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Verkehrsfreigabe des Schönbuchtunnels

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Verkehrsminister Winfried Hermann (Foto: © dpa)

Der Schönbuchtunnel bei Herrenberg wurde nach zweijähriger Sanierung offiziell wieder für den Verkehr freigegeben. Minister Hermann betonte die Verbesserungen in punkto Verkehrssicherheit, die durch die Baumaßnahme erzielt werden konnten.

„Die bestmögliche Sicherheit ist auf der A 81 als einer der meistbefahrenen Autobahnen Baden-Württembergs unerlässlich. Daher bin ich froh, dass mit der heutigen Verkehrsfreigabe des Schönbuchtunnels die Verkehrssicherheit in einem für die gesamte Region wichtigen Autobahntunnel jetzt dem heutigen hohen Stand der Technik entspricht“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann anlässlich der feierlichen Verkehrsfreigabe.

Zur Feierstunde bei Herrenberg kamen ebenfalls Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, sowie Vertreter des Regierungspräsidiums Stuttgart. Nobert Barthle ergänzte: „Deutschlands Straßentunnel gehören zu den sichersten der Welt. Damit dies so bleibt, werden die Tunnel regelmäßig geprüft und an die neuesten Sicherheitsstandards angepasst. Mit der bau- und betriebstechnischen Nachrüstung befindet sich nun auch der Schönbuchtunnel auf dem höchsten Stand der Sicherheit. Wir freuen uns, dass den Verkehrsteilnehmern jetzt ein noch stärkeres Gefühl der Sicherheit vermittelt wird.“

Die Oströhre des Schönbuchtunnels (Fahrtrichtung Stuttgart) wurde bereits am 26. Mai 2016 für den Verkehr freigegeben, die Weströhre (Fahrtrichtung Singen) folgt am 5. Juni 2016. Die Verkehrsfreigabe der Weströhre ist zunächst noch auf 80 Kilometer pro Stunde begrenzt. Diese Geschwindigkeitsbeschränkung wird so lange beibehalten, bis die stationären Anzeigen getestet und betriebsbereit sind. Dies wird voraussichtlich am 16. Juni 2016 soweit sein; dann wird auf die Normalgeschwindigkeit von 100 Kilometer pro Stunde umgeschaltet.

In den vergangenen zwei Jahren wurde der Tunnel grundlegend saniert: Die Bewehrung zur Bodenstabilisierung wurde mit Beton verstärkt, die Tunnelwände wurden mit einem Oberflächenschutzsystem gegen das Eindringen von Tausalzen und einem hellen Anstrich versehen, die Fahrbahndecke wurde erneuert und ebenfalls aufgehellt. Gleichzeitig wurde der Tunnel auf den aktuellen Stand der sicherheitstechnischen Ausrüstung gebracht.

So wurden die Gehwege barrierefrei umgebaut, Fluchtwegleuchten angebracht, aktuelle Brandmelder eingebaut, Notrufnischen errichtet, Löschwasser bereitgestellt, eine automatische Tunnelsperreinrichtung errichtet und eine moderne LED-Adaptionsbeleuchtung eingebaut, die sich an die Lichtverhältnisse anpasst. Außerdem wurde eine Verbindung zur Verkehrsrechnerzentrale in Stuttgart hergestellt. Somit ist der Tunnel jetzt von dort überwacht. Bei einem Notfall werden Bilder übertragen, und die Zuständigen in der Zentrale können alle erforderlichen Schritte zur Rettung verunglückter Verkehrsteilnehmer einleiten. 

Zur Vorbereitung der Sanierung wurden in den Jahren 2009 bis 2013 bereits umfangreiche Arbeiten durchgeführt. Ende März 2014 wurden die eigentlichen Baumaßnahmen an dem 600 Meter langen zweiröhrigen Tunnel begonnen. Auf Grund der verkehrlichen Belastung der Bundesautobahn A 81 war es notwendig, die Anzahl der vorhandenen Fahrstreifen in den Hauptverkehrszeiten aufrecht zu erhalten. Die Arbeiten wurden deshalb in vier Hauptbauphasen ausgeführt. In jeder Phase wurde eine halbe Tunnelröhre auf den neuesten Stand der Technik gebracht. In dieser Zeit wurden umfangreiche Funktionstests, wie zum Beispiel die Brandversuche, durchgeführt. Räumlich nah beieinander liegende Sanierungsobjekte wurden in die Baumaßnahme integriert, so dass nun 

  • die bautechnische Instandsetzung des Schönbuchtunnels,
  • die betriebstechnische Nachrüstung des Tunnels und des Betriebsgebäudes,
  • die Sanierung von zwei Brückenbauwerken südlich des Tunnels sowie
  • Straßenerhaltungsarbeiten in den Tunnelvorfeldern

ausgeführt wurden.
„Die umfangreichen Planungen und Abstimmungen im Vorfeld der Maßnahme sowie die gut koordiniert verlaufenden Arbeiten haben dazu beigetragen, dass der Verkehr weitestgehend störungsfrei fließen konnte“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann mit Blick auf die 26-monatige Bauzeit. Die Gesamtkosten der Arbeiten einschließlich der Vorabmaßnahmen belaufen sich auf 27,1 Millionen Euro und werden von der Bundesrepublik Deutschland getragen.

Projektdaten

Allgemeines:

  • Bauliche und betriebliche Instandsetzung 
  • Sicherheitstechnische Nachrüstung nach RABT 2006

Bauzeit: 

  • Inbetriebnahme: 1978
  • Vorarbeiten: 2009 - 2013
  • Baubeginn: 31.03.2014
  • Bauende: 17.05. 2016
  • Tunneltests: bis Ende Mai 2016

Baukosten:

  • circa 27,1 Millionen Euro
  • Kostenträger ist die Bundesrepublik Deutschland

Konstruktion:

  • bergmännische Bauweise 

Abmessungen:

  • zwei Röhren mit jeweils zwei Fahrstreifen plus Seitenstreifen,Richtungsverkehr

Fahrbahnbreite zwischen den Notgehwegen:

  • elf Meter

Länge:

  • 600 m Querschlag in Tunnelmitte

Sonstiges:

DTV: 65.600 Kfz/d (SV 9,4 Prozent), Stand 2010

Zur weitestgehenden Aufrechterhaltung der Anzahl der vorhandenen Fahrstreifen erfolgte die Verkehrsführung:tags 3+1 und nachts 3+0 (für verkehrsfreie Bauröhre).

Wesentliche Arbeiten der Hauptmaßnahme:

  • Sanierung der Betoninnenschale
  • helle Beschichtung der Tunnelwände
  • Herstellung eines neuen Fahrbahnaufbaus

Erneuerung der betriebstechnischen Ausstattung:

  • Neue Tunnelbeleuchtung, Lautsprecheranlage, Videoüberwachung, Fluchtweghinweisleuchten, Tunnelsteuerung, Branddetektion und –meldung
  • Sanierung des Betriebsgebäudes
  • Sanierung von zwei Brückenbauwerken

Wesentliche Daten der Hauptmaßnahme:

  • 35.000 m² Asphalt
  • 1.200 m Entwässerungsleitungen, 30 Brandabscheider
  • Sanierung von zwei Brückenbauwerken
  • 1.500 m Löschwasserleitung mit Druckerhöhungsanlage
  • 540 m Löschwasserfallleitung
  • 1.500 m Betonschutzwände
  • 10.000 m Schutzplanken 
  • zehn neue Schilderbrücken mit LED-Anzeigen

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