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Pädagogische Hochschulen übernehmen sonderpädagogische Weiterbildung

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Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst (Bild: © dpa).

Die Landesregierung hat Fortbildungen für die Lehrkräfte an Haupt- und Werkrealschulen beschlossen. Die Fortbildungen sollen die Lehrkräfte dafür qualifizieren, künftig auch an Gemeinschafts- und Realschulen sowie den sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren unterrichten zu können. Die sonderpädagogische Weiterbildung erfolgt dabei unter Einbindung der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg.

Seit Juli 2015 sind inklusive Bildungsangebote an Schulen in Baden-Württem­berg im Schulgesetz verbindlich verankert. Dies bringt einen erhöhten Bedarf an Sonderpädagoginnen und -pädagogen mit sich. Das Wissenschaftsministerium hat die entsprechenden Studienanfängerplätze bereits von 320 im Studienjahr 2013/14 auf 520 im Studienjahr 2016/17 erhöht. Die neuen Lehrkräfte werden allerdings erst in einigen Jahren zur Verfügung stehen.  

„Angesichts des aktuellen sonderpädagogischen Bedarfs – Stichwort Inklusion – können wir nicht warten, bis die ersten Absolventinnen und Absolventen unserer neuen Lehramtsstudiengänge in die Schulen kommen. Daher begrüße ich das heute vom Kabinett beschlossene Weiterqualifizierungsprogramm für Haupt- und Werkrealschullehrkräfte und insbesondere die Einbindung unserer Pädagogischen Hochschulen sehr. Es ist ein positives und wichtiges Signal, dass die Pädagogischen Hochschulen nun erstmals die Möglichkeit erhalten, sich mit ihrer wissenschaftlichen Expertise in großem Umfang bei der Weiterqualifizierung von Lehrkräften einzubringen“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.  

Die Landesregierung hat ein insgesamt rund 38 Millionen Euro teures Qualifizierungsprogramm beschlossen, mit dem Haupt- und Werkrealschullehrkräfte kurz- und mittelfristig für einen Einsatz an anderen Schularten weiterqualifiziert werden sollen. Ein Bestandteil des Programms ist die Weiterbildung über ein Aufbaustudium an den Pädagogischen Hochschulen, mit der Haupt- und Werkrealschullehrkräfte für einen künftigen Einsatz im Schuldienst an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren fit gemacht werden sollen. Hierfür sind insgesamt Mittel in Höhe von 13,5 Millionen Euro vorgesehen. 

Pädagogische Hochschulen als kompetente Anbieter in der Lehrerfort- und -weiterbildung

Die Pädagogischen Hochschulen Heidelberg und Ludwigsburg treten bei der sonderpädagogischen Weiterqualifizierung von Lehrkräften erstmals als eigenständige Anbieter auf. „Wir freuen uns, als Pädagogische Hochschulen unsere Kompetenzen in diesem Prozess einbringen zu können. Der Auftrag zur Weiterqualifizierung von Lehrkräften greift unsere Expertise im Bereich der Sonderpädagogik auf. Wir wollen uns als Partner in der Lehrerfort- und -weiterbildung in diesem und in anderen Bereichen gerne verstärkt engagieren“, so die Rektoren Martin Fix von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und Hans-Werner Huneke von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.

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Dauer, Umfang sowie Inhalt der Qualifizierung sind abhängig vom Einsatz in der jeweiligen Schulart und den vorhandenen Erfahrungen. Das Weiterqualifizierungsprogramm für Haupt- und Werkrealschullehrkräfte sieht deshalb vier verschiedene Gruppen vor, für die jeweils eigene Qualifizierungsangebote konzipiert wurden. In Gruppe 4 des Maßnahmenpakets geht es um die Weiterbildungsmaßnahme an den Pädagogischen Hochschulen. Hierfür sind insgesamt Mittel in Höhe von 13,5 Millionen Euro vorgesehen. 

Die beiden Pädagogischen Hochschulen werden rund 400 Haupt- und Werkrealschullehrkräfte für einen künftigen Einsatz an sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren in den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten „Lernen“, „emotionale und soziale Entwicklung“ sowie „körperliche und motorische Entwicklung“ vorbereiten und sie dafür im Rahmen eines modifizierten zweijährigen Aufbaustudiums fachwissenschaftlich, fachdidaktisch und schulpraktisch weiterqualifizieren. Diese Lehrkräfte können nach der Qualifizierung die Zahl der Sonderpädagogen verstärken, die Beratungs- und Unterstützungsangebote an allgemeinen Schulen leisten und damit mittelfristig die Engpässe in diesem Bereich abfedern. Beginn: voraussichtlich zum Wintersemester 2018/19. 

Inklusion und die Kompetenz im Umgang mit zunehmend heterogenen Schulklassen sind auch Hauptanliegen der neu ausgestalteten Lehrerbildung, die das Wissenschaftsministerium zum Wintersemester 2015/16 auf den Weg gebracht hat. Alle künftigen Lehrerinnen und Lehrer erhalten bereits an der Hochschule eine Ausbildung in wissenschaftlichen und schulpraktischen Grundlagen der Inklusion.

Meldung: Leichterer Laufbahnwechsel für Lehrkräfte

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