Polizei

Zahl der Drogentoten 2018 stark gesunken

Ein Mann setzt sich eine Spritze mit Heroin in den Arm.

Das Innenministerium kämpft entschlossen mit vielfältigen Maßnahmen gegen die Betäubungsmittelkriminalität. Und das zeigt Wirkung: Die Zahl der Drogentoten hat 2018 einen historischen Tiefstand erreicht.

Nach einem mehrjährigen Anstieg und einer sich abzeichnenden Trendwende im Vorjahr sind im vergangenen Jahr 2018 deutlich weniger Menschen als im Jahr 2017 aufgrund des Konsums illegaler Drogen verstorben. Innenminister Thomas Strobl: „Wir haben einen historischen Tiefstand bei der Zahl der Drogentoten und setzen den Kampf gegen Drogen entschlossen fort.”

„Wir kämpfen entschlossen mit vielfältigen Maßnahmen gegen die Betäubungsmittelkriminalität – und das zeigt Wirkung. Auch wenn wir von einer erfreulichen Entwicklung sprechen ist eines freilich klar: Jeder Mensch, der wegen seines Drogenkonsums verstirbt, ist einer zu viel. Deshalb werden wir in diesem wichtigen polizeilichen Handlungsfeld auch in Zukunft nicht nachlassen“, erklärte der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration Thomas Strobl.

Rückgang von knapp 25 Prozent

Nach einem mehrjährigen Anstieg und einer sich abzeichnenden Trendwende im Vorjahr sind im vergangenen Jahr 2018 mit 121 Personen deutlich weniger Menschen als im Jahr 2017 (160) aufgrund des Konsums illegaler Drogen verstorben. Mit diesem Rückgang von knapp 25 Prozent werden die historischen Tiefstände der Jahre 1989 und 2013 wieder erreicht.

Unter den Verstorbenen waren 103 (140) Männer und 18 (20) Frauen. Das Durchschnittsalter lag mit 38,2 (37,7) Jahren nochmals über dem des Vorjahres. Etwa 97 Prozent der Verstorbenen waren Erwachsene, bei fünf Drogentoten handelte es sich um Heranwachsende. Wie im Vorjahr waren keine Kinder und Jugendliche unter den Drogenopfern. Die Zahl der Rauschgifttoten nichtdeutscher Staatsangehörigkeit ist mit 16 (15) nahezu gleichbleibend.

Auch die Anzahl der Todesopfer durch Heroin ist im Jahr 2018 auf 12 (30) Fälle deutlich gesunken. Dennoch stellt der alleinige Konsum von Heroin oder der Mischkonsum mit anderen Drogen, Ausweichmitteln, Medikamenten und Alkohol die Haupttodesursache unter den Rauschgifttodesfällen dar. „Die sinkenden Todesfälle durch Heroin belegen die allgemein sinkende Bedeutung dieser Droge. Den Konsumenten muss jedoch klar sein, dass jegliche Art des Rauschgiftkonsums gefährlich ist und hier keine Verharmlosung betrieben werden darf“, erläutert Innenminister Strobl.

Die Todesfälle im Zusammenhang mit dem Konsum von sogenannten neuen psychoaktiven Stoffen (npS), die auch als „Legal Highs” bezeichnet werden, befinden sich mit vier (14) Fällen auf einem Fünfjahrestief. Das am 26. November 2016 in Kraft getretene Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) zeigt somit auch positive Effekte auf die Entwicklung der Todesfälle durch den Konsum derartiger Stoffe.

Kriminelle machen sich Digitalisierung zunutze

Für die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität ist eine konsequente Strafverfolgung unerlässlich. Dazu gehören neben regelmäßigen Kontrollen des Straßenhandels auch langanhaltende und umfangreiche Ermittlungsverfahren. Erfolge wie die Sicherstellung von 100 Kilogramm Kokain im Dezember 2018 im Hamburger Hafen durch das Landeskriminalamt Baden-Württemberg untermauern die Notwendigkeit intensiver Ermittlungsarbeit.

Die zunehmende Digitalisierung machen sich auch Kriminelle zunutze, indem sie illegale Drogen auf diversen Plattformen im Internet beziehungsweise Darknet anbieten. „In diesen Fällen findet häufig keine direkte Übergabe der Betäubungsmittel von Dealern an Konsumenten statt, sondern die Lieferung der Drogen erfolgt per Brief- oder Paketsendung“, führt Landeskriminaldirektor Klaus Ziwey aus. „Hier erweist es sich von Vorteil, dass sich die Polizei Baden-Württemberg auch im Bereich Cybercrime frühzeitig gut aufgestellt hat. Um mit diesen Entwicklungen Schritt halten zu können und keine rechtsfreien Räume zuzulassen, müssen klassische Ermittlungsmethoden der Betäubungsmittelkriminalität mit dem Spezialwissen aus dem Bereich Cybercrime kombiniert werden und die Ermittler aus beiden Bereichen müssen Hand in Hand zusammenarbeiten.“

Landesweites Präventionsangebot zum Thema Drogen

Ein wichtiges und unverzichtbares Element zur Reduzierung der Rauschgiftkriminalität und der Folgen des Drogenkonsums ist die Suchtprävention, die in Form von intensiven und erfolgreichen Kooperationen zwischen Polizei, Kommunen, Schulen und Sozialeinrichtungen gelebt wird. Im Rahmen des Programms „Prävention auf dem Stundenplan“ bietet die Polizei Baden-Württemberg landesweit flächendeckend allen weiterführenden Schulen ein Präventionsangebot zum Thema Drogen für die Klassen-stufen sechs bis neun an. Zielgruppengerecht und interaktiv werden die Jugendlichen zum Thema Drogen sensibilisiert. Schwerpunkte sind Alkohol, Nikotin und Cannabis, aber auch Designerdrogen und neue psychoaktive Stoffe. Die Ziele sind klar: Das Programm soll zur Abstinenz von illegalen Drogen und zum Rückgang von Delikten im Zusammenhang mit Drogen beitragen. Darüber hinaus wird über die Gefahren, die von legalen Drogen wie Alkohol und Nikotin ausgehen, aufgeklärt. Die speziell für Jugendliche entwickelte Internetseite www.polizeifürdich.de ergänzt das polizeiliche Präventionsangebot für diese Zielgruppe.

Ergänzend zur direkten Aufklärung bei Schülerinnen und Schüler gibt das Innenministerium die Informationsbroschüre „Risiko Drogen“ für Pädagogen, Erzieher und Ausbilder heraus, um diesen Personenkreis bei ihrer Arbeit mit jungen Menschen zu unterstützen. Diese und weitere Broschüren finden Sie kostenlos bei der Polizei Baden-Württemberg.

Die meisten Menschen sind im Jahr 2018 in der Landeshauptstadt Stuttgart mit 15 (18), in der Stadt Mannheim mit 11 (10) und dem Rhein-Neckar-Kreis mit 7 (13) am Konsum von Drogen verstorben. Rückgänge sind insbesondere im Landkreis Karlsruhe, Landkreis Heilbronn, Rhein-Neckar-Kreis und Reutlingen festzustellen. In den Landkreisen Enzkreis, Freudenstadt, Hohenlohekreis, Heilbronn, Main-Tauber-Kreis, Neckar-Odenwald-Kreis, Reutlingen und Waldshut sowie dem Stadtkreis Heidelberg hat es erfreulicherweise keine Rauschgift-Todesfälle gegeben.

Weitere Meldungen

LGS 2024 in Wangen
  • Gartenschau

Landesgartenschau Wangen eröffnet

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraft

Stellungnahme zu KKW Fessenheim

Justizministerin Marion Gentges hält am Pult des Bundesrates eine Rede.
  • Justiz

Identität von Vertrauenspersonen schützen

Screenshot LEP-Portal
  • Landesentwicklung

Mitwirken am Landesentwicklungsplan

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.
  • Gesundheit

Europäische Impfwoche sensibilisiert für Bedeutung von Impfungen

Die Bewohner einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhalten sich. (Foto: © dpa)
  • Quartiersimpulse

660.000 Euro für Quartiers-Projekte

Schloss Mannheim
  • Schlösser und Gärten

Neue digitale Angebote für Schlösser

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

390 Bewerbungen für 75 Studienplätze der Landarztquote

Ministerialdirektorin Leonie Dirks steht vor Transfermobil und übergibt Fahrzeugschlüssel an Prof. Dr. Daniel Buhr vom Landeskompetenzzentrum Pflege & Digitalisierung.
  • Digitalisierung

Transfermobil bringt Pflege-Innovationen ins Land

Wengenviertel in Ulm
  • Städtebauförderung

235 Millionen Euro für Städtebaumaßnahmen

Enforcement Trailer der Polizei Baden-Württemberg zur Geschwindigkeitskontrolle.
  • Verkehrssicherheit

Bilanz der Geschwindigkeits­kontrollwoche

Ein von Schatten bedeckter Mann vor blauem Himmel hält ein Telefon in der Hand
  • Gewalt an Männern

Vier Jahre Männerhilfetelefon

Vier Jugendliche sitzen auf einer Freitreppe und betrachten etwas auf dem Smartphone
  • Jugendliche

Jugendliche diskutieren zum Thema „Was dich bewegt“

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Tag gegen Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, Mitte) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Glückliche junge Mutter mit neugeborenem Baby im Krankenhaus nach der Geburt.
  • Gesundheit

Studie zur Geburtshilfe veröffentlicht

Landessieger von „Jugend debattiert“ stehen fest (Bild: Kultusministerium Baden-Württemberg)
  • Schule

Landessieger von „Jugend debattiert“ gekürt

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Hunde im Tierheim. (Bild: Norbert Försterling / dpa)
  • Tierschutz

Land fördert Neubau eines Tierheims in Bad Mergentheim

Lagegespräch BAO Fokus, Gruppenfoto im Innenministerium
  • Sicherheit

Bekämpfung der Gewaltkriminalität in Stuttgart

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Ministerin Marion Gentges spricht bei der Auftaktveranstaltung zum 74. Deutschen Juristentag in Stuttgart.
  • Justiz

Auftaktveranstaltung zum 74. Deutschen Juristentag