Energie

Potenziale der Agri-Photovoltaik im Land weiter ausbauen

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Eine Solaranlage steht über einem Feld, auf dem Getreide und Gemüse angebaut wird.
Symbolbild

Bei der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau auf dem Obstversuchsgut Heuchlingen in Bad Friedrichshall wurde die dritte Pilotanlage der Modellregion Agri-Photovoltaik eingeweiht. Das Land will die besonderen Potenziale der Agri-Photovoltaik in Baden-Württemberg weiter ausbauen.

„Die baden-württembergische Landesregierung hat sich als Ziel gesetzt, die Extern: Agri-Photovoltaik (Agri-PV) (Öffnet in neuem Fenster) als flächeneffiziente Landnutzungsform fest zu etablieren und das Potenzial vor allem im Bereich der Sonderkulturen gezielt zu fördern. Ich freue mich daher, dass wir heute eine weitere Anlage einweihen können, die zur Erforschung dieser vielversprechenden Technologie und damit zu einer nachhaltigen Umsetzung der Extern: Energiewende (Öffnet in neuem Fenster), zu einer umweltgerechten landwirtschaftlichen Produktion und zur Eindämmung des Flächenverbrauchs beitragen wird“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich der Einweihung der Pilot-Agri-PV-Anlage bei der Extern: Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) (Öffnet in neuem Fenster) auf dem Extern: Obstversuchsgut Heuchlingen (Öffnet in neuem Fenster) in Bad Friedrichshall im Landkreis Heilbronn.

Die nunmehr dritte in Betrieb genommene Pilotanlage ist Bestandteil der gemeinsam vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) und vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft (UM) geförderten Extern: Modellregion Agri-PV Baden-Württemberg (Öffnet in neuem Fenster). Das Forschungs- und Verbundprojekt hat zum Ziel, Erfahrungen und Erkenntnisse für die praktische Umsetzung von Agri-PV-Anlagen zu sammeln, innovative Ansätze zu untersuchen, rechtliche Rahmenbedingungen zu klären und die Technologie bekannt und reif für die Praxis zu machen. So soll ein landwirtschafts- und naturverträglicher Ausbau der Photovoltaik vorangetrieben und Synergieeffekte und Wechselwirkungen zwischen Solarstromerzeugung und Landwirtschaft untersucht werden.

Kombination von Stromerzeugung und Anbau von Beerenobst

In der Anlage der LVWO wird die Stromerzeugung mit dem Anbau von Beerenobst kombiniert. In Baden-Württemberg findet mit 1.500 Hektar Strauchbeeren und 2.200 Hektar Erdbeeren ein großer Teil der deutschen Beerenobstproduktion statt. Im Beerenobstanbau werden wie bei vielen Sonderkulturen zunehmend Schutzsysteme vor Kälte, Regen, Hagel oder zu starker Sonneneinstrahlung genutzt, zudem werden die Kulturen beispielswiese mittels Netzen vor Schädlingen geschützt. Durch die Installation von Solarmodulen können hierbei nachhaltige Synergieeffekte erzeugt werden. „Die produktionsintegrierte Energiegewinnung durch die Agri-Photovoltaik über Obst- und Beerenkulturen stellen eine sinnvolle und kluge Lösung dar. Mit der Agri-PV wird nicht nur wertvolle Fläche eingespart, sondern auch gleichzeitig Nahrungsmittel und erneuerbare Energie produziert. Wir brauchen genau solche nachhaltigen und intelligenten Antworten, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen“, so Minister Hauk.

Die Pilotanlage auf dem Obstversuchsgut Heuchlingen geht sogar noch weiter. Die Pflanzen werden mit aufgefangenem Regenwasser versorgt, über das auch Nährstoffe zugeführt werden. So entsteht ein sehr nachhaltiges Kreislaufsystem, in dem keine Nährstoffe ausgewaschen werden können und die Wassereffizienz sehr hoch ist. Dieses System war nur durch die umfassende finanzielle Beteiligung des Finanzministeriums und die gute Zusammenarbeit mit der Liegenschaftsverwaltung von Vermögen und Bau möglich. „Mit der rund 1.000 Quadratmeter großen Agri-PV-Anlage wird es möglich, einen großen Anteil des Strombedarfs der LVWO nachhaltig, effizient und klimafreundlich selbst zu erzeugen. In Zeiten schwieriger Energiebeschaffung und hoher Strompreise ein weiterer positiver Aspekt der Pilotanlage“, freute sich Finanzstaatssekretärin Gisela Splett.

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