Bildungsstudie

PISA 2018: Weitere Anstrengungen notwendig

Berechne Lesezeit
  • Teilen
03.12.2019, Berlin: Vor der Bundespressekonferenz werden die Ergebnisse der aktuellen Pisa-Studie der OECD vorgestellt. (Bild: picture alliance/Wolfgang Kumm/dpa)

Anlässlich der Vorstellung der internationalen Bildungsstudie PISA betont Kultusministerin Susanne Eisenmann die Bedeutung konsequenter Sprachförderung. Mit dem Pakt für gute Bildung und Betreuung investiert das Land massiv in die Qualität der frühkindlichen Bildung.

Deutschland liegt bei der PISA-Studie weiterhin stabil über dem Durchschnitt der OECD-Staaten. „Diese Entwicklung zeigt, dass wir erhebliche Verbesserungen beim Bildungserfolg von Kindern mit Zuwanderungshintergrund erreicht haben und dass es den Schulen gelingt, trotz der gestiegenen Heterogenität in den Klassen weiterhin gute Ergebnisse zu erzielen. Das ist erfreulich, wenngleich wir weiterhin Handlungsbedarf haben“, betont Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. Es komme mehr denn je auf eine konsequente Sprachförderung von Anfang an.

Bessere Startchancen durch gute Deutschkenntnisse

„Gute Deutschkenntnisse sind entscheidend dafür, dass Kinder mit Zuwanderungshintergrund erfolgreich sind, auch in Mathematik oder in den naturwissenschaftlichen Fächern. Aus diesem Grund investieren wir mit dem Pakt für gute Bildung und Betreuung massiv in die Qualität der frühkindlichen Bildung – für mehr Fachkräfte und eine intensivere Förderung für alle Kinder“, erläutert Eisenmann. Diese Maßnahmen sollen die Startchancen von allen Kindern verbessern.

An den Grundschulen setzen sich diese Bemühungen dann fort; dort steht die Förderung der Schlüsselqualifikationen Lesen, Schreiben, Rechnen im Mittelpunkt. Die Grundschulen haben vier zusätzliche Schulstunden für Deutsch und Mathematik sowie vier Poolstunden erhalten, die ebenfalls vorrangig für die Förderung in Deutsch und Mathematik eingesetzt werden.

Gezielte Förderung von leistungsschwachen Schülern

„Fast jede wissenschaftliche Bildungsstudie der vergangenen Jahre zeigt, wie wichtig diese Basiskompetenzen sind. Die Förderung leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler ist eine zentrale Herausforderung für unser Schulsystem. Mit mehr Stunden für Deutsch und Mathematik an den Grundschulen, mit mehr Poolstunden für die Realschulen auch zur Förderung leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler, mit den Programmen ‚Lesen macht stark‘ und ‚Mathe macht stark‘ haben wir bereits zahlreiche Maßnahmen angestoßen“, erklärt Kultusministerin Eisenmann.

Die Ministerin weist zudem darauf hin, dass das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) derzeit an einem Konzept arbeite, welches auf die Förderung der Basiskompetenzen von leistungsschwachen Schülerinnen und Schülern abziele. Dafür sollen Lehrkräfte entsprechend qualifiziert werden. „Die Lesefähigkeit und das Textverständnis sind dabei im Fokus. Und das sind Fähigkeiten, die bei der aktuellen PISA-Studie nicht ohne Grund im Mittelpunkt standen – diese Fähigkeiten sind insbesondere auch im Zeitalter der digitalen Medien von elementarer Bedeutung“, sagt die Kultusministerin.

Spitzenleistungen von Schülern ermöglichen

Neben der Förderung von leistungsschwachen Schülerinnen und Schülern ist die Förderung von besonders leistungsstarken und hochbegabten Schülerinnen und Schülern von ganz entscheidender Bedeutung. „Wir müssen gezielt leistungsfähige Schülerinnen und Schüler entdecken und fördern. Denn es gilt, auch im internationalen Wettbewerb wieder aufzuholen und in Spitzenpositionen aufzurücken. Dieser Herausforderung muss unser besonderes Augenmerk gelten“, betont Eisenmann. Wichtig sei hier die Bund-Länder-Initiative „Leistung macht Schule“, die die bestehende Hochbegabtenförderung des Landes um das erfolgreiche Landesgymnasium für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd sowie die Hochbegabtenzüge an Gymnasien im Land stärke.

Darüber hinaus ermögliche das Land mit der neuen gymnasialen Oberstufe, die den Stellenwert der Mathematik und der Naturwissenschaften unterstreicht und wieder zusätzliche Profilbildungen ermöglicht, wieder stärkere Spitzenleistungen insbesondere in den MINT-Fächern. Zudem entstehe in Bad Saulgau ein MINT-Gymnasium mit Internat, an dem Spitzenbegabungen besonders gefördert werden sollen.

PISA - Internationale Schulleistungsstudie der OECD

Weitere Meldungen

Ein Silvesterböller wird mit einem Feuerzeug gezündet. (Foto: © dpa)
Silvester

Mit kleinem Feuerwerk sicher ins neue Jahr

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Jugendliche halten ein Banner mit der Aufschrift «Ehrenamt» in den Händen.
Bürgerengagement

Sozialministerium fördert 27 Ehrenamtsprojekte

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Bei dem Bild handelt es sich um einen Screenshot der Startseite von kinderschutz-bw.de, einer Initiative des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration. Es zeigt einen kleinen Jungen, der mit einem Holzflugzeug spielt.
Kinderschutz

Webplattform Kinderschutz für Baden-Württemberg gestartet

Wort-Bild-Marke der RegioClusterAgentur
Innovation

Land fördert RegioClusterAgentur BW bis 2029

Forum Raumentwicklung
Raumentwicklung

Neue Veranstaltungsreihe zur sys­tematischen Raumbeobachtung

Eine ältere Dame lernt die Bedienung eines Computers.
Ländlicher Raum

Land fördert digitale Teilhabe im Alter mit „Klick & Klar“

Eine Pflegekraft hilft einer alten Frau beim Trinken aus einem Becher in einem Seniorenheim (Bild: Patrick Pleul / dpa)
Sozialversicherung

Land fordert Steuerfinan­zierung versicherungsfremder Leistungen

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Dezember 2025