Radverkehr

Karlsruhe ist Spitzenreiter beim ADFC-Fahrradklima-Test

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  
Teilnehmer der ersten Rad-Sternfahrt fahren durch Stuttgart. (Foto: © dpa)

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club hat die Ergebnisse seines Fahrradklima-Tests 2018 veröffentlicht. Baden-Württembergische Kommunen behaupten sich im bundesweiten Vergleich gut. Karlsruhe, Konstanz und Emmendingen sind Spitzenreiter.

Der Extern: ADFC (Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e. V.) (Öffnet in neuem Fenster) hat am 9. April 2019 die Ergebnisse seines Fahrradklima-Tests 2018 veröffentlicht. Mit Blick auf das Abschneiden Baden-Württembergs sagte Verkehrsminister Winfried Hermann: „Baden-Württembergische Kommunen behaupten sich im bundesweiten Vergleich gut. Grundsätzlich zeigt sich, dass Kommunen, die Radverkehrspolitik strategisch angehen und das Radfahren ernsthaft unterstützen, belohnt werden.“ Gerade die Aufholer im Fahrradklima-Test zeigten, dass sich das Engagement der Kommunen lohne und von der Bevölkerung positiv wahrgenommen werde.  

Der Extern: ADFC-Fahrradklima-Test (Öffnet in neuem Fenster) ist das Zufriedenheitsbarometer der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und gilt nach Angaben des Verbandes weltweit als größte Befragung zum Thema Fahrradfreundlichkeit. Für das Ranking 2018 wurden etwa 170.000 Radfahrer befragt – das sind 40 Prozent mehr Menschen als 2016. Lediglich 15 Prozent der Befragten sind Mitglieder des ADFC.

Ergebnisse für Baden-Württemberg

Hervorzuheben ist die Stadt Karlsruhe, die im Ranking der Städte mit einer Einwohnerzahl zwischen 200.000 bis 500.000 Einwohner den Spitzenplatz belegt. Auch die Städte Konstanz und Emmendingen haben aufgeholt und es nun in ihren jeweiligen Größenklassen auf den ersten Platz geschafft. Deutlich verbessert haben sich weiterhin Villingen-Schwenningen, Schwetzingen und Winnenden.

Hermann gratulierte den Gewinnern im Land und erklärte: „Radverkehrsförderung ist ein wichtiger Baustein kommunaler Verkehrspolitik. Konstanz hat zum Beispiel eindrucksvoll bewiesen, dass eine systematische Radverkehrsförderung das Fahrradklima kontinuierlich verbessern kann. Radverkehrsförderung nur als Restgröße der Verkehrspolitik zu behandeln, zahlt sich hingegen nicht aus.“

Insgesamt zeigt der Fahrradklima-Test, dass der Radverkehr in der Bevölkerung einen hohen und weiterhin deutlich steigenden Stellenwert hat und dass die Radfahrer bundesweit anspruchsvoller werden.

Schnell wirkendes kommunales Kreuzungsprogramm gefragt

Mit Blick auf die Region Stuttgart sagte der Minister, dass ein Ruck durch die Region gehen müsse, wenn das Fahrrad schon in naher Zukunft einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Mobilität leisten soll. Denn die Ergebnisse des Fahrradklimatests zeigten auch, dass selbst in zunehmend engagierten Kommunen die Verbesserungen in der Radverkehrspolitik bei der Bevölkerung teilweise nicht ankommen. Ein mangelndes Sicherheitsgefühl spiele hier eine Rolle: An vielen Orten wäre beispielsweise ein schnell wirkendes kommunales Kreuzungsprogramm gefragt, damit Radfahrer zügiger und sicherer vorankämen. Ein solches Programm stelle sicher, dass zum Beispiel Ampelschaltungen optimiert und Aufstellflächen für Fahrräder vor den wartenden Autos geschaffen werden.

Hermann ist sich sicher: „Ein solches Kreuzungsprogramm stärkt das Sicherheitsgefühl der Bürger und zeigt gleichzeitig, dass die Belange der Radfahrer ernst genommen werden.“

Vorgehen gegen Falschparker

Ein wesentliches Ergebnis des Fahrradklima-Tests ist auch das Vorgehen gegen Falschparker, das die Teilnehmer der Befragung als deutlich zu lasch kritisieren. Verkehrsminister Hermann sieht sich bestärkt und fordert: „Die Handlungsmöglichkeiten der Kommunen müssen deutlich verbessert und die Bußgelder erhöht werden.“

Darin sei sich in der vergangenen Woche auch die Verkehrsministerkonferenz der Länder einig gewesen. „Wer die Sicht auf Radfahrer und Fußgänger zuparkt oder sie zum Ausweichen auf die Straße zwingt, gefährdet Leben“, sagte Hermann und fordert ein konsequentes Vorgehen der Ordnungsdienste als wichtigen Beitrag sowohl für die Verbesserung des Fahrradklimas, als auch der Verkehrssicherheit.

Download: ADFC-Fahrradklima-Test 2018: Ergebnisse bundesweit (PDF) (Öffnet in neuem Fenster)

Download: ADFC-Fahrradklima-Test 2018: Bundesweites Städteranking und Gewinnerstädte (PDF) (Öffnet in neuem Fenster)

Extern: Fahrradklima Test (Öffnet in neuem Fenster)

Weitere Meldungen

Blick auf die Baustelle von Stuttgart 21
Bahn

Bahn muss Mehrkosten von Stuttgart 21 alleine tragen

Staatssekretärin Andrea Lindlohr MdL auf Sommertour Nachhaltig Bauen
Nachhaltig Bauen

Sommertour „Nachhaltig Bauen in Baden-Württemberg“

Mitarbeiter der Abfallwirtschaft Stuttgart beladen in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart einen Müllwagen. (Foto: © dpa)
Abfall- und Kreislaufwirtschaft

Restmüllanalyse als Bestandteil der Abfallbilanz 2024

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke ist eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Verkehr

Münzesheim: Neue Kraichbachbrücke fertiggestellt

Stuttgart: Autos und Lastwagen fahren an der Luft-Messstation für Feinstaub und Stickoxide am Neckartor vorbei. (Foto: © dpa)
Luftreinhaltung

Höhere Luftmesswerte im ersten Halbjahr 2025

Radfahrer fahren durch eine Unterführung unter der Straße durch.
Radverkehr

Neuer Abschnitt des RS 14 verbindet Eislingen und Süßen

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 29. Juli 2025

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (3. von links), Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (3. von rechts), Bahnchef Richard Lutz (2. von rechts) und Verkehrsminister Winfried Hermann (rechts)
Bahn

Schweres Zugunglück bei Riedlingen

Kernkraftwerk Philippsburg ohne Türme (Aufnahme vom 03.06.2020)
Kernkraft

Defekte Brandschutztür im Kernkraftwerk Philippsburg

Ein Altbau ist aufgrund einer Sanierung eingerüstet
Klimaschutz

Land stärkt Sanierung kommunaler Gebäude

Handwerker montiert Photovoltaik-Anlage
Klimaschutz

Die Energiewende als Jobmotor

Albkornbäckerei Glocker
Ländlicher Raum

Über 20 Millionen Euro für 242 Projekte im Ländlichen Raum

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
Innere Sicherheit

Land verbietet Waffen und Messer im Nahverkehr

von links nach rechts: Yvonne Hüneburg, Geschäftsführerin WBO; Franz Schweizer, Präsident WBO; Verkehrsminister Winfried Hermann; Ulrich Weber, Geschäftsführer VDV Baden-Württemberg
Verkehrswende

Branchenvereinbarung im Busverkehr

Ein Fahrradfahrer fährt auf einer Fahrradstraße.
Radverkehr

Neuer Radweg zwischen Tischardt und Großbettlingen freigegeben