Gesundheit

Bürgerforum zum Nichtraucherschutz gestartet

Zur Vorbereitung der Reform des Landesnichtraucherschutzgesetzes ist am 5. Juli 2025 ein Bürgerforum gestartet. Parallel erfolgt eine Verbändeanhörung und eine Online-Bürgerbeteiligung zum Gesetzentwurf.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Diskussionen auf dem Kongress für Beteiligung (Bild: © Mario Wezel)
Symbolbild

Rund 50 zufällig ausgesuchte Bürgerinnen und Bürger beraten seit 5. Juli 2025 über den Nichtraucherschutz. Es geht darum, eine Änderung des Landesgesetzes vorzubereiten. Es folgen zwei Sitzungen des Bürgerforums in einem bewährten Online-Format. Am 26. Juli findet die letzte Sitzung statt. Sie wird voraussichtlich in Stuttgart stattfinden. Kurz danach übergeben die Zufallsbürger ihre Stellungnahme an die Landesregierung. Die Servicestelle Bürgerbeteiligung organisiert im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration die Dialogische Bürgerbeteiligung. Anlass für die Reform ist unter anderem das Aufkommen von E-Zigaretten.

Normales Gesetzgebungsverfahren wird ergänzt

„Das übliche Gesetzgebungsverfahren bleibt unverändert“, betonte der Leiter der Servicestelle Bürgerbeteiligung, Ulrich Arndt. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration hat einen sogenannten Anhörungsentwurf erstellt. Er wurde in der Regierungskoalition geeint. Der Ministerrat wird ihn formal am kommenden Dienstag beschließen. Es folgt die Anhörung von Verbänden und die ganze Bevölkerung kann den Gesetzentwurf auf dem Beteiligungsportal kommentieren. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration prüft die so erhaltenen Anregungen. Daraus entsteht der Einbringungsentwurf, der im Anschluss erneut vom Ministerrat beschlossen wird. Dieser Entwurf wird dem Landtag übermittelt, der dann über den Gesetzentwurf entscheidet. Die Besonderheit des Verfahrens besteht darin, dass das Bürgerforum parallel zur Verbändeanhörung und zur Online-Bürgerbeteiligung berät. Das Bürgerforum gibt seine Stellungnahme innerhalb der Anhörungsfrist ab. Die Landesregierung setzt sich mit den Vorschlägen des Bürgerforums auseinander. Danach erstellt sie den Einbringungsentwurf.

Dialogische Bürgerbeteiligung

Dialogische Bürgerbeteiligung unterstützt die repräsentative Demokratie. Ulrich Arndt erläutert: „Bei umstrittenen und konkreten Abwägungen hilft Dialogische Bürgerbeteiligung besonders gut“. Neben den üblichen Erkenntnisquellen erhält die Politik einen guten Einblick, welche Bedürfnisse die Bevölkerung hat. Gerade bei der Abwägung, wie weit die Freiheit des Rauchens reicht und wo der Gesundheitsschutz beginnt, sind solche Einblicke nützlich. Solchen Bürgerforen mit einer Gruppe ausgeloster Teilnehmenden sind ein bewährtes Verfahren der Bürgerbeteiligung, das weltweit erfolgreich angewandt wird. Dabei kommen auch stille Stimmen zu Wort. In Baden-Württemberg gibt es für die Dialogische Bürgerbeteiligung und die Auswahl der sogenannten Zufallsbürgerinnen und -bürger ein eigenes Gesetz.

Vorbereitungen

Das Bürgerforum zum geplanten neuen Nichtraucherschutzgesetz wurde intensiv vorbereitet. Im Sommer 2024 wurde das sogenannte Beteiligungsscoping sowie eine Online-Beteiligung durchgeführt. Angehört wurden dabei knapp 20 Verbände und Interessengruppen. Sie sammelten die relevanten Themen. Das wurde in einer Online-Beteiligung wiederholt. So entstand die sogenannte Themenlandkarte (PDF). Sie bildet die Grundlage für die Arbeit im Bürgerforum. Sie gab auch schon für den Referentenentwurf wertvolle Hinweise. Ferner gab es Anregungen, wer beim Bürgerforum vortragen soll. Ulrich Arndt gab einen Ausblick: „Die Zufallsteilnehmenden bekommen neben dem Gesetzentwurf ein breites Spektrum an Meinungen vorgestellt. Das reicht vom strengsten Gesundheitsschutz bis hin zu einem sehr liberalen Ansatz. Ihre Aufgabe wird es sein, die vorgebrachten Themen und Sichtweisen nach ihrer Wichtigkeit und Relevanz zu ordnen.“

Beteiligungsportal Baden-Württemberg: Online-Beteiligung zum Landesnichtraucherschutzgesetz

Servicestelle Bürgerbeteiligung: Novellierung des Landesnichtraucherschutzgesetzes

Quelle:

Servicestelle Dialogische Bürgerbeteiligung

Weitere Meldungen

Die „Ulmer Madonna“ in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Laiz
Weihnachten

Weihnachtsgrüße des Ministerpräsidenten

Polizistin bei einem Auslandseinsatz
Polizei

Weihnachtsgrüße an Einsatzkräfte der Polizei in Auslandsmissionen

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Abgelehnte Asylbewerber steigen in ein Flugzeug. (Foto: © dpa)
Bundesrat

Weitere Schritte zur „Migrationswende“

Eine Drohne fliegt bei Sonnenuntergang über eine Wiese. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Bundesrat

Land unterstützt Änderung des Luftsicherheitsgesetzes

Jugendliche halten ein Banner mit der Aufschrift «Ehrenamt» in den Händen.
Bürgerengagement

Sozialministerium fördert 27 Ehrenamtsprojekte

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Landgericht Ulm
Justiz

Zwei Juristen aus Baden-Württemberg an Bundesgerichte berufen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
Rettungsdienst

Land investiert 80 Millionen Euro in Rettungswachen

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Bei dem Bild handelt es sich um einen Screenshot der Startseite von kinderschutz-bw.de, einer Initiative des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration. Es zeigt einen kleinen Jungen, der mit einem Holzflugzeug spielt.
Kinderschutz

Webplattform Kinderschutz für Baden-Württemberg gestartet