Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration unterstützt in der Förderlinie „Starke Kinder – Maßnahmen gegen Jugendarmut 2025“ des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) neun Projektträger mit einem Fördervolumen von knapp fünf Millionen Euro. Dabei stammen rund 2,75 Millionen Euro aus dem ESF Plus und etwa 2,19 Millionen Euro aus Landesmitteln. Die Projektlaufzeit beginnt am 1. Januar 2026 und endet am 31. Dezember 2028. Die Projekte fördern Angebote, welche die soziale Teilhabe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen verbessern sollen, die von gesellschaftlicher Marginalisierung und Armut bedroht sind.
Junge Menschen am Übergang von Schule in Beruf
„Im Blick haben wir vor allem junge Menschen am Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf“, sagte der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, Manne Lucha, am Dienstag, 30. Dezember 2025, in Stuttgart. „Es ist mir ein Anliegen, dass die Jugendlichen trotz schwerer Startbedingungen erfolgreich in Ausbildung und Arbeit kommen“, so der Minister weiter.
Um einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen zu können, ist es zudem möglich, erwachsene Familienmitglieder in die Maßnahmen miteinzubeziehen. Dies gilt insbesondere für Bürgergeld-Haushalte und alleinerziehende Eltern mit Jugendlichen.
Die Förderung orientiert sich an den Maßnahmen des Landes zur Bekämpfung und Prävention von Kinderarmut – den vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration unterstützten „Präventionsnetzwerken gegen Kinderarmut in Baden-Württemberg“ – und baut auf diesen Strukturen auf.
Nahezu jedes fünfte Kind von Armut bedroht
Im Land ist nahezu jedes fünfte Kind von materieller Armut bedroht. In Armut aufzuwachsen bedeutet für diese Kinder und Jugendlichen nicht nur, wenig Geld zur Verfügung zu haben. Eine Armutsgefährdung wirkt sich nachteilig auf Gesundheit, Wohnen und Freizeitverhalten aus. Nicht zuletzt bestehen für armutsgefährdete Kinder und Jugendliche geringere Chancen, ein hohes Bildungsniveau und damit verbunden ein finanziell unabhängiges Erwachsenenleben zu erreichen.
Besonders von Armutsgefährdung betroffen sind Kinder von Familien mit Migrations- oder Fluchterfahrung, Kinder von alleinerziehenden Eltern, Kinder in Bürgergeld-Haushalten und Kinder in kinderreichen Paarfamilien, also mit zwei oder mehr Geschwistern.
Präventive Strukturen schaffen
„Um die Armutsgefährdung der betroffenen Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu bekämpfen, gibt es die Präventionsnetzwerke im Land“, so Lucha. Ziel ist es, präventive Strukturen zu schaffen, indem alle Angebote für Kinder und Jugendliche und deren Familien vor Ort erhoben und in eine Präventionskette von unter 0 bis 18 Jahren eingeordnet werden. Diese ist nach Handlungsfeldern sowie nach Zielgruppen differenziert. Die Präventionsketten machen Lücken in der Förderung sichtbar, die mit neuen Angeboten geschlossen werden sollen. Bei der Identifikation der Lücken und der Organisation von neuen Angeboten arbeiten die für Kinder und Jugendliche wichtigen Institutionen und Vereine vor Ort als Netzwerk zusammen.
Liste der geförderten Projekte
Förderbetrag ESF Plus gesamt: rund 2,75 Millionen Euro.
Förderbetrag Land gesamt: rund 2,19 Millionen Euro.
Träger: Förderband e. V.
Standort der Umsetzung: Stadtkreis Mannheim
ESF-Plus-Förderung: 217.000 Euro (gerundet)
Träger: ikubiz gGmbH - Interkulturelles Bildungszentrum
Standort der Umsetzung: Stadtkreis Mannheim (Innenstadt)
ESF-Plus-Förderung: 144.000 Euro (gerundet)
Träger: BBQ Bildung und Berufliche Qualifizierung gGmbH
Standorte der Umsetzung: Landkreis Heilbronn, Stadtkreis Heilbronn
ESF-Plus-Förderung: 159.000 Euro (gerundet)
Träger: AJO e.V. – Aktion Jugendberufshilfe in Ostwürttemberg
Standorte der Umsetzung: Ostalbkreis mit mobilen Angeboten im angrenzendem Landkreis Heidenheim
ESF-Plus-Förderung: 567.000 Euro (gerundet)
Träger: Landkreis Schwäbisch Hall, Amt für Migration
Standort der Umsetzung: Landkreis Schwäbisch Hall
ESF-Plus-Förderung: 27.000 Euro (gerundet)
Träger: Werkstatt Parität gGmbH mit Kooperationspartnern: SAB gGmbH, Jugendagentur Heidelberg eG, a.l.s.o. Schwäbisch Gmünd e.V., Q-Prints & Service gGmbH, Waldhaus gGmbH, kit Jugendhilfe, sbr gGmbH, Stuttgarter Jugendhaus gGmbH
Standorte der Umsetzung: Ostalbkreis, Rhein-Neckar-Kreis, Landkreis Tübingen, Stadtkreis Pforzheim, Enzkreis, Landkreis Göppingen, Stadtkreis Stuttgart, Landkreis Böblingen
ESF-Plus-Förderung: 1.164.000 Euro (gerundet)
Träger: Diakonieverband Reutlingen
Standort der Umsetzung: Landkreis Reutlingen
ESF-Plus-Förderung: 155.000 Euro (gerundet)
Träger: Sozialamt der Stadtverwaltung Baden-Baden
Standort der Umsetzung: Stadtkreis Baden-Baden
ESF-Plus-Förderung: 74.000 Euro (gerundet)
Träger: CJD e. V.
Standort der Umsetzung: Ortenaukreis
ESF-Plus-Förderung: 241.000 Euro (gerundet)
















