Schienenverkehr

Land fordert vom Bund raschen Ausbau der Gäubahn

Berechne Lesezeit
  • Teilen
RE zwischen Singen und Stuttgart (Gäubahn) - hier zwischen Aistaig und Sulz, im Vordergrund der Neckar (Bild: Deutsche Bahn AG/ Georg Wagner)

Die baden-württembergische Landesregierung hat den Bund nachdrücklich aufgefordert, die internationale Schienenstrecke zwischen Stuttgart und Zürich baldmöglichst auszubauen.

Die beiden Landesminister Winfried Hermann (Verkehr) und Guido Wolf (Justiz) forderten in einem gemeinsamen Brief an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, die sogenannte Gäubahn auch im neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 in den Vordringlichen Bedarf aufzunehmen. Andernfalls komme der Bund auch seinen vertraglichen Verpflichtungen gegenüber der Schweiz nicht nach, erklärten die beiden Regierungsmitglieder.

Gemeinsamer Brief an Bundesverkehrsminister Dobrindt

„Wie auch bei der Rheintalbahn ist der Bund beim Ausbau der Gäubahn seinen Verpflichtungen aus dem Vertrag von Lugano bisher nicht nachgekommen. Während auf der Schweizer Seite die vorgesehenen Ausbauten auf der Strecke von Zürich bis zur Bundesgrenze bereits seit 2012 realisiert sind, sehen wir uns mit der Tatsache konfrontiert, dass die Gäubahn im Entwurf des BVWP 2030 nur im Potentiellen Bedarf enthalten ist“, heißt es in dem gemeinsamen Schreiben an Bundesminister Dobrindt. 

Landesverkehrsminister Hermann appellierte an seinen Berliner Amtskollegen: „Tragen Sie Sorge für die Einstufung der Gäubahn in den Vordringlichen Bedarf. Stellen Sie sicher, dass die Kontinuität bei der Einstufung der Gäubahn im BVWP gewahrt wird.“ Um künftig kürzere Fahrzeiten zu ermöglichen sei auch der Einsatz von Neigetechnikzügen wichtig. „Wir haben Kontakt mit dem Bundesamt für Verkehr und der SBB aufgenommen, um über den künftigen Betrieb auf der Verbindung Stuttgart – Zürich mit Neigetechnikzügen zu sprechen. Während sich die Deutsche Bahn von der Neigetechnik verabschiedet hat, sieht es die SBB durchaus als realistische Option, nach Ende des Interimskonzepts auf der Strecke in Abstimmung mit der Deutschen Bahn Neigetechnikzüge einzusetzen, die dann auf der Gotthard-Route in der Schweiz nicht mehr gebraucht werden.“ Minister Hermann bat Bundesminister Dobrindt, sich bei der Deutschen Bahn AG dafür einzusetzen, dass diese Option für die Zukunft auch dort weiter verfolgt wird. „Wir bitten daher darum, die Neigetechnikperspektive in den Bundesverkehrswegeplan mit aufzunehmen.“

Minister Wolf, der auch Vorsitzender der Interessengemeinschaft Gäubahn ist, sagte: „Dem Nachbarland Schweiz gegenüber, zu dem von Baden-Württemberg aus vielfältige und insbesondere auch gute wirtschaftliche Beziehungen bestehen, ist es nur schwer vermittelbar, dass auf deutscher Seite bisher nur wenig geschehen ist.“

Weitere Meldungen

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 8. Juli 2025

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke ist eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Verkehr

Neue Sandbachbrücke freigegeben

Ein autonom fahrender Elektro-Mini-Omnibus überquert vor dem Gebäude des Karlsruher Verkehrsverbunds eine Straße. (Foto: © dpa)
Autonomes Fahren

Einsatz für grenzüberschreitendes EU-Testfeld in Karlsruhe

Präsidentin der Bildungsministerkonferenz (BMK), Mecklenburg-Vorpommerns Ministerin Simone Oldenburg gemeinsam mit Kultusministerin Theresa Schopper
Schule

Präsidentin der Bildungsminis­terkonferenz zu Gast im Land

Treffen der Deutsch-Französischen Freundschaftsgruppen
Europa

Strobl schlägt Katastrophenschutz-Erasmus vor

Eine Ärztin und eine Therapeutin sitzen mit einem medizinischen Stethoskop am Tisch und machen mit einem Laptop und einem Mobiltelefon medizinische Notizen.
Gesundheit

62 Millionen Euro für den Öffentlichen Gesundheitsdienst

Bad Urach
Forst

20 Jahre Infoportal waldwissen.net

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links), Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Dr. Richard Lutz (rechts) beim Bahngipfel in Stuttgart.
Bahngipfel

Signal für eine starke Schiene in Baden-Württemberg

Europa

Land übernimmt Vorsitz der Europaministerkonferenz

Die Teilnehmenden der GFMK haben sich zum Gruppenbild aufgestellt.
Gleichstellung

Geschlechtergerechtigkeit ist Grundlage für starke Demokratie

Cornelia Christian (VVS-Gechäftsführerin), Veronika Müller (Projektleitung VVS), Andreas Sigloch (Leiter des Referats Digitalisierung im Verkehrsministerium), Verkehrsminister Winfried Hermann
Nahverkehr

Neue Öffi-Apps für Stuttgart und das Land

Eine Straßenszene in Stuttgart zeigt verschiedene Verkehrsmittel, wie Bus, U-Bahn, Auto und Fahrrad. (Bild: Staatsministerium Baden-Württemberg)
Klimaschutz

Neue Maßnahmen für Klimaschutz im Verkehr

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Wohnen

Land verlängert Mietpreisbremse um ein halbes Jahr

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an.
Klimaschutz

Wärmeplanung und Klimaanpassungskonzept für alle Kommunen

Kühe auf der Weide
Landwirtschaft

Bund will Stoffstrombilanz­verordnung aufheben