Jugendliche

Erfolgreicher Jugendkongress auf der Bodensee-Konferenz

Auf dem Jugendkongress der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) haben 110 Jugendliche mit Politikern der Bodenseeanreiner-Staaten über demokratische Teilhabe diskutiert.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Jugendliche mit Abstimmungskarten in einem Saal
Symbolbild

Keine Spur von Demokratiemüdigkeit zeigen 110 Schülerinnen und Schüler sowie 20 betreuende Lehrkräfte, die sich am am 4. April 2025 in Friedrichshafen mit der Staatssekretärin im Kultusministerium, Sandra Boser, sowie Politikerinnen und Politikern mehrerer Bodenseeanrainer bei einem länderübergreifenden Jugendkongress der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) über das Thema „Lebenswerter Bodenseeraum“ ausgetauscht haben.

Baden-Württemberg hatte – als derzeitiges Vorsitzland der Internationalen Bodensee-Konferenz – Schülerinnen und Schüler dazu eingeladen, ihre Projektideen für eine nachhaltige Gestaltung der Bodenseeregion vorzustellen und mit Entscheidungsträgern zu diskutieren. Insgesamt nahmen 13 Schulen aus den Schweizer Kantonen Appenzell Innerrhoden und Thurgau sowie aus Bayern und Baden-Württemberg am internationalen Jugendkongress teil. Mit dabei waren neben der Staatssekretärin Boser auch Regierungsrätin Denise Neuweiler, Chefin des Departementes für Erziehung und Kultur des Kantons Thurgau, Regierungspräsident Klaus Tappeser aus Tübingen und Luca Wilhelm Prayon, Landrat des Bodenseekreises.

Fokus auf Nachhaltigkeit und Demokratie

„Der Bodenseeraum ist für mich einzigartig, weil sich dort Natur und Kultur, Tradition und Zukunftsorientierung, Heimatverbundenheit und Internationalität verbinden“, sagte Staatssekretärin Boser. Mit den Schülerinnen und Schülern diskutierte sie beispielsweise engagiert darüber, ob ein Schulfach „Klimabildung“ eingeführt werden solle und ob es sinnvoll sei, Bio-Lebensmittel in allen Schulmensen zu fördern. Ihr Fazit nach der Veranstaltung: „Wenn Jugendliche sich derart intensiv mit Nachhaltigkeitsthemen befassen, wenn sie verstehen, dass Demokratie bedeutet, verschiedene Interessen und Perspektiven abzuwägen, um zu einer möglichst guten Lösung für Mensch und Umwelt zu gelangen, wenn sie am eigenen Leib erfahren, dass Politiker sich mit ihren Ideen befassen – dann bin ich sehr optimistisch für die Zukunft. Es ist einfach toll zu sehen, wie die Jugendlichen hier zusammenkommen, sich vernetzen und Pläne für die gemeinsame Zukunft schmieden.“

Regierungsrätin Denise Neuweiler zeigte sich ebenfalls begeistert: „Mich freut es, dass sich Jugendliche aus der ganzen Bodenseerauem gemeinsam mit Zukunftsfragen unserer Region befassen." Sie erinnert daran, dass der Jugendkongress auf den Civic Education Days aufbaut, die letzten November in Auftrag der IBK an der Pädagogischen Hochschule Kreuzlingen stattgefunden haben. Den Austausch unter den Jugendlichen in der Bodenseeregion zu fördern und sie einzubeziehen, sei ein wichtiges Anliegen der IBK, das sie als Thurgauer Erziehungsdirektorin unterstütze.

„Am Ende einer Woche, in der mit weltweiten Folgen Zölle eingeführt oder heraufgesetzt worden sind, ist mir auch wichtig, dass wir aus verschiedenen Ländern ungehindert durch Grenzen hier zusammenkommen können“, betonte der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser.

Ausblick in die Zukunft

Aus Sicht der Initiatoren, der Arbeitsgruppe (AG) Bildung der Internationalen Bodensee-Konferenz, war der Kongress ein großer Erfolg. „Unser erklärtes Ziel war es, für Schüler erlebbar zu machen, wie Politik funktioniert“, sagte der Dr. Andreas Thierer vom Regierungspräsidium Tübingen, der Vorsitzender der AG Bildung ist. „Dadurch, dass sich die Politikerinnen und Politiker auf die offenen Austauschformate, die wir Bodensee-Café genannt haben, eingelassen haben, war dieser Jugendkongress ein voller Erfolg.“

Der Jugendkongress bildet den vorläufigen Abschluss der Initiative „Lebenswerter Bodenseeraum“ der IBK. Die länderübergreifende Initiative ermöglichte es Jugendlichen aus der Bodenseeregion, sich politisch zu bilden, ihre eigenen Standpunkte einzubringen und die Zukunft der Bodenseeregion aktiv mitzugestalten. Entwickelt wurde die Jugendinitiative von der Arbeitsgruppe Bildung der IBK-Kommission Bildung, Wissenschaft und Forschung. Die Koordination der Initiative hat die Pädagogischen Hochschule Thurgau übernommen. Die Planungen für einen nächsten Jugendkongress 2026 laufen bereits.   

Weitere Meldungen

Polizistin bei einem Auslandseinsatz
Polizei

Weihnachtsgrüße an Einsatzkräfte der Polizei in Auslandsmissionen

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Rauch steigt aus einem Schornstein in einen wolkenlosen sonnigen Himmel auf. (Foto: © dpa)
Klimaschutz

Engmaschig überwachter Testbetrieb mit Solvay vereinbart

Hinter einem Hinweisschild „Kernkraftwerk“ erheben sich die Kühltürme des Kernkraftwerks Philippsburg. (Foto: © dpa)
Meldepflichtiges Ereignis

Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Abgelehnte Asylbewerber steigen in ein Flugzeug. (Foto: © dpa)
Bundesrat

Weitere Schritte zur „Migrationswende“

Zahlreiche im Stau stehende Fahrzeuge sind durch den Außenspiegel eines Autos auf der A81 bei Sindelfingen zu sehen.
Bundesrat

Geplante Sanktionierung des Punktehandels im Straßenverkehr

Eine Drohne fliegt bei Sonnenuntergang über eine Wiese. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Bundesrat

Land unterstützt Änderung des Luftsicherheitsgesetzes

Fischer fischen im Bodensee (Foto: dpa)
Artenschutz

Projekt zum Fischartenschutz und Kormoranmanagement startet

Jugendliche halten ein Banner mit der Aufschrift «Ehrenamt» in den Händen.
Bürgerengagement

Sozialministerium fördert 27 Ehrenamtsprojekte

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Landgericht Ulm
Justiz

Zwei Juristen aus Baden-Württemberg an Bundesgerichte berufen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten