Stipendienprogramm

41 junge Flüchtlinge aus Syrien erhalten Studienstipendium

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Flüchtlinge in einem Kurs. (Bild: Carmen Jaspersen /dpa)

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hat gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Stiftungswesen 41 jungen syrischen Flüchtlingen ihre Urkunde zur Aufnahme in das baden-württembergische Stipendienprogramm übergeben. Mithilfe des Stipendiums sollen sie ein Studium an einer Hochschule im Land beginnen oder fortsetzen können.

„Dass wir junge talentierte Menschen aus Syrien auf ihrem Weg ins Studium und zu einem Studienabschluss unterstützen können, freut mich ganz besonders. Wir schaffen so eine wichtige Voraussetzung, damit sie ihre Zukunft in Baden-Württemberg aktiv gestalten und in unserer Gesellschaft ankommen können. Mit der in diesem Jahr bundesweit einzigen Ausschreibung setzen wir zugleich ein starkes Zeichen“, betonte Bauer. Hier komme die Landesregierung mit ihren Partnern aus Wirtschaft und Stiftungswesen der gemeinsamen Verantwortung nach. Vom Stipendium profitierten indes nicht nur die künftigen Studierenden – mit ihrem Beispiel wirkten diese zugleich motivierend auf andere. „Das Programm ist auch ein Gewinn für unsere Gesellschaft“, so die Ministerin.

Gelungene Integration funktioniert nur über gute Ausbildung

Partner des Landes bei der Vergabe der Stipendien ist der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), der das Programm gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium konzipiert hat und die Stipendiatinnen und Stipendiaten durch unabhängige Fachkommissionen auswählen lässt. „Wir müssen jungen, begabten Menschen in unserem Land eine Chance geben. Gelungene Integration funktioniert nur über eine gute Ausbildung und eine berufliche Perspektive. Dazu leistet das Programm einen entscheidenden Beitrag“, sagte die Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Prof. Margret Wintermantel.

Weitere Partner sind der Arbeitgeberverband Südwestmetall und dessen Mitgliedsunternehmen Robert Bosch GmbH, MARQUARDT GmbH, ANDREAS STIHL AG & Co. KG und MAHLE GmbH, die zusammen elf Stipendien finanzieren. Stefan Küpper, Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt bei Südwestmetall: „Südwestmetall und seine Mitgliedsunternehmen engagieren sich auf allen Ebenen für die erfolgreiche Integration von Flüchtlingen. Durch die Übernahme der Studienstipendien wollen wir besonders begabten Flüchtlingen aus Syrien die Aufnahme eines Studiums in Baden-Württemberg erleichtern und ihnen damit eine neue Entwicklungsperspektive geben“. Auch die Carl-Zeiss-Stiftung wirkt aktiv an dem Programm mit und finanziert drei weitere Stipendien.

Neue Chance im neuen Land

Ein Drittel der Stipendiatinnen und Stipendiaten ist bereits im Studium an einer baden-württembergischen Hochschule eingeschrieben, zwei Drittel absolvieren Sprachkurse und andere studienvorbereitende Kurse und beabsichtigen, das Studium spätestens im Wintersemester 2017/18 aufzunehmen. 31 Stipendiatinnen und Stipendiaten werden ein MINT-Fach (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), 6 ein geistes- oder sozialwissenschaftliches Fach und 4 ein wirtschaftswissenschaftliches Fach studieren.

Weitere Informationen:

Ausgewählt wurden die 41 Stipendiatinnen und Stipendiaten in einem strengen, mehrstufigen Verfahren durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), Partner des Wissenschaftsministeriums in diesem Stipendienprogramm.

Das Stipendium umfasst in dieser Förderrunde:

  • Alle erforderlichen studienvorbereitenden Maßnahmen, insbesondere qualifizierte Sprach- / Deutschkurse
  • Eine monatliche Studienbeihilfe als Begabtenförderung während des Studiums von 300 Euro (aufbauend auf eine vorhandene Grundsicherung, wie z.B. BAföG) 
  • Vielfältige Beratungs- und Betreuungsangebote

Das Baden-Württemberg Programm zur Studienförderung von Flüchtlingen aus Syrien richtet sich an besonders begabte Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkriegsgebiet. Es unterstützt die Geflüchteten je nach Fortschritt innerhalb der Bildungsbiografie ganz unterschiedlich – von der Studienvorbereitung bis zur Arbeitsmarktintegration.

Mit über 350 Bewerbungen lag die Zahl der Interessenten in der zweiten Runde des „Baden-Württemberg Programms“ um gut ein Viertel höher (2015: 283 Bewerbungen), was die große Attraktivität des Programms für studieninteressierte Flüchtlinge aus Syrien zeigt. In der ersten Runde des Programms waren 2015 bereits 50 Stipendien an Flüchtlinge aus Syrien für ein Bachelor- oder Masterstudium an einer baden-württembergischen Hochschule vergeben worden.

Am 25. und 26. November 2016 kommen alle Stipendiatinnen und Stipendiaten der zweiten Runde im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst zu einem Orientierungsseminar zusammen, das ihnen einen Einstieg ins Stipendium und die Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen gibt. Neben der Urkundenverleihung erhalten die Stipendiatinnen und Stipendiaten auch einen Eindruck von Baden-Württemberg: Auf dem Programm steht u.a. eine Führung durch das Staatsministerium. Dort bekommen die Stipendiatinnen und Stipendiaten nicht nur eine Vorstellung vom Regierungssitz, sondern auch ein Verständnis für die politischen Zusammenhänge im Land. Abgerundet wird das zweitägige Seminar mit einer Führung durch die aktuelle Ausstellung „Not Dressed for Conquering“ des Württembergischen Kunstvereins. 

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