Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 22. Oktober 2024

Das Kabinett hat sich mit der Stärkung des Mittelstands und dem Ausbau der Inklusion befasst. Weitere Themen waren die Restitution von „NS-Raubgut“ und die Ergebnisse der Bundeswaldinventur.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.

Stärkung des Mittelstands in Baden-Württemberg

Im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus hat ein wissenschaftliches Konsortium bestehend aus dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim (ZEW), dem Institut für angewandte Wirtschaftsforschung Tübingen (IAW) und dem Institut für Mittelstandsforschung Mannheim (ifm) einen Masterplan Mittelstand Baden-Württemberg entwickelt, um den Mittelstand als Herz und Rückgrat der baden-württembergischen Wirtschaft zu stärken. Die Gutachter empfehlen ein umfassendes dreistufiges Aktionsprogramm nach 1. Dringlichkeit, 2. Breitenwirkung und 3. Transformationsbewältigung. Da auf Landesebene die Umsetzung der Mittelstandspolitik in unterschiedliche Politikfelder und Ressorts fällt, wurde eine interministerielle Task-Force unter Leitung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus zur weiteren Bearbeitung des Aktionsprogramms für den Mittelstand in Baden-Württemberg eingesetzt.

Pressemitteilung

Gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen kommt voran

Der Ministerrat hat am 22. Oktober 2024 die Weiterentwicklung des Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention beschlossen. Die Landesregierung möchte die Inklusion, also die volle und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen, verbessern und ausbauen. Seit dem ersten Aktionsplan 2015 konnte bereits einiges erreicht werden. Es gibt aber auch noch viel zu tun. Konkret wurden jetzt 63 neue Maßnahmen identifiziert. So soll unter anderem der Ausbau von umfassend barrierefreien und inklusiven Kulturangeboten vorangetrieben werden.

Pressemitteilung

Etablierung eines Schiedsgerichts für „NS-Raubgut“

Kulturministerin Petra Olschowski hat dem Ministerrat über die 12. Sitzung der Kulturministerkonferenz am 9. Oktober 2024 in Berlin berichtet. Ein wesentliches Thema war die Etablierung eines Schiedsgerichts für Streitfälle bezüglich der Restitution von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut. Die Kulturministerkonferenz hat sich mit den Kommunalen Spitzenverbänden und der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) unter Einbeziehung der jüdischen Verbände auf ein Verwaltungsabkommen zur Etablierung eines Schiedsgerichts „NS-Raubgut“ für Streitfälle in diesem Bereich verständigt. Dadurch soll das Verfahren zum Umgang mit NS-Raubgut, das sich in öffentlichen Einrichtungen befindet, weiter verbessert werden und der Kritik am bisherigen Verfahren durch die künftige Ermöglichung einer einseitigen Anrufbarkeit des Schiedsgerichts Rechnung getragen werden. Das Schiedsgericht ersetzt die bisherige Beratende Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts, insbesondere aus jüdischem Besitz (die so genannte „Limbach-Kommission“). Baden-Württemberg wird die weiteren notwendigen Schritte gehen, um die Regelungen im Land umzusetzen.

Wissenschaftsministerium: Aufarbeitung und Rückgabe von NS-Raubgut

Bundeswaldinventur: Land hält Spitzenplatz beim naturnahen Wald

Mit der Bundeswaldinventur werden alle 10 Jahre die deutschen Wälder vermessen. Sie ist die umfassendste und aussagekräftigste Erhebung über den Wald. Landwirtschaftsminister Peter Hauk berichtete dem Kabinett über die Ergebnisse. So zeigt die Bundeswaldinventur: Knapp über die Hälfte der baden-württembergischen Waldflächen gelten als „sehr naturnah“ sowie „naturnah“. Das ist der Spitzenplatz in Deutschland. Der Wald ist auch Klimaschützer, da er Kohlenstoff in seinen Stämmen, Ästen und Wurzeln bindet. In Deutschland insgesamt ist der Kohlenstoffvorrat in den Wäldern leicht zurückgegangen, vor allem wegen Waldschäden in Mitteldeutschland. In Baden-Württemberg ist der gebundene Kohlenstoff in der lebenden Biomasse im Vergleich zur letzten Bundeswaldinventur stabil geblieben. Das ist positiv. Allerdings hat die Kohlenstoffsenkenleistung der Wälder abgenommen, also die Fähigkeit des Waldes, die Kohlenstoffmenge in der Atmosphäre zu senken. Auch der Waldumbau und die Klimaanpassung der Wälder schreiten voran: So werden die Bäume in Baden-Württemberg dicker und die Wälder älter, reicher an Laubbäumen und gemischter. Das macht sie resistenter gegen den Klimawandel. Außerdem hat Baden-Württemberg immer noch hohe Holzvorräte, der regionale und nachwachsende Rohstoff ist deshalb ausreichend verfügbar.

Übersicht: Kabinettsberichte

Weitere Meldungen

Die „Ulmer Madonna“ in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Laiz
Weihnachten

Weihnachtsgrüße des Ministerpräsidenten

Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.
Kreditwirtschaft

Austausch mit Vertretern der Kreditwirtschaft und der L-Bank

Polizistin bei einem Auslandseinsatz
Polizei

Weihnachtsgrüße an Einsatzkräfte der Polizei in Auslandsmissionen

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Bauarbeiter schaut auf ein Gebäude, das als Testobjekt aus Recyclingbeton gebaut wird.
Bauen

Land fördert Wiederverwendung von Bauteilen

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Rauch steigt aus einem Schornstein in einen wolkenlosen sonnigen Himmel auf. (Foto: © dpa)
Klimaschutz

Engmaschig überwachter Testbetrieb mit Solvay vereinbart

Abgelehnte Asylbewerber steigen in ein Flugzeug. (Foto: © dpa)
Bundesrat

Weitere Schritte zur „Migrationswende“

Das Völkerkundemuseum Linden-Museum in Stuttgart. (Bild: picture alliance/Sina Schuldt/dpa)
Kunst und Kultur

Kultur kann sich auf Land verlassen

Baden-Württemberg, Seebach: Fichten und eine Buche stehen im Nationalpark Schwarzwald im Nebel.
Bundesrat

Hauk fordert Entlastung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe

Zahlreiche im Stau stehende Fahrzeuge sind durch den Außenspiegel eines Autos auf der A81 bei Sindelfingen zu sehen.
Bundesrat

Geplante Sanktionierung des Punktehandels im Straßenverkehr

Eine Drohne fliegt bei Sonnenuntergang über eine Wiese. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Bundesrat

Land unterstützt Änderung des Luftsicherheitsgesetzes

Eine Forscherin arbeitet im AI Research Buildung der Universität Tübingen, das zum „Cyber Valley“ gehört, an einem Code.
Wirtschaft

Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fachkräftemangel

Fischer fischen im Bodensee (Foto: dpa)
Artenschutz

Projekt zum Fischartenschutz und Kormoranmanagement startet