Schüler einer Grundschule melden sich im Unterricht (Bild: © dpa).
Schule

Rund 100.000 Grundschulkinder schreiben Kompass 4

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.
Innovation

Kooperation für klimaneutralen Wasserstoff aus Europa gefördert

Neubau Cyber Valley Tübingen
Forschung

Neubau Cyber Valley I an der Universität Tübingen eröffnet

von links nach rechts: Präsidentin des Prüfungsamtes des Ministeriums der Justiz und für Migration Sintje Leßner, Rektor der Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen Frank Haarer, Absolventin Greta Maria Pauls, Absolventin Lena Dreher, Prorektor Rainer Hock, Absolventin Annike Greta Schildhauer.
Justiz

143 neue Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger

Gruppenbild anlässlich der Verleihung des 41. Innovationspreises des Landes
Wirtschaft

41. Innovationspreis des Landes verliehen

Landtagsgebäude von Baden-Württemberg in Stuttgart.
Sicherheit

Gesetz zum Schutz vor Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing, Ursula Münch,
Auszeichnung

Otto Kirchheimer-Preis für Professorin Dr. Ursula Münch

Legehennen im Freien (Quelle: dpa).
Vogelgrippe

Aufstallgebot entlang des Rheins von Mannheim bis in die Ortenau

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Mitte) mit den stellvertretenden Institutsleitern des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik Prof. Dr. Steffen Rupp (links) und Prof. Dr. Petra Kluger (rechts)
Wirtschaftsnahe Forschung

Land fördert Projekt Biofabrikation

Logo Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg 2025
Nachhaltiges Wirtschaften

Umwelttechnikpreis 2025 verliehen

Bescheidübergabe
Luftverkehr

Land fördert Entwicklung nachhaltiger Flugkraftstoffe

Bescheidübergabe IPAI
Künstliche Intelligenz

Land investiert 10,3 Millionen Euro am IPAI

Legehennen im Freien (Quelle: dpa).
Vogelgrippe

Vogelgrippe führt zu Aufstallgebot im Raum Heilbronn

Eine Frau befestigt einen „Rauchen-Verboten“-Aufkleber an einer Scheibe (Bild: © dpa).
Gesundheit

Land sucht rauchfreie Schulklassen 2025/26

Alaa Abdulhak und Ibrahim Hamada, jugendliche Flüchtlinge aus Syrien, arbeiten in der Metallausbildungswerkstatt bei Siemens in Karlsruhe an einer Drehbank. (Bild: dpa)
Ausbildung

Ausbildungsbündnis berät über Zukunft der Ausbildung