Hochschulmedizin

Innovationscampus Health and Life Science Alliance wird ausgebaut

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Person in medizinischer Kleidung hält eine Digitalkamera speziell für den klinischen Einsatz. (Bild: Maja Hitij/dpa)

Das Kabinett hat den weiteren Ausbau des Innovationscampus Health and Life Science Alliance in der Rhein-Neckar-Region beschlossen. Der Forschungsverbund erhält vom Land künftig bis zu 10,7 Millionen Euro und soll zu einem Leuchtturm im Bereich der Lebens- und Gesundheitswissenschaften werden.

Das Kabinett hat weitere Maßnahmen zum weiteren Auf- und Ausbau des Innovationscampus Health and Life Science Alliance in der Rhein-Neckar-Region beschlossen: Mit insgesamt bis zu 10,7 Millionen Euro sollen in den Jahren von 2022 bis 2027 unter anderem die strukturellen und wissenschaftlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um den Forschungsverbund zu einem fest etablierten und weithin sichtbaren Leuchtturm im Bereich der Lebens- und Gesundheitswissenschaften zu machen. Die Finanzzusage ist ein weiterer Schub für das baden-württembergische Förderformat „Innovationscampus“ mit zunächst drei Leuchtturm-Projekten: Gesundheits- und Lebenswissenschaften im Rhein-Neckar-Raum, Künstliche Intelligenz im Cyber Valley in Tübingen und Stuttgart und die Mobilität der Zukunft in Karlsruhe und Stuttgart.

„Wir haben den Mut bewiesen, Prioritäten zu setzen, um die Spitzen herauszuarbeiten und ihnen die Strahlkraft zu verleihen, die auch internationale Sichtbarkeit bringt“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am 20. Juli 2022 bei einer Aktuellen Debatte im Landtag. „Ein Innovationscampus ist ein Ort, an dem in Dichte, Vielfalt und mit großer Exzellenz an Grundlagenforschung, an der Anwendung, am Start-up, an der Kooperation mit der Wirtschaft an gesellschaftlich relevanten Themen gearbeitet wird.“

Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft

Der Schlüssel liege in der Bereitschaft zur Kooperation. „Und deshalb bin sehr zuversichtlich: Die Erfolgsgeschichte und die Dynamik, mit der sich das Cyber Valley durchgesetzt hat und seine Strahlkraft entwickelt hat, wird sich am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und in Stuttgart mit dem Innovationscampus ‚Mobilität der Zukunft‘ fortsetzen. Und dasselbe passiert in Mannheim und Heidelberg mit dem Thema Gesundheit und Lebenswissenschaften.“

Mit der Fördermaßnahme Innovationscampus unterstützt das Land Baden-Württemberg die enge und ergebnisorientierte Zusammenarbeit seiner zentralen Stärken: seiner Wissenschaft und seiner Wirtschaft. „Im Fokus der Arbeit aller drei Innovationscampus stehen Kooperation und Technologietransfer: Die enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Einrichtungen und Forschungsdisziplinen, um schwierige Fragestellungen mit gebündelter Expertise zu beantworten – und die zügige Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse in die Anwendung. Hierdurch entfaltet die Forschungsförderung des Landes eine beträchtliche Hebelwirkung, und zwar nicht nur im Bereich Wissenschaft, sondern – im Fall des Innovationscampus Health and Life Science Alliance in der Rhein-Neckar-Region – auch in der Gesundheitsversorgung allgemein. Dies trägt dazu bei, Baden-Württemberg zu einem der weltweit führenden Standorte der Medizintechnik und Pharmazeutik auszubauen.“

Maßnahmen zum Ausbau

Die inhaltlichen Schwerpunkte der Health and Life Science Alliance liegen auf den Volkskrankheiten wie Krebs- und Herz-Gefäß-Erkrankungen, aber auch auf neuropsychiatrischen Leiden. Die Forschung setzt hier auf Technologien zur Analyse von Genen, Proteinen und Stoffwechselprodukten auf der Ebene einzelner Zellen, die Etablierung von Datenräumen als gemeinsame Arbeit an den erhobenen Daten sowie den Einsatz Künstlicher Intelligenz zu ihrer Auswertung. 

Der Auf- und Ausbau erfordert in den Jahren 2022 bis 2027 drei weitere Maßnahmen:

  • Aufbau der Struktur des Innovationscampus und einer Geschäftsstelle
  • verbesserte Möglichkeiten zur Rekrutierung exzellenter Forscherinnen und Forscher, Projektförderungen und weitere Hochtechnologieplattformen
  • vorbereitende Arbeiten für ein bauliches Konzept, das den Anforderungen des Innovationscampus Rechnung trägt.

Seit 2021 fördert das Land Projekte des Innovationscampus Health and Life Science Alliance mit bis zu 40 Millionen Euro. Die nun beschlossene zusätzliche Förderung von bis zu insgesamt 10,7 Millionen Euro jährlich bereitet den Boden für die notwendigen unterstützenden organisatorischen und baulichen Strukturen für eine nachhaltige Entwicklung.

Exzellenz an Forschungseinrichtungen, Fakultäten und Universitätskliniken

In der Rhein-Neckar-Region konzentrieren sich exzellente universitäre und außeruniversitäre lebenswissenschaftliche Forschungseinrichtungen. In der Health and Life Science Alliance haben sich sieben biomedizinische und lebenswissenschaftliche Einrichtungen der Region darauf verständigt, gemeinsam Vorhaben mit hohem Innovationspotential zu entwickeln und den Weg für den Transfer in die Wirtschaft beziehungsweise die Translation in die medizinische Anwendung zu bereiten.

Die Exzellenzuniversität Heidelberg mit ihren medizinischen Fakultäten, aber auch ihren Bio- und Ingenieurwissenschaften; das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ); das Europäische Molekularbiologische Laboratorium (EMBL); das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung (MPImF); das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim (ZI) sowie die Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim. Das Land unterstützt diese Zusammenarbeit im Bereich anwendungsrelevanter Lebens- und Gesundheitswissenschaften.

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Innovationscampus Health and Life Science Alliance
Health and Life Science Alliance

Weitere Meldungen

Ein Professor hält in einem Hörsaal vor Studierenden eine Vorlesung.
Hochschulen

Landeslehrpreis 2025 vergeben

Blick über Hohenlohe
Ländlicher Raum

Sanierung des Bildungs- und Begegnungszentrums Hohebuch

Kellner im Festzelt des Cannstatter Wasen trägt Speisen
Gastronomie

Mehrwertsteuer auf Speisen in Gastronomiebetrieben gesenkt

Pilotprojekt fürsorgende Gemeinschaft in Waldstetten: gemeinsam Zukunft gestalten
Gesellschaftliche Teilhabe

Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität im Alter

Mitarbeiter der Straßenmeisterei im Einsatz (Foto: © dpa)
Straßenverkehr

Neue Halle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Vollblutaraber-Stuten stehen in Marbach im Haupt-und Landgestüt mit ihren Fohlen auf einer Koppel. (Foto: dpa)
Tierschutz

Tierschutz-Wettbewerb für Schüler ausgeschrieben

Bescheidübergabe an die IHK Ulm
Berufsbildung

Land fördert Neubau des Bildungszentrums der IHK Ulm

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
Katastrophenschutz

Neues Katastrophenschutzgesetz beschlossen

Porträt des verstorbenen Ministers a.D. Klaus v. Trotha
Nachruf

Ehemaliger Wissenschaftsminister Klaus von Trotha verstorben

Staatspreis Baukultur 2024: Anerkennung in der Kategorie Mischnutzung, Alte Brauerei Mannheim
Baukultur

Land fördert Gestaltungsbeiräte in sechs Kommunen

Tauberufer in Wertheim
Städtebauförderung

Kernstadt Wertheim erfolgreich saniert

Mitarbeiter des Bereichs der atmosphärischen Aerosolforschung beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten im Wolkenlabor an der Anlage für Aerosol Interaktionen und Dynamik in der Atmosphäre (AIDA). (Foto: dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Innovationen und nachhaltige Technologien

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 2. Dezember 2025

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Weintrauben
Weinbau

Klare Regeln und weniger Bürokratie für Weinbaubetriebe