Naturschutz

Arten und Lebensräume nach wie vor in kritischem Zustand

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Das Steinheimer Becken am Albuch (Kries Heidenheim). (Bild: Stefan Puchner / dpa)

Obwohl der Erhaltungszustand unterschiedlicher Arten und Lebensräume in Baden-Württemberg im Schnitt besser ist als auf nationaler Ebene, sieht Umwelt- und Naturschutzminister Franz Untersteller auch im Land Grund zur Sorge.

Umwelt- und Naturschutzminister Franz Untersteller: „Unsere Aktivitäten zeigen zwar erste Erfolge, von einem günstigen Erhaltungszustand sind wir jedoch noch weit entfernt.“

Der aktuelle Bericht der Bundesregierung zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlini (FFH) an die Europäische Kommission zeichnet ein düsteres Bild: 33 Prozent der rund 200 untersuchten Arten und 37 Prozent der untersuchten Lebensräume befinden sich in einem schlechten Erhaltungszustand. Lediglich einem Viertel der Arten und knapp einem Drittel der Lebensräume wird ein günstiger Zustand attestiert. „Leider ist auch die Situation im Land wenig erfreulich“, bedauerte Umwelt- und Naturschutzminister Franz Untersteller. Wie er bekannt gab, sei der Erhaltungszustand der im Land vorkommenden Arten und Lebensräume zwar im Schnitt besser als auf nationaler Ebene. „Das darf jedoch nicht unser Maßstab sein. Wir wollen die Vorgaben der EU erfüllen und alle hier heimischen Arten und Lebensraumtypen in einen günstigen Erhaltungszustand bringen. Unsere Aktivitäten zeigen zwar erste Erfolge, von einem günstigen Erhaltungszustand sind wir jedoch noch weit entfernt.“

In Baden-Württemberg befinden sich vor allem die natürlichen und naturnahen Lebensraumtypen in einem günstigen Zustand. Bei acht Lebensraumtypen hat sich der Erhaltungszustand im Land seit 2013 im Schnitt leicht verbessert. „Das haben wir unseren vielfältigen Aktivitäten im Naturschutz zu verdanken“, freute sich der Minister. Beispielweise haben sich die Zukunftsaussichten für „Naturnahe Hochmoore“ vor dem Hintergrund der Moorschutzkonzeption verbessert. Dies gilt auch für die Lebensraumtypen der „Binnendünen“ und die „Brenndoldenwiesen“, die das Land im Rahmen von Renaturierungsprojekten gezielt fördert. Mit Blick auf die von einer extensiven Nutzung abhängigen Lebensräume wie die Flachland-Mähwiesen und Kalk-Magerrasen zeigte sich Franz Untersteller dagegen besorgt: „Über die Hälfte dieser Lebensräume hierzulande weist einen ungünstigen Erhaltungszustand auf.“ Auch die Erhaltungszustände der in Baden-Württemberg heimischen Arten gäben Grund zur Sorge, berichtete der Minister. „Bei zehn Arten hat sich der Erhaltungszustand gegenüber dem Jahr 2013 verschlechtert. Nur bei vier Arten können wir eine Verbesserung feststellen.“ So konnte zum Beispiel das Verbreitungsgebiet der „Sand-Silberscharte“ durch gezielte Wiederansiedlungsmaßnahmen und Biotoppflege vergrößert werden.

Naturschutz konsequent weiterentwickeln

Für Franz Untersteller steht fest, dass das Land auf einem guten Weg ist. So zeigen die Verdopplung der Naturschutzmittel in den letzten Jahren und die Arbeit der flächendeckend eingerichteten Landschaftserhaltungsverbände erste Erfolge. Dennoch muss der Naturschutz in den kommenden Jahren konsequent weiterentwickelt werden. Es gelte, die Landschaftspflege im Land weiter zu intensivieren und der Aufgabe extensiver Flächennutzungen entgegenzuwirken. In Richtung Brüssel sagte der Minister: „Um dem Verlust der Artenvielfalt wirkungsvoll zu begegnen, muss es der EU-Kommission gelingen, die Gemeinsame Agrarpolitik viel stärker an Umweltzielen auszurichten. Die EU-Mittel für den Naturschutz müssen deutlich erhöht werden, statt die nötigen Einsparungen im EU-Haushalt überproportional bei den Agrar- und Umweltmaßnahmen zu erbringen.“

Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie auf der Internetseite der Landesanstalt für Umwelt. Dort sind auch die Bewertungen der Erhaltungszustände der Lebensraumtypen und Arten auf der Ebene Baden-Württembergs eingestellt.

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