Schienenverkehr

Weniger Verspätungen und Zugausfälle im Nahverkehr

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  
S-Bahn fährt durch eine ländliche Gegend (Foto: obs/Deutsche Bahn AG/Uwe Miethe)

Nach einem Jahr ziehen Verkehrsministerium und Deutsche Bahn Bilanz zum „Aktionsplan Schienenverkehr“. Der Zehn-Punkte-Plan sollte Missstände wie Verspätungen und Zugausfälle beheben. Die Maßnahmen zeigen Erfolg und so hat sich die Situation auf den kritischen Linien wie Filstal-, Bodenseegürtel- und Remsbahn spürbar verbessert.

Vor einem Jahr herrschte Krisenstimmung in Baden-Württemberg. Zugausfälle und mangelhafte Pünktlichkeit auf mehreren Strecken waren für viele Fahrgäste inakzeptabel geworden. Auf Initiative des Verkehrsministers Winfried Hermann entwickelte DB Regio einen Zehn-Punkte-Aktionsplan, mit dem die Missstände behoben werden sollten. In einer Pressekonferenz wurde nun nach einem Jahr Bilanz gezogen. Verkehrsminister Hermann sowie Berthold Huber, DB-Vorstand Personenverkehr, und David Weltzien, DB-Vorsitzender Regionalleitung Baden-Württemberg, stellten sich den Fragen: Welche Maßnahmen wurden umgesetzt? Was hat sich verändert? Was muss noch getan werden?

Kritische Linien spürbar verbessert

„Seit der Vorstellung des Zehn-Punkte-Plans im Juli 2017 haben wir uns auch auf den kritischen Linien wie Filstal-, Bodenseegürtel- und Remsbahn spürbar verbessert, was die Themen Pünktlichkeit, Qualität und Zugausfälle angeht“, sagte Minister Winfried Hermann. „Die Kooperation mit der Deutschen Bahn war dabei auf allen Ebenen konstruktiv und lösungsorientiert.“

„Wir haben schon einiges erreicht und werden auch weiterhin mit voller Energie an einem besseren Regionalverkehr arbeiten, der den Ansprüchen von Kunden, Besteller und DB genügt“, so Berthold Huber. „Alle Maßnahmen des Aktionsplanes wurden umgesetzt. Bei der Entschuldigungsaktion von DB Regio wurden insgesamt 1,8 Millionen Euro an 14.000 Fahrgäste ausgezahlt, externe Werkstätten wurden zur Unterstützung herangezogen und Nahverkehrstickets wurden für den Fernverkehr freigegeben.“

Land schafft Rahmenbedingungen für Neustart

Deutschlandweit erklärten sich 30 Triebfahrzeugführer bereit, in Baden-Württemberg auszuhelfen und dem Stammpersonal wurden attraktive Zukunftsperspektiven geboten. Zum Beispiel konnte im Filstal die Pünktlichkeit durch Fahrplananpassungen und eine zusätzliche Fahrzeuggarnitur je nach Tageszeit zwischen fünf und zehnt Prozent erhöht werden. Auf der Bodenseegürtelbahn sind seit März zusätzliche Verstärkerzüge im Einsatz, ab Mitte 2019 werden dort sogar Neufahrzeuge eingesetzt. „Das Land hat auch hier die Rahmenbedingungen geschaffen für einen Neustart. Verlorenes Vertrauen muss zurückgewonnen werden,“ betonte Minister Hermann.

„Weitere Maßnahmen sind in der Pipeline“, ergänzte David Weltzien, „um nur ein paar Beispiele zu nennen: Wir werden die Arbeitsabläufe in der Fahrzeug-Bereitstellung vor Abfahrt der Züge so verbessern, dass wir künftig planmäßig aus dem kritischen Knoten Ulm rauskommen. In Heilbronn, wo wir keine Werkstatt haben, werden in Kürze regelmäßig mobile Instandhalter eingesetzt. Sie können Schäden vor Ort beheben, damit Züge gar nicht erst in die Werkstatt müssen. Es bleibt dabei: Es sind viele kleinere Aktionen, die das gesamte System stabilisieren.“

Frankenbahn hat noch offene Baustellen

Im Gegensatz zu den vielen erfreulichen Nachrichten zeigt die Frankenbahn von Stuttgart über Heilbronn nach Würzburg aber auch die noch offenen Baustellen. Trotz aller Anstrengungen konnte die Pünktlichkeit bisher nicht deutlich gesteigert werden. Die als überlastet gekennzeichnete Rheintalbahn mit internationalen Fern- und Güterzügen und vielen externen Einflüssen weist im Regionalverkehr teilweise bessere Pünktlichkeitswerte auf, als die Frankenbahn. Hermann weiter: „Ich fordere hier nochmal von allen Beteiligten, dass weitere Ansätze gesucht werden, um auch hier die Pünktlichkeits-Zielwerte des Landes von 94 Prozent zu erreichen. Dazu müssen wir auch den Infrastrukturbetreiber mit an den Tisch holen, um die vom Land geplanten Angebotsausweitungen auch zuverlässig und attraktiv an den Markt zu bringen. Mein Ministerium wird hier die Initiative ergreifen.“

Download: Verkehrsministerium: Jahresbilanz des Zehn-Punkte-Aktionsplans „Qualität im SPNV“ (PDF)

Weitere Meldungen

Ein Prüfstandshandwerker begutachtet am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt ein Raketen-Triebwerk
Luft- und Raumfahrt

Luft- und Raumfahrtstandort Baden-Württemberg stärken

Modellseilbahn Heilbronn, gefördert vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Nahverkehr

Startschuss für urbane Seilbahn in Heilbronn

Die Preisträger und Preisträgerin mit Staatssekretärin Elke Zimmer und Ministerialdirektor Berthold Frieß
Nahverkehr

Land kürt „BWeger und BWegerin 2025“

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 6. Mai 2025

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärmschutz

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Eine S-Bahn der Deutschen-Bahn fährt Richtung Stuttgart. (Bild: © picture alliance/Tom Weller/dpa)
Nahverkehr

ÖPNV-Angebot im Land wächst um 15 Prozent

Ein Scan-Auto, das automatisch Parksünder registriert, fährt bei einem Pilotversuch an vor der Universität Hohenheim geparkten Fahrzeugen vorbei.
Digitalisierung

Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

Radfahrer fahren auf dem neuen Radschnellweg zwischen Böblingen/Sindelfingen und Stuttgart.
Radverkehr

Erstes Teilstück des Radschnellwegs RS 3 eröffnet

Eine Wildbiene sucht an Blüten des Mehlsalbeis nach Nektar. (Bild: © Uwe Anspach/dpa)
Biodiversität

Sonderprogramm zur biologischen Vielfalt zeigt positive Wirkung

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 29. April 2025

Ein Baufahrzeug hobelt auf einer Brücke den Asphalt ab.
Kommunaler Straßenbau

Land unterstützt Kommunen mit 120 Millionen Euro

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
Straßenverkehr

Umbau der B 28 bei Bad Urach beginnt

Zahlreiche Menschen sind auf einem Radweg bei Sonnenschein auf ihren Fahrrädern und E-Roller unterwegs.
Radverkehr

STADTRADELN 2025 startet am 1. Mai

Ein Auto steht an einer Elektroladestation in der Stuttgarter Innenstadt.
Elektromobilität

Erster E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 neue Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge der Polizei