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Grundschulen intensivieren Lese- und Schreibförderung

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Eine Schülerin schreibt das ABC an die Tafel. (Foto: dpa)

Über 400 Grundschulen nehmen an der Initiative zum Transfer von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung teil. Mit der Initiative will das Land den Schulunterricht weiterentwickeln und Lehrkräfte noch besser bei den Schlüsselkompetenzen Lesen und Schreiben unterstützen.

Sprachliche Kompetenzen sind der Schlüssel für Erfolg in der Schule, im Beruf und im sozialen Umfeld. Über die Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS) des Bundes und der Länder hatten deutschlandweit von 2013 bis 2019 über 600 Schulen und Kitas an Förderkonzeptionen zur Verbesserung der Lese- und Schreibförderung gearbeitet. Dabei wurden Materialien und verschiedene Instrumente erprobt, evaluiert, weiterentwickelt und die besten Methoden herausgefiltert. Diese werden nun seit 2020 über BiSS-Transfer in die Fläche getragen. In Baden-Württemberg haben sich nun in der zweiten Runde 364 Grundschulen dafür entschieden, BiSS-Transfer umzusetzen, wobei der Schwerpunkt auf der systematischen Leseförderung liegt. Für diese Schulen hat am 21. September 2022 die Kick-Off-Veranstaltung stattgefunden, bei der alle zugelassenen Schulen an Workshops zur Förderung der Leseflüssigkeit teilnehmen konnten.

„Lesen, Schreiben und Ausdrucksvermögen sind elementare Kulturtechniken, denen wir von Anfang an besondere Aufmerksamkeit widmen müssen“, sagt Kultusministerin Theresa Schopper. Sie ergänzt: „Wenn Kinder nach der Grundschule nicht flüssig lesen und richtig schreiben können, fehlt ihnen eine entscheidende Schlüsselkompetenz. Unser gemeinsames Ziel ist es deshalb, mit BiSS-Transfer den Unterricht an den Schulen qualitativ weiterzuentwickeln und die Lehrerinnen und Lehrer bei dieser wichtigen Aufgabe noch stärker zu unterstützen.“

Teil des Landesprogramms „Starke BASIS!“

Ziel von BiSS-Transfer ist eine durchgängige Leseförderung auf der Grundlage des systematischen Leseförderkonzepts an BiSS-Transfer-Grundschulen. Dieses ist wissenschaftlich fundiert und orientiert sich an den Lernfortschritten der Kinder. Es enthält verbindliche Elemente, die nachweislich Lernerfolge bei den Kindern im Lesen erzielt haben. So sieht das Konzept zum Beispiel Laut-Lese-Tandems vor, die nach dem Sportler-Trainer-Prinzip funktionieren. Lesestarke Schülerinnen und Schüler bilden jeweils Zweierteams mit leseschwächeren Schülerinnen und Schülern, um letztere bei der Verbesserung ihrer Lesefähigkeit zu unterstützen. Diverse andere Lesestrategien sowie feste „Viellese-Zeiten“ helfen den Kindern kompetent mit Texten umzugehen.

„Die Ergebnisse des Bildungstrends 2021 des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) haben bedauerlicherweise gezeigt, dass sich die Kompetenzen der Viertklässlerinnen und Viertklässler im Lesen signifikant verschlechtert haben,“ sagt Professor Dr. Michael Becker-Mrotzek, Direktor des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache und Sprecher des Trägerkonsortiums von BiSS-Transfer. „Es ist unerlässlich, die Kinder sprachlich so zu fördern, dass sie die Mindeststandards erreichen und dem Unterricht folgen können“, betont er. „Aus der Forschung wissen wir, dass sich ein regelmäßiges Lesetraining positiv auf die Leseleistungen auswirkt. Daher begrüßen wir die landesweite Einführung der systematischen Leseförderung an inzwischen über 400 Grundschulen in Baden-Württemberg, die einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit leistet“, so Becker-Mrotzek.

Das Leseförderkonzept BiSS-Transfer trägt dazu bei, dass der Anteil der Kinder, welche die Mindeststandards im Lesen nicht erreichen, reduziert wird. BiSS-Transfer ist somit für die Grundschulen ein wichtiger Bestandteil des landesweiten Programms „Starke BASIS!“, welches das Ziel verfolgt, die Basiskompetenzen in den Klassen eins bis acht in den Fächern Deutsch und Mathematik zu sichern. „BiSS-Transfer ist ein weiterer Baustein in unseren Förderprogrammen. Wir unterstützen Schulen mit verschiedenen Programmen, die Basisfähigkeiten im Lesen und Schreiben zu vermitteln“, sagt der Präsident des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL), Dr. Thomas Riecke-Baulecke. Er ergänzt: „Das ZSL stellt zahlreiche Angebote zur Unterstützung bereit. Wichtig ist darüber hinaus der Austausch der Schulen untereinander. Dafür wollen wir über verschiedene Netzwerkveranstaltungen die Möglichkeit bieten.“

BiSS-Transfer

BiSS-Transfer ist eine gemeinsame Initiative von Bund und Ländern zum Transfer von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung in Schulen und Kitas. Sie knüpft an die Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS) an: Zwischen 2013 und 2019 hatten sich über 600 Schulen und Kitas aus allen 16 Bundesländern an der Initiative zur Verbesserung der Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung beteiligt.

Die Schulen in Baden-Württemberg konnten sich im Sommer 2022 über zwei Informationsveranstaltungen des ZSL über BiSS-Transfer informieren und sich für den Start im Schuljahr 2022/23 anmelden. Inklusive der 41 Pilotschulen beteiligen sich nun 405 Grundschulen an BiSS-Transfer.

Initiative BiSS-Transfer

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