Bildung

Fachtag diskutiert Ideen für die Bildungspolitik von heute und morgen

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Schülerinnen einer siebenten Klasse melden sich während des Deutschunterrichts in einem Gymnasium. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe „Bildung – Zukunft – Wirtschaft“ hat Kultusministerin Susanne Eisenmann auf einem Fachtag mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die Zukunft der Bildungspolitik diskutiert.

Mehr als 500 Milliarden Euro umfasst das Bruttoinlandsprodukt Baden-Württembergs. Damit würde der Südwesten alleine betrachtet im Vergleich mit den EU-Staaten Rang sieben belegen, hinter den Niederlanden, vor Polen. Daneben verfügt das Schulsystem des Landes über gut 4.500 Schulen, etwa 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler sowie mehr als 120.000 Lehrkräfte. Der Etat des Kultusministeriums beläuft sich auf mehr als zwölf Milliarden Euro. Um solch einen gewichtigen Standort gut und erfolgreich in die Zukunft zu führen, hilft der Dialog zwischen Bildungspolitikern und Unternehmens-, Verbands- sowie Kammervertretern. „Es ist wichtig, dass Wirtschaft und Schule miteinander ins Gespräch kommen – ehrlich, offen, transparent“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann und bringt damit den Anlass für die Veranstaltungsreihe „Bildung – Zukunft – Wirtschaft“ auf den Punkt. 

Diese mündet nach drei Diskussionsabenden in einen Fachtag mit Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Mit dabei ist auch der frühere Bundeskulturstaatsminister Professor Julian Nida-Rümelin als Referent und Diskussionsteilnehmer. „Eine unkontrollierte digitalisierte Bildung, die nur auf die blinde Anhäufung von Informationen setzt und nicht darauf achtet, Orientierungswissen, Fachwissen sowie Urteilskraft und Persönlichkeitsbildung zu fördern, muss grandios scheitern“, sagt er und ergänzt: „Die große Herausforderung der Bildung in Zeiten der Digitalisierung besteht darin, den aktuellen Trend zur Daten-Ökonomie in eine Entwicklung zur Wissensgesellschaft zu transformieren. Digitale Technologien aber könnten im schulischen Unterricht diesen Prozess der Persönlichkeitsbildung unterstützen.“ 

Neuerungen aufnehmen, ohne die Basisfähigkeiten zu vergessen

Nida-Rümelin plädiert für eine humanistische Bildung und trifft damit bei Kultusministerin Eisenmann auf offene Ohren. „Ein Humanismus, der sich den Anforderungen unserer Zeit stellt und zugleich auf vieles zurückgreifen kann, was sich bereits im antiken Denken findet, ist heute topaktuell“, sagt die Ministerin. Neuerungen aufnehmen, ohne die Basisfähigkeiten zu vergessen – diesem Spannungsverhältnis kommt in der Bildungspolitik einer durch Digitalisierung und Veränderung geprägten Gesellschaft eine bedeutende Rolle zu. Die Reihe „Bildung – Zukunft – Wirtschaft“ hat sich diesem Feld anhand der drei Schwerpunktthemen Wertebildung, Digitalisierung und zunehmende Geschwindigkeit von Veränderung gewidmet. 

Ein paar der Ergebnisse im Schnelldurchlauf: Mit einem aus einer guten Schulkultur resultierenden soliden Wertefundament, das Selbstachtung und Selbstreflexion beinhaltet, können unsere Schülerinnen und Schüler auch besser die Herausforderungen der Digitalisierung meistern. Basale Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben, Rechnen dürfen trotz aller Schnelligkeit der Entwicklungen nicht vernachlässigt werden, denn sie sind Grundlage für einen erfolgreichen Bildungsweg. Das von der Kultusministerin angestoßene Qualitätskonzept wird von der Wirtschaft befürwortet. Deutlich wurde in der Veranstaltungsreihe zudem, dass die Schule nicht überfrachtet werden darf. All diese und weitere Ergebnisse von „Bildung – Zukunft – Wirtschaft“ werden nun auf dem Fachtag in Stuttgart diskutiert. Der Dialog in Vorträgen, Foren und Diskussionen im Haus der Wirtschaft soll gemeinsame Perspektiven aufzeigen, Analysen liefern, Orientierung schaffen und Lösungsansätze herausarbeiten.

Kultusministerium: „Bildung – Zukunft – Wirtschaft“

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