Coronavirus

Lucha befürwortet Impfpflicht ab 60 Jahren

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Fachärztin für Allgemeinmedizin impft in ihrer Praxis eine Patientin gegen das Coronavirus.

Baden-Württemberg, Hessen und Bayern machen sich auf der Gesundheitsministerkonferenz für die Impfpflicht ab 60 Jahren stark. Eine ausführliche Beratung soll auf der Präsenzveranstaltung der Gesundheitsminister im Juni erfolgen.

In der nächsten Gesundheitsministerkonferenz (GMK), die am 22. und 23. Juni 2022 in Magdeburg in Präsenz stattfinden soll, werden die Ressortchefinnen und -chefs der Länder noch einmal über die Impfpflicht ab 60 Jahren beraten. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha hatte am Montag, den 16. Mai 2022, auf der digitalen Gesundheitsministerkonferenz gemeinsam mit seinem hessischen Amtskollegen Kai Klose den Antrag gestellt, das Thema Impfpflicht ab 60 Jahren noch einmal zu beraten.

Beide Länder sprechen sich in ihrem Antrag klar dafür aus, die altersgebundene Impfpflicht einzuführen. „Angesichts einer sehr wahrscheinlichen Infektionswelle im Herbst hält es die GMK weiterhin für erforderlich, eine Überlastung des Gesundheitssystems sowie damit einhergehende mögliche Einschränkungen für die Gesamtbevölkerung durch die Einführung einer unmittelbar geltenden Impfpflicht ab 60 Jahren zu verhindern. Die GMK appelliert daher an alle an der Bundesgesetzgebung Beteiligten, ein Gesetz für eine allgemeine Impfpflicht gegen COVID-19 ab 60 Jahren zu beschließen“, lautet der entsprechende Beschlussvorschlag des Antrags. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hatte sich am Montag seinen beiden Länderkollegen angeschlossen. Daraufhin wurde entschieden, das Thema noch einmal ausführlich auf der nächsten Gesundheitsministerkonferenz zu beraten, ein entsprechender Beschluss des Antrags wurde nun auf Juni vertagt.

Im Herbst erneut mit steigender Anzahl an Infizierten zu rechnen

Gesundheitsminister Manne Lucha sagte: „Es ist wichtig, dass wir die Debatte zu diesem Thema nicht aufgeben. Ich habe noch Hoffnung, dass zumindest bei der Impfpflicht ab 60 Jahren das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Für den Herbst ist saisonal bedingt erneut mit steigenden Zahlen von Atemwegserkrankungen zu rechnen. Zur dann ohnehin vorhandenen saisonalen Belastung des Gesundheitssystems werden wieder vermehrt SARS-CoV-2-Fälle auch mit schweren Krankheitsverläufen hinzukommen. Da besonders die ältere Bevölkerung von schweren Verläufen betroffen ist, sollten wir nun noch einmal alle Kräfte bündeln und die Impfpflicht ab 60 noch nicht aufgeben.“

Gesundheitsminister Kai Klose (Hessen) meinte: „Im Bundestag hat Anfang April ein Gesetzentwurf zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gegen COVID-19 leider keine Mehrheit gefunden. Die Impfpflicht jedenfalls für besonders gefährdete Personengruppen ist ein wichtiger Bestandteil präventiver Gesundheitspolitik. Ich halte es nach wie vor für erforderlich, eine Überlastung des Gesundheitssystems durch die Reduzierung schwerer COVID-19-Krankheitsverläufe zu verhindern.“

Mit Impfpflicht vor Infektionswellen gewappnet sein

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (Bayern) sagte: „Wir müssen für neue Infektionswellen im Herbst gewappnet sein. Bayern arbeitet bereits mit Expertinnen und Experten intensiv an einem Konzept. Aber wichtig ist auch eine allgemeine Impfpflicht, zumindest für Ältere. Denn Ältere haben ein erhöhtes Risiko, schwer zu erkranken. Die Bundesregierung darf sich hier nicht länger wegducken.“

Alle drei Gesundheitsminister sind sich einig: Es bestehen weiterhin Impflücken sowohl in der Gesamtbevölkerung als auch bei den besonders zu schützenden älteren Personen. Durch Einführung einer Impfpflicht kann die Gefahr schwerer Krankheitsverläufe und die damit verbundene Belastung des Gesundheitssystems reduziert werden. Damit werden sowohl die vulnerablen Gruppen als auch die Gesamtbevölkerung auch hinsichtlich der gesamten gesundheitlichen Versorgung besser geschützt. Nur mit einem ausreichenden Impfschutz in der Bevölkerung können wir weitere schwere Infektionswellen verhindern.

Fragen und Antworten zur Corona-Impfung in Baden-Württemberg

Weitere Informationen zum Coronavirus in Baden-Württemberg
Mit unserem Messenger-Service bekommen Sie immer alle Änderungen und wichtige Informationen aktuell als Pushnachricht auf Ihr Mobiltelefon.

Weitere Meldungen

Deutschkurs in einer Volkshoschschule (Symbolbild: © dpa).
Weiterbildung

Breiter Schulterschluss für die Zukunft der Erwachsenenbildung

Minister Manne Lucha und Staatsministerin Madhuri Misal des indischen Bundesstaats Maharashtra sitzen nebeneinander an einem Tisch und unterzeichnen Dokumente.
Delegationsreise

Baden-Württemberg und Maharashtra vertiefen Partnerschaft

Eine junge Frau wird geimpft.
Gesundheit

Jetzt noch gegen Grippe impfen lassen

Pilotprojekt fürsorgende Gemeinschaft in Waldstetten: gemeinsam Zukunft gestalten
Gesellschaftliche Teilhabe

Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität im Alter

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
Katastrophenschutz

Neues Katastrophenschutzgesetz beschlossen

Tauberufer in Wertheim
Städtebauförderung

Kernstadt Wertheim erfolgreich saniert

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Wohnraumförderung

Z15-Darlehen in der Wohnraumförderung digital beantragbar

Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Auf dem Display sieht man die Startseite der Ehrenamtskarten-App für Baden-Württemberg.
Bürgerengagement

Ehrenamtskarte jetzt auch per App verfügbar

Logo des Landespreises 2020 für junge Unternehmen. (Bild: L-Bank)
Wirtschaft

Landespreis für junge Unter­nehmen 2026 ausgeschrieben

Symbolbild: Symbolbild: Ein Passant geht an dem Logo der Agentur für Arbeit vorbei. Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag, 5. November 2019, sein Urteil zu Leistungskürzungen für unkooperative Hartz-IV-Bezieher verkündet. (Bild: picture alliance/Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa)
Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit verharrt auf höherem Niveau

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
Pflegeberufe

Lucha auf Delegationsreise in Indien

Verkehrsminister Hermann, Amtschef Frieß sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesradeln durch eine Fahrradstraße.
Radverkehr

Rekord beim STADTRADELN 2025

Ein mit dem HI-Virus infizierter Mann hält eine rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.
Gesundheit

40 Jahre Aidshilfen in Baden-Württemberg