Forst

Waldböden sind Lebensraum und Lebensgrundlage

Waldboden mit Jungpflanze Douglasie

Am 5. Dezember ist Weltbodentag. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg untersucht die biologische Vielfalt in den Waldböden des Landes. Waldböden sind wertvoll und verdienen mehr Beachtung – als Lebensraum und Lebensgrundlage.

„Die vergangenen heißen und trockenen Jahre verdeutlichen die große Bedeutung unserer Waldböden. Nicht nur als Wasserspeicher sind sie für die Gesundheit unserer Waldbäume elementar, auch als Lebensraum für die verschiedensten Lebewesen sind sie für das Ökosystem Wald unerlässlich. Beim Waldspaziergang wird der Waldboden meist nicht weiter beachtet, aber in einer Handvoll Erde leben ungefähr acht Milliarden Lebewesen. Eine intakte Bodenbiodiversität ist für gesunde Ökosysteme und für die menschliche Gesundheit unersetzlich“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich des Weltbodentages.

Aus dem 2017 beschlossenen Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt und dem 2019 verabschiedeten Notfallplan für den Wald (PDF) werden zahlreiche Forschungsprojekte zum Wald im Klimawandel finanziert. „Eine fachlich fundierte Beratung der mehr als 200.000 privaten Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer kann nur mit soliden Wissensgrundlagen über die Böden und deren Funktion im Klimawandel sichergestellt werden“, betonte Minister Peter Hauk.

Die Abteilung Boden und Umwelt der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) nimmt mit verschiedenen Projekten den Boden unter die Lupe und erarbeitet praktische Hilfen für die Waldbewirtschaftung im Klimawandel.

Waldböden weisen hohe Artenvielfalt auf

„Waldböden weisen eine hohe Artenvielfalt auf“, erklärt Dr. Heike Puhlmann, Leiterin der Abteilung Boden und Umwelt. Mikroskopisch kleine Einzeller wie Bakterien und Pilze sowie wirbellose Tiere wie Springschwänze, Hornmilben und Regenwürmer bilden einen wichtigen Bestandteil der Biodiversität im Boden. „Gerade durch ihre Grabaktivität und durch die Zersetzung toter organischer Materie tragen Bodenorganismen zu Bodendurchlüftung, -drainage und -fruchtbarkeit bei“, sagt Puhlmann. Doch: Ihre geringe Größe macht es schwer, diese Lebewesen zu beobachten. Daher seien sie weniger gut erforscht als jene, die oberirdisch lebten. Dr. Puhlmann: „Das trägt natürlich dazu bei, dass es schwerfällt, nicht nur ihre Verbreitung zu beurteilen, sondern auch ihre Gefährdungssituation.“

Mit dem Projekt „Biodiversität von Waldböden: Bodenfauna“ legt die FVA den Grundstein für ein langfristiges Monitoring der Bodentiere in Baden-Württembergs Wäldern. Sein Ziel: Es will die Verbreitung und zeitliche Veränderung von Bodentierarten erfassen und dabei Risiken erkennen, die für den Erhalt der Biodiversität im Waldboden bestehen – etwa Klimaveränderungen oder der Einfluss der Waldbewirtschaftung. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse will die FVA Empfehlungen für die Forstpraxis und -politik erstellen. Im Rahmen des Projekts sind bisher 21 Regenwurmarten, 67 Laufkäfer- und 160 Hornmilbenarten erfasst worden. Von den 117 erfassten Springschwanzarten konnten zwei Arten erstmals in Deutschland nachgewiesen werden.

Weltbodentag

Der Weltbodentag wurde 2002 beim 17. Weltkongress der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) ins Leben gerufen. Zahlreiche Aktionen machen an diesem Datum auf die lebenswichtige Bedeutung der Böden aufmerksam. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag für Klimaschutz, Artenvielfalt und Nahrungsmittelversorgung.

Mit dem Motto „Keep soil alive, protect soil biodiversity“ greift die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen die Bedeutung der Bodenbiodiversität für das Leben an Land auf und lenkt die Aufmerksamkeit auf die vielen Organismen im Boden, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind.

Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg besteht seit 2018 und ist bundesweit einmalig. Mit diesem Programm werden vielfältige Projekte des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie des Ministeriums für Verkehr umgesetzt.

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) ist als Forschungseinrichtung der Landesforstverwaltung dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zugeordnet. Sie hat zahlreiche Aufgaben, unter anderem forscht sie über den Wald und die Waldnutzung in Baden-Württemberg und sorgt für den Wissenstransfer.

Hintergrundinformationen und Videoclips zum Waldzustand, dem wertvollen Beitrag der Wälder für das Klima und dem Engagement der Forstleute, dieses wertvolle Ökosystem zukunftsfit zu machen, finden Sie in der Kampagne „Das Blatt wenden – Gemeinsam für die Zukunft unserer Wälder“.

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt: Vielfalt im Wald – FVA-Projekte im Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt: Projekte im Rahmen des Notfallplans für den Wald

Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt: Bodenbiodiversität und ihre Bedeutung für das Ökosystem

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Das Blatt wenden

Weihnachtsbaum-Anbau
  • Landwirtschaft

Regionale Weihnachtsbäume kaufen

  • Industrie 4.0

Neue innovative Ausbildungsprojekte prämiert

Eine Patientin wird in einem Krankenhaus in Stuttgart in einem Computertomographen (CT) untersucht (Bild: © dpa)
  • Gesundheit

Neue Konzepte schneller in die medizinische Versorgung bringen

  • Ländlicher Raum

Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ startet

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 5. Dezember 2023

Eine Lehrerin mit einem Tablet in der Hand steht vor einer digitalen Tafel.
  • Schule

Land bringt Digitalisierung an den Schulen voran

Ein Schüler sitzt an einem Mikroskop und wird dabei von einer Wärmekamera gefilmt.
  • Bildung

Beirat der Stiftung Kinder verabschiedet Vorsitzenden

Steinpilz im Wald
  • Landwirtschaft

Waldboden ist Boden des Jahres 2024

Autonomer Kleinbus
  • Autonomes Fahren

Autonomer Nahverkehr in Ehningen und Waiblingen

Holzbaupreis 2022: Kirchturm mit Aussichtsplattform in Gutach im Breisgau
  • Holzbau-Offensive

Drei Jahre Bildungsplattform „Auf Holz bauen“

Nach der Sanierung des Michelberg-Gymnasiums hatten Fachleute im vergangenen Jahr Mängel festgestellt. (Bild: picture alliance/Christoph Schmidt/dpa)
  • Schulbauförderung

172 Millionen Euro für Bau und Sanierung von Schulen

Luchsweibchen wird im Schwarzwald ausgewildert
  • Artenschutz

Erste Luchskatze im Land ausgewildert

Dr. Florian Stegmann, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei
  • Internationales

Neue Leitlinien für Zusammen­arbeit mit Asien-Pazifik-Region

Eine Erzieherin ließt drei Kleinkindern aus einem Buch vor (Bild: © dpa).
  • Frühkindliche Bildung

Staatssekretär Schebesta besucht Edith-Stein-Schule

Symbolbild: Kisten mit Gemüse und Obst. (Bild: Christoph Soeder / dpa)
  • Ernährung

Tagung „Bio gemeinsam genießen“ in Stuttgart

Auszubildende in der Lehrwerkstatt der Firma Marbach in Heilbronn.
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktzahlen im November

Eine Lehrerin mit einem Tablet in der Hand steht vor einer digitalen Tafel.
  • Schule

Mehr Digitalisierung und Ganztagsausbau in Schulen

Mehrere Ziegen liegen während des Regens in einem Unterschlupf in Kreuzthal. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
  • Weidetiere

Wolf tötet drei Ziegen in Forbach

Schafe stehen in Unterkessbach (Baden-Württemberg) auf einer Wiese. (Foto: © dpa)
  • Weidetiere

Drei tote und fünf verletzte Schafe in Forbach

  • Digitalisierung

Digital Hub Schwarzwald-Baar-Heuberg gefördert

Arbeitsmarktpolitische Reise
  • Arbeitsmarkt

Hoffmeister-Kraut auf arbeitsmarktpolitischer Reise

Zukunft Altbau Logo
  • Energieeffizienz

25. Jubiläum des Herbstforums Altbau

Biene an Rapsblüte
  • Landwirtschaft

Hauk begrüßt Ablehnung der EU-Pflanzenschutzverordnung

NCT Forschung
  • Wissenschaft

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen erweitert

Symbolbild: Ländlicher Raum. (Bild: Elke Lehnert / Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz)
  • Ländlicher Raum

21. Auswahlrunde „Spitze auf dem Land!“ entschieden