Forschung

Land erfolgreich in Vorrunde der Exzellenzstrategie

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Ein Krebsforscher arbeitet in einem Labor des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg mit einer Pipette. (Bild: picture alliance/picture alliance / dpa)
Symbolbild

Baden-Württemberg zählt zu den Gewinnern der Vorrunde der Exzellenzstrategie. Von den bundesweit 41 nun zum Vollantrag aufgeforderten Clusterskizzen kommen zehn aus Baden-Württemberg. Das ist ein bedeutender Etappensieg für die Landesuniversitäten.

Die baden-württembergischen Universitäten haben die erste Runde im Wettbewerb um neue Exzellenzcluster mit Bravour gemeistert: Von den bundesweit 41 nun zum Vollantrag aufgeforderten Clusterskizzen kommen zehn aus Baden-Württemberg – und damit ein Viertel aller ausgewählten Antragsskizzen. Im bundesweiten Vergleich zählt das Land damit zu den Gewinnern dieser Vorrunde der Exzellenzstrategie. Besonders erfolgreich ist die Universität Tübingen. Die Anzahl der Exzellenzcluster ist entscheidend für den Wettbewerb um den prestigeträchtigen Titel „Exzellenzuniversität“: Nur Universitäten oder Universitätsverbünde mit mindestens zwei Exzellenzclustern haben die Chance auf den begehrten Status.

Bedeutender Etappensieg für Landesuniversitäten

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski: „Der Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg ist und bleibt herausragend. Im harten Wettbewerb um neue Exzellenzcluster haben unsere Landesuniversitäten einen bedeutenden Etappensieg errungen: Für zehn neue Cluster dürfen unsere Forschenden nun ihre Vollanträge stellen. Auch die zwölf bereits bestehenden Exzellenzcluster bewerben sich um die Fortsetzung ihrer Förderung. Dieses Zwischenergebnis ist ein weiterer eindrucksvoller Beleg für Baden-Württembergs Forschungsstärke.“

Mit ihren Antragsskizzen waren die Landesuniversitäten Freiburg, Heidelberg, Hohenheim, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie die Universitäten Stuttgart, Tübingen und Ulm erfolgreich. Besonders beeindruckend ist das Abschneiden der Universität Tübingen mit sechs ausgewählten Skizzen – diese ist bereits in der aktuellen Exzellenzrunde sehr erfolgreich. Die Forschungsthemen aller Antragsskizzen reichen von Ökologie über Quantenchemie bis zur Hirnforschung und Evolutionsbiologie. Fünf Cluster kommen aus den Naturwissenschaften, jeweils zwei aus den Geistes-und Lebenswissenschaften, eines widmet sich speziell dem Bereich Künstliche Intelligenz. Im August stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Vollanträge für neue Exzellenzcluster.

„Auch in der nun folgenden Vorbereitungsphase der Vollanträge werden wir unsere Universitäten nach Kräften unterstützen. Dazu stellen wir als Wissenschaftsministerium eine Anschubfinanzierung von insgesamt acht Millionen Euro für die Erarbeitung der Vollanträge oder Fortsetzungsanträge zur Verfügung“, kündigte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski an. „Zu diesem hervorragenden Zwischenerfolg auf dem Weg zu neuen Exzellenzclustern gratuliere ich unseren Universitäten und Forschenden ganz herzlich – jetzt drücke ich für die nächste Runde die Daumen.“

Hohe Beteiligung baden-württembergischer Universitäten

Mit einem Viertel aller eingereichten Skizzen gab es eine sehr hohe Beteiligung der baden-württembergischen Universitäten im Wettbewerb. „Ich danke allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich mit viel Engagement und bedeutenden Forschungsvorhaben am Exzellenzwettbewerb beteiligt haben“, sagte die Ministerin.

In der aktuell noch laufenden Förderrunde 2019 bis 2026 ist Baden-Württemberg mit vier von bundesweit zehn Exzellenzuniversitäten und dem Berliner Exzellenzverbund das erfolgreichste Bundesland. Den Titel Exzellenzuniversität tragen die Universitäten Heidelberg, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Konstanz und Tübingen.

Von den derzeit 57 Exzellenzclustern bundesweit sind alleine zwölf in Baden-Württemberg angesiedelt. Alle diese Exzellenzcluster sind weiterhin mit im Rennen und werden einen Fortsetzungsantrag (zum Teil im Verbund) stellen:

Universität Heidelberg (2 Cluster), Karlsruher Institut für Technologie (2 Cluster), Universität Konstanz (2 Cluster), Universität Tübingen (3 Cluster), Universität Ulm (1 Cluster), Universität Freiburg (2 Cluster), Universität Stuttgart (2 Cluster).

Exzellenzcluster

Exzellenzcluster sind Verbundforschungsprojekte an Universitäten oder Universitätsverbünden in international wettbewerbsfähigen Forschungsfeldern. Die Auswahl neuer Exzellenzcluster erfolgt in einem wissenschaftsgeleiteten und mehrstufigen Verfahren durch ein ausgewiesenes Expertengremium.

Am 2. Februar 2024 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bekannt gegeben, welche der insgesamt 143 eingereichten Antragsskizzen für neue Exzellenzcluster in die Endauswahl gelangen. Die ausgewählten Forschungsprojekte sind aufgefordert, im August 2024 einen Vollantrag zu stellen. Ebenfalls im August werden die Fortsetzungsanträge der bestehenden Exzellenzcluster eingereicht. Im Mai 2025 trifft die Exzellenzkommission die finale Entscheidung in der Förderlinie Exzellenzcluster. Förderbeginn ist der 1. Januar 2026. Exzellenzcluster werden für sieben Jahre mit durchschnittlich 6,75 Millionen pro Jahr Euro gefördert. Eine zweite Förderperiode ist möglich.

Exzellenzstrategie

Die Exzellenzstrategie ist ein Bund-Länder-Programm zur Förderung von Spitzenforschung an deutschen Universitäten. Dadurch sollen die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Sichtbarkeit des Wissenschaftsstandorts Deutschlands erhöht und Profile der Universitäten geschärft werden. Ein weiteres Ziel ist die verstärkte Kooperation im Wissenschaftssystem.

Die Exzellenzstrategie besteht aus zwei hochkompetitiven Förderlinien: den Exzellenzclustern und den Exzellenzuniversitäten. Universitäten oder Verbünde mit mindestens zwei Exzellenzclustern können im Herbst 2025 einen Antrag in der Förderlinie „Exzellenzuniversität“ stellen. Auch für die Fortführung dieses Titels sind mindestens zwei Cluster nötig. Die Entscheidung in der Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“ fällt im Herbst 2026. Diese Förderung dient der dauerhaften Stärkung von Universitäten. Die ausgewählten „Exzellenzuniversitäten“ sollen ihre internationale Spitzenstellung – basierend auf erfolgreichen Exzellenzclustern – weiter ausbauen.

Baden-Württemberg investiert jährlich mehr als 30 Millionen Euro in beide Förderlinien und bietet den Universitäten darüber hinaus eine Anschubfinanzierung, mit der die Antragstellung für die kommende Wettbewerbsrunde unterstützt wird.

Ablauf Exzellenzstrategie

  • Februar 2024: Entscheidung über Antragsskizzen neuer Exzellenzcluster
  • August 2024: Abgabe aller Voll- und Fortsetzungsanträge für Exzellenzcluster
  • Mai 2025: Förderentscheidung Exzellenzcluster (Januar 2026: Förderbeginn Exzellenzcluster)
  • November 2025: Abgabe der Anträge über Exzellenzuniversitäten
  • September 2026: Entscheidung über Exzellenzuniversitäten

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