Justiz

Wolf besucht Justizvollzugsanstalt Bruchsal

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Justizminister Guido Wolf (l.) trägt sich in das Gästebuch der JVA Bruchsal ein. Rechts neben dem Minister sitzt Martin Finckh, Leiter der Abteilung Justizvollzug des Ministeriums der Justiz und für Europa Baden-Württemberg.

Der Minister der Justiz und für Europa, Guido Wolf, hat die Justizvollzugsanstalt Bruchsal besucht. Er machte sich während einer ausführlichen Führung ein Bild vor Ort und sprach mit zahlreichen Beschäftigten der Anstalt. Dabei dankte Wolf diesen insbesondere für ihren Einsatz. „Mir ist bewusst, dass die Arbeit im Vollzug keine leichte und eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit ist“, sagte Wolf.

Wolf besichtigte auch den im Herbst 2014 eröffneten Verkaufsraum des vollzuglichen Arbeitswesens (VAW), in dem ein Vielzahl an Produkten aus dem Vollzug angeboten wird. Neben frischem Obst, Gemüse, Wurst und Eiern aus eigener Erzeugung finden Kunden auch Taschen und Konstruktionen aus der Schlosserei.

Im Rahmen seines Besuchs händigte der Minister dem Leitenden Regierungsdirektor Thomas Weber den Abordnungs- und Beauftragungserlass als neuen Leiter der Justizvollzugsanstalt Bruchsal aus. Thomas Weber übernahm gestern die Leitung der Justizvollzugsanstalt Bruchsal. Er folgt Harald Egerer nach, der im Juli 2016 als Referatsleiter in die Vollzugsabteilung des Ministeriums der Justiz und für Europa gewechselt ist.

Thomas Weber trat am 1. August 2000 in den baden-württembergischen Justizvollzug ein und war zunächst bei der JVA Mannheim tätig. Im Jahr 2002 wurde er an die JVA Schwäbisch-Hall abgeordnet und dort – noch in der Probezeit – im Februar 2003 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des stellvertretenden Anstaltsleiters beauftragt. Nach einer einjährigen Abordnung an die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ab April 2004 und einer sich hieran anschließenden Versetzung an die JVA Heimsheim vom 1. April 2005 bis zum 31. Juli 2006 wurde er zum 1. August 2006 mit der Leitung der JVA Karlsruhe betraut. Dort war er insbesondere mit der Umwandlung der Außenstelle Rastatt von einer Untersuchungshaftanstalt in eine Jugendarrestanstalt befasst. Zum 1. September 2010 wurde Weber an die JVA Mannheim versetzt, die er seit dieser Zeit souverän leitete. Der feierliche Termin zur Amtseinführung wird dann im Frühjahr 2017 erfolgen.

Minister Wolf sagte: „Lieber Herr Weber, Sie sind ein ausgewiesener Fachmann. Ich bin mir sicher, bei Ihnen ist die Justizvollzugsanstalt Bruchsal in besten Händen.“ Wolf bedankte sich auch bei der stellvertretenden Anstaltsleiterin, Oberregierungsrätin Annette Hügle, für Ihren Einsatz: „Sie haben während der jüngsten Übergangsphase Hervorragendes geleistet.“

Dem Minister der Justiz und für Europa war es überdies eine besondere Ehre, einem langjährigen Beschäftigten im Justizvollzug eine außergewöhnliche Auszeichnung zu verleihen. Wolf überreichte Claus Thomas Friedl vor seinem Eintritt in den Ruhestand für seine außergewöhnlichen Verdienste um den Justizvollzug und im Ehrenamt die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Claus Thomas Friedl trat im Jahr 1979 als Vollzugsbeamter in den Landesdienst ein. Er war unter anderem ab 1980 insgesamt 25 Jahre als Personalrat in der JVA Bruchsal bzw. der Außenstelle in Kislau tätig, davon 12 Jahre als Vorsitzender des Gesamtpersonalrats von Bruchsal und Kislau. Von 2010 bis 2014 war er Mitglied des Hauptpersonalrats beim Justizministerium. Darüber hinaus engagiert er sich unter anderem seit über 40 Jahren im kirchlich-seelsorgerischen Bereich.

JVA Bruchsal

Das Hauptgebäude der Justizvollzugsanstalt Bruchsal wurde in den Jahren 1841 bis 1848 als Männerzuchthaus nach Plänen des badischen Regierungsbaumeisters Heinrich Hübsch errichtet. Nach ihrer Eröffnung im badischen Revolutionsjahr 1848 nahm die Anstalt zunächst Gefangene des niedergeschlagenen Aufstands auf. Heute ist die JVA Bruchsal als drittgrößte Justizvollzugsanstalt zuständig für erwachsene Männer mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr und drei Monaten und über einem Jahr und drei Monaten und gehört zu den sogenannten Langstrafenanstalten.

Darüber hinaus besteht eine Zuständigkeit für Strafgefangene mit angeordneter oder vorbehaltener Sicherungsverwahrung und aufgrund ihres hohen Sicherheitsstandards für besonders gefährliche und gemeinschaftsunfähige Gefangene (Sonderzuständigkeit). Aufgrund von Baumaßnahmen in der JVA Stuttgart besteht derzeit zudem eine Zuständigkeit für kurzstrafige Gefangene.

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