Forschung

Landesforschungspreis 2018 verliehen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Prof. Dr. Andreas Trumpp (Bild: © Roman Jowanowitsch DKFZ)
Prof. Dr. Andreas Trumpp

Der Landesforschungspreis 2018 wurde an Professor Dr. Bernhard Schölkopf vom Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme sowie an Prof. Dr. Andreas Trumpp vom Deutschen Krebsforschungszentrum verliehen. Spitzenwissenschaftler wie sie haben großen Einfluss auf die internationale Sichtbarkeit des Forschungsstandorts Baden-Württemberg.

Professor Dr. Bernhard Schölkopf vom Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen und Stuttgart sowie Prof. Dr. Andreas Trumpp vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und vom Stammzellinstitut HI-STEM in Heidelberg erhalten in diesem Jahr den Landesforschungspreis Baden-Württemberg. Die Auszeichnung für Spitzenleistungen in der Grundlagenforschung und der Angewandten Forschung ist mit je 100.000 Euro dotiert. Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, wird im Rahmen eines Festakts am 10. Dezember 2018 in der Staatsgalerie Stuttgart die Preisträger ehren.

„Spitzenwissenschaftler wie Bernhard Schölkopf und Andreas Trumpp haben großen Einfluss auf die internationale Sichtbarkeit des Forschungsstandorts Baden-Württemberg. Spannende Köpfe wie sie entfalten eine enorme Anziehungskraft. Das hilft uns in unseren Bemühungen, die notwendige kritische Masse an wissenschaftlicher Exzellenz aufzubauen, um auch künftig an der Weltspitze zu bleiben“, betonte Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

Landesforschungspreis für Grundlagenforschung

Prof. Dr. Bernhard Schölkopf wird mit dem Landesforschungspreis für Grundlagenforschung ausgezeichnet. Mit seiner herausragenden Forschung auf internationalem Spitzenniveau gilt der Informatiker als eine zentrale Figur auf dem Gebiet des maschinellen Lernens. Der Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart und Tübingen erforscht Algorithmen, mit denen Computerprogramme Vorhersagen über neue Situationen machen können. Die Methoden des maschinellen Lernens wiederum bilden die Grundlage der Künstlichen Intelligenz und prägen als Schlüsseltechnologie der digitalen Revolution unsere Gegenwart und Zukunft. Dabei trägt das Forschungsgebiet der sogenannten „Kern-Methoden“ zur Entwicklung zuverlässiger intelligenter Systeme maßgeblich bei. Und Bernhard Schölkopf legte mit seiner Grundlagenforschung die Basis dafür. Die Verankerung der Kern-Maschinen in Statistik, Optimierung und Funktionalanalyse ist ein Grund dafür, dass maschinelles Lernen heute als eine Kerndisziplin der Informatik gilt. Auch Schölkopfs aktuelle Forschung zur Kausalität gilt als wegweisend. Inzwischen hat er das herausragende Potenzial dieses Ansatzes gezeigt und steht weltweit für die Verbindung des maschinellen Lernens mit der kausalen Modellierung. Damit lieferte der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler die Basis für herausragende zukünftige Arbeiten nicht nur im akademischen Bereich – auch intelligente Systeme wie Roboter und autonome Fahrzeuge werden von diesen Methoden beeinflusst sein.

Landesforschungspreis für Angewandte Forschung

Der Landesforschungspreis für Angewandte Forschung geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Andreas Trumpp. Er leitet die Abteilung „Stammzellen und Krebs“ im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und gründete 2008 das Heidelberger Institut für Stammzelltechnologie und Experimentelle Medizin (HI-STEM gGmbH), eine Public-Private Partnership des DKFZ und der Dietmar Hopp-Stiftung. Nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden des DKFZ, Prof. Dr. Michael Baumann, „ist Andreas Trumpp einer der weltweit herausragenden Wissenschaftler auf dem Gebiet ‚Stammzellen und Krebs‘. Seine Forschungsarbeiten haben dieses Gebiet maßgeblich geprägt.“ Seit Jahren verfolgt Andreas Trumpp mit herausragenden Forschungsarbeiten das Ziel, aus wissenschaftlichen Erkenntnissen der Stammzellforschung neue Behandlungsstrategien gegen Krebs und insbesondere gegen die metastatische Ausbreitung der Tumoren zu entwickeln. Auf dem Weg dorthin hat er mit seinem Forscherteam und Kollegen zahlreiche Ergebnisse erzielt, die möglicherweise bald schon Krebspatienten zugute kommen könnten. Dazu zählt die Entdeckung des Potenzials so genannter „schlafender“ Stammzellen für die Krebstherapie, aber auch die Identifikation der Stammzellen, die für die metastatische Ausbreitung von Brustkrebs im Körper verantwortlich sind. Beim Bauchspeicheldrüsenkrebs wiederum, der bislang kaum erfolgreich behandelt werden kann, fanden Forscher um Andreas Trumpp und Martin Sprick heraus, wie die Tumorzellen Resistenz gegen Krebsmedikamente entwickeln. Einen weiteren Ansatzpunkt für neue Therapien entdeckten Andreas Trumpp und Kollegen bei der Akuten Myeloischen Leukämie (AML). Diese besonders aggressive Form von Blutkrebs kehrt nach zunächst erfolgreicher Therapie sehr häufig zurück. Auch dafür sind therapieresistente Stammzellen verantwortlich.

Anlage 1 - Prof. Dr. Bernhard Schölkopf (PDF)

Anlage 2 - Prof. Dr. Andreas Trumpp (PDF)

Kontaktdaten der Preisträger

Prof. Dr. Bernhard Schölkopf
Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme
Max-Planck-Ring 4, 72076 Tübingen, Tel. 07071 601-551
bernhard.schoelkopf@tuebingen.mpg.de

Prof. Dr. Andreas Trumpp
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Im Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg, Tel. 06221 42-3900
a.trumpp@dkfz.de

Weitere Meldungen

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Wort-Bild-Marke der RegioClusterAgentur
Innovation

Land fördert RegioClusterAgentur BW bis 2029

Forum Raumentwicklung
Raumentwicklung

Neue Veranstaltungsreihe zur sys­tematischen Raumbeobachtung

Eine ältere Dame lernt die Bedienung eines Computers.
Ländlicher Raum

Land fördert digitale Teilhabe im Alter mit „Klick & Klar“

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Dezember 2025

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Dr. Nicola Leibinger-Kammüller (rechts)
Auszeichnung

Ehrentitel Professorin an Dr. Nicola Leibinger-Kammüller verliehen

Eine Gruppe von Menschen fährt Achterbahn in einem Erlebnispark.
Familie

Landesfamilienpass 2026 ab sofort erhältlich

Eine Lehrerin in der Grundschule mit Schülerinnen und Schülern.
Schule

Kompass 4-Ergebnisse liegen vor

Eine Grundschullehrerin erklärt Schülerinnen und Schülern Aufgaben.
Schule

Arbeitsgruppe Lehrerstellen legt Abschlussbericht vor

Visualisierung Neubau HLRS III an der Universität Stuttgart
Vermögen und Bau

Grundstein für Neubau an der Universität Stuttgart gelegt

Während der Redaktionssitzung einer Schülerzeitung liegen auf dem Redaktionstisch Blöcke, Stifte, Scheren und Kleber und andere Utensilien. (Foto: © dpa)
Schülerzeitschriftenwettbewerb

14 Schülerzeitungen ausgezeichnet

Blick in den Tagungsraum anlässlich der Sitzung der Europaministerkonferenz in der Landesvertretung in Brüssel
Europaministerkonferenz

Außenhandel der EU stärken und Regulierungen vereinfachen

Das Logo von Invest BW
Invest BW

Mobilität stärken, Wandel prägen, Zukunft sichern