Drei Fragen an ...

Staatsminister Murawski reist nach Indien

Klaus-Peter Murawski - Staatsminister und Chef der Staatskanzlei

Baden-Württemberg und Indien pflegen enge Beziehungen. Dazu gehört die Partnerschaft mit dem indischen Bundesstaat Maharashtra. Zur weiteren Vertiefung der Zusammenarbeit reist Staatsminister Klaus-Peter Murawski nach Indien. Neben politischen Gesprächen geht es vor allem um die Themen Wirtschaft, Elektromobilität und erneuerbare Energien, erklärt Murawski im Interview.

Was ist der Anlass für Ihre Reise nach Indien?

Klaus-Peter Murawski: Indien ist das bevölkerungsreichste demokratische Land der Erde. Und es ist ein Land in Aufbruchsstimmung: Die Volkswirtschaft wächst wie keine zweite große auf der Welt. Indien ist aber auch ein sehr viel-fältiges Land, das eine große Faszination ausübt.

Der Ausgangspunkt für die Reise war eine Einladung der Deutschen Botschaft in Neu Delhi zum Empfang anlässlich des Tages der Deutschen Einheit. Wir haben mit Indien sehr enge Beziehungen, so haben wir mit dem indischen Bundesstaat Maharashtra zum Beispiel im Jahr 2015 eine Landespartnerschaft gegründet. Daher habe ich diese Einladung natürlich gerne angenommen. Ich werde die Veranstaltung, bei der sich das Land präsentieren wird, gemeinsam mit dem deutschen Botschafter eröffnen und wünsche mir gute und produktive Gespräche mit wichtigen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft auf dieser Reise. Daher haben wir auch gemeinsam mit der Deutschen Botschaft Neu-Delhi, Baden-Württemberg International und der Confederation of Indian Industry im Vorfeld des Empfangs noch zu einer Investorenveranstaltung eingeladen und wollen indische Unternehmen über Investitionsmöglichkeiten in Baden-Württemberg informieren und Kontakte knüpfen.

Welche inhaltlichen Schwerpunkte setzen Sie bei Ihrem Besuch?

Murawski: Ich werde zum einen politische Gespräche führen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Bereich Wirtschaft und Industrie. Indien ist vor allem hinsichtlich der Themen Elektromobilität und Automobil für Baden-Württemberg ein interessanter Gesprächspartner. In Indien wächst die Nachfrage nach Kraftfahrzeugen stetig. Und auch die Umstellung auf Elektromobilität steht hier hoch im Kurs und ist ein Schwerpunkt der Reformpolitik von Premierminister Narendra Modi. Was das Land plant, klingt nach einer großen Herausforderung: Bis 2030 soll die Umstellung auf Elektromobilität erfolgen. Um mit unserer Wirtschaft gut an den indischen Markt anknüpfen zu können, müssen wir dieses Thema also unbedingt aufgreifen. Wir brauchen zum Beispiel Informationen zur Normierung und Gesetzgebung vor Ort. Und natürlich wollen wir auch von den aktuellen Entwicklungen in Baden-Württemberg berichten. Dazu stehen unter anderem Gespräche mit dem Ministerium für Verkehr, Firmen sowie mit Vertre-tern des Industrieverbands und der Automobilverbände auf dem Programm.

Ein zweites wichtiges Thema sind die erneuerbaren Energien. Zeitgleich mit uns wird das Solar Cluster Baden-Württemberg in Indien sein, um die Bedeutung der Solarenergie stärker ins Bewusstsein der indischen Öffentlichkeit zu rücken. Hier wird es eine Präsentationsveranstaltung geben, an die sich Kontaktgespräche zum Thema erneuerbare Energien anknüpfen. Wenn es gelingt, dass baden-württembergische Unternehmen die Energiewende und den Aus-bau erneuerbarer Energie in Indien unterstützen können, wäre das ein riesiger Erfolg – wirtschaftlich und klimapolitisch.

Welche Rolle spielt die Partnerschaft zum indischen Bundesstaat Maharashtra?

Murawski: Die Partnerschaft zum indischen Bundesstaat ist für Baden-Württemberg sehr wertvoll. Beide Länder sind wichtige Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorte ihres jeweiligen Nationalstaates und sind führend in verschiedenen Schlüsselbranchen wie der Automobilindustrie. Der indische Bundesstaat hat gerade ein enormes Wirtschaftswachstum vorzuweisen, mit den entsprechenden Folgen. Hier können zum Beispiel baden-württembergische Unternehmen mit ihrem Know-how im Umweltbereich innovative Lösungen anbieten. Dafür brauchen wir Vertrauen und Vertrauen baut sich am besten durch persönliche Begegnungen auf. Daher freue ich mich auch sehr, dass der Ministerpräsident im Rahmen seiner Reise nach Indien im Januar 2017 Iris Becker als Repräsentantin des Landes Baden-Württemberg in Maharashtra ernannt hat. Mit dieser Repräsentanz sind wir seither ständig vor Ort vertreten und werden diese nun verstetigen: Vergangene Woche hat der Ministerrat beschlossen, dass die Zusammenarbeit mit dem indischen Partnerbundesstaat Maharashtra auch in den kommenden beiden Jahren weitergeführt wird. Ich freue mich, dass ich diese Partnerschaft im Rahmen einer weiteren Reise zu Beginn des Jahres 2018 weiter festigen und ausbauen darf.

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