Künstliche Intelligenz

Vereinbarung zur Gründung eines ELLIS Instituts in Tübingen unterzeichnet

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der Unternehmer und Stifter Hans-Werner Hector (rechts) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der Unternehmer und Stifter Hans-Werner Hector (rechts) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung

Das Land und die Hector Stiftung haben eine Vereinbarung zur Gründung eines ELLIS Instituts am Cyber Valley-Campus in Tübingen unterzeichnet. Mit der großzügigen Förderung der Hector Stiftung von 100 Millionen Euro entsteht damit ein echtes Forschungs-Eldorado und der Top-Standort für Künstliche Intelligenz in Europa.

„Mit dem ELLIS Institut zünden wir die nächste Stufe im Cyber Valley. Wir machen dieses Institut zu einem Knotenpunkt im gesamten ELLIS-Netzwerk. In einem Netzwerk, in dem sich Spitzenforscherinnen und -forscher aus ganz Europa zusammenfinden. Dies mit genau einem festen Standort: dem Cyber Valley hier bei uns in Baden-Württemberg. Das ELLIS Institut wird künftig die besten Köpfe der Wissenschaft aus aller Welt anziehen – die Stars der Szene, aber genauso auch unseren wissenschaftlichen Nachwuchs“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung. „Wer ans ELLIS Institut kommt, den erwarten dort größtmögliche Beinfreiheit, bestmögliche Ausstattung, ein inspirierendes Netzwerk aus Wirtschaft und Wissenschaft und die heißesten Themen der KI(Künstliche Intelligenz)-Szene. Mit der großzügigen Förderung der Hector Stiftung von 100 Millionen Euro über die nächsten zehn Jahre wird ELLIS ein echtes Forschungs-Eldorado in Baden-Württemberg.“

Schon im Dezember hat das Land Baden-Württemberg mit einer Investition von über 180 Millionen Euro den Weg bereitet für den Ausbau des Cyber Valley-Campus um mehrere Gebäude. Mit der Gründung eines ELLIS Instituts am Standort Tübingen wird die internationale Sichtbarkeit und Strahlkraft sowie die Forschungsexzellenz des Innovationscampus noch weiter ausgebaut. Die Hector Stiftung fördert die Gründung mit 100 Millionen Euro.

Land soll im Forschungsbereich KI eine wichtige Rolle einnehmen

„KI wird zur Schlüsseltechnologie für viele Forschungsbereiche wie Medizin, Produktionsprozesse, Klimaschutz und Verkehr – um nur einige zu nennen. Aufgrund der unterschiedlichsten Anwendungsbereiche wird unser Leben zukünftig stark von ihr beeinflusst. Deutschland und insbesondere Baden-Württemberg sollten im Forschungsbereich KI eine wichtige Rolle einnehmen. Daher möchten wir mit unserer Stiftung diese Entwicklung unterstützen“, erklärte der Stifter Dr. h.c. Hans-Werner Hector sein Engagement für Künstliche Intelligenz am ELLIS Institut.

ELLIS steht für „European Laboratory for Learning and Intelligent Systems”. Das ELLIS Institut in Tübingen wird weltweit das erste seiner Art sein. Am Institut bekommen die talentiertesten KI-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler aus der ganzen Welt die Gelegenheit, neue Ansätze und Ideen unter hervorragenden Arbeitsbedingungen zu entwickeln. Mit dem ELLIS Institut wird für die Erforschung künstlicher Intelligenz ein international sichtbarer Leuchtturm in Baden-Württemberg errichtet. Dies geschieht innerhalb eines starken europäischen Netzwerks von mittlerweile 34 ELLIS-Units, in denen herausragende KI-Forschende arbeiten – vier Units davon alleine in Baden-Württemberg.

Top-KI-Standort in Europa

„Das ELLIS Institut macht aus einem europäischen Top-Standort für Künstliche Intelligenz nun den Top-KI-Standort in Europa: Hier kommen Erfahrung und Vision zusammen und treffen auf die herausragende Unterstützung von Hector Stiftung und Land – wir werden das neue ELLIS Institut mit 25 Millionen Euro unterstützen. Mit diesen einmaligen Rahmenbedingungen wird es uns gemeinsam gelingen, im Wettbewerb um die besten Köpfe ganz vorne mitzuspielen“, betonte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Mit diesen neuen Investitionen für die Bauvorhaben und das ELLIS Institut habe das Land Baden-Württemberg nun insgesamt rund 372 Millionen Euro für Cyber Valley bereitgestellt.

„Zukünftige Systeme werden mit der Komplexität der Welt umgehen, indem sie aus Beobachtungen lernen – von der Astronomie über die Klimaforschung bis hin zur Medizin. Um diese Systeme zu gestalten, haben wir das Cyber Valley und die ELLIS-Initiative gegründet. Ich war sehr dankbar für die Gelegenheit, mich mit Dr. Hans-Werner Hector umfassend über diesen Paradigmenwechsel austauschen zu können, und ich bin nun dankbar für seine großzügige Unterstützung. Seine Vision und Tatkraft fallen hier auf fruchtbaren Boden. Ich hoffe, dass das ELLIS Institut viele talentierte Menschen nach Baden-Württemberg bringt, weit über unsere Grenzen hinaus ausstrahlt und zu einer KI beiträgt, die auf unseren europäischen Werten beruht“, sagte der Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen und künftige Gründungsdirektor des neuen ELLIS Instituts Professor Dr. Bernhard Schölkopf.

„Es ist großartig, dass die Hector Stiftung mit der außerordentlich großzügigen Förderung des ELLIS Instituts ihr Engagement am Forschungsstandort Tübingen weiter ausbaut“, ergänzte der Rektor der Universität Tübingen Prof. Dr. Bernd Engler. „Schon mit dem 2014 gegründeten Hector Institut für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen zeigte die Stiftung, dass sie zukunftsweisende Akzente für die Profilbildung des Standorts zu setzen vermag. Sie bewies, dass zusätzliche private Finanzierung die öffentliche Forschung entscheidend voranbringen kann. Das ELLIS Institut ist ein wichtiger Schritt, um den Standort Tübingen in der europäischen Spitze eines Forschungsfeldes zu positionieren, das für die weitere Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft von essentieller Bedeutung ist. Zudem wird ELLIS wesentlich dazu beitragen, das Cyber Valley-Ökosystem dauerhaft zu einem Leuchtturm in der EU und darüber hinaus zu etablieren.“

Cyber Valley und das ELLIS Institut

Der Innovationscampus Cyber Valley ist ein zentrales Element der KI-Strategie des Landes (PDF). Mit ihm wird seit 2016 in einer gemeinsamen Initiative von Wissenschaft und Wirtschaft in Kooperation mit dem Land Baden-Württemberg und der Max-Planck-Gesellschaft ein international führender Forschungsstandort in den Bereichen des maschinellen Lernens, des maschinellen Sehens und der Robotik aufgebaut.

Mit dem ELLIS Institut soll für die Erforschung der Künstlichen Intelligenz ein neuer europäischer Leuchtturm in Baden-Württemberg errichtet werden. Das ELLIS Institut soll mit Hilfe der 100 Millionen Euro-Förderung der Hector Stiftung das Cyber Valley um ein Institut ergänzen, das international rekrutierten und hoch qualifizierten Forschenden für eine befristete Zeit (in der Regel sechs Jahre mit der Möglichkeit der Verlängerung) größtmögliche Freiräume und außergewöhnlich attraktive und flexible Rahmenbedingungen bietet. 

Mit dem ELLIS Institut positioniert sich Cyber Valley im globalen Wettbewerb sowohl im Hinblick auf wissenschaftliche Exzellenz als auch im Hinblick auf inspirierende Arbeitsmöglichkeiten als „the place to be“ und unterstützt damit eine globale und wertebasierte technologische Wettbewerbsfähigkeit des Landes, des Bundes und der Europäischen Union.

Youtube-Kanal des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Das Cyber Valley

European Lab for Learning & Intelligent Systems (englisch)

Weitere Meldungen

Fähnchen der Europäischen Union und der Schweiz stehen im Nationalratssaal in Bern
  • Europa

Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Frau und Beruf

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startet wieder

Akten liegen auf einem Tisch. (Bild: picture alliance/Bernd Weissbrod/dpa)
  • Landwirtschaft

Entbürokratisierung der Landwirtschaft

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Energie

Bedarfsabfrage zur Strom- und Wasserstoff­infrastruktur

Nationalfahnen der EU-Mitgliedsstaaten sind vor dem Europäischen Parlament in Straßburg aufgezogen. (Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
  • Schule

Schüler für gemeinsame europäische Werte begeistern

Hebel-Preisträger 2024: Pierre Kretz
  • Kunst und Kultur

Johann-Peter-Hebel-Preis für Pierre Kretz

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Start-up BW

„Semanux“ im Landesfinale des Start-up-Wettbewerbs

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Verbraucherschutz

Künstliche Intelligenz beim Weltverbrauchertag

Verschiedene Erwachsene sitzen in einem Klassenraum.
  • Weiterbildung

Landesweiterbildungspreis 2024 ausgeschrieben

Diskussionsrunde beim 13. Energiepolitischen Gespräch
  • Energie

Schnellerer Ausbau der Erneuer­baren Energien und Stromnetze

Zwei Radfahrerinnen überqueren auf einem rot markierten Radweg eine Straße.
  • Radverkehr

Weniger Unfälle durch bessere Radwege und Tempolimits

Symbolbild: Eine Studentin liegt bei schönem Wetter auf einer Wiese und liest ein Buch. (Bild: Mohssen Assanimoghaddam / dpa)
  • Kulturerbe im Osten

Russlanddeutscher Kulturpreis 2024 ausgeschrieben

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Sicherheit

Unions-Innenminister prüfen Klage zu Cannabislegalisierung

Ein E-Lkw steht an einer Ladesäule
  • Elektromobilität

Studie zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Forschung

Forschung und Innovation am Oberrhein

Zwei Personen unterhalten sich vor einem Laptop auf dem Start-up-Gipfel.
  • Delegationsreise

Hoffmeister-Kraut reist mit Delegation nach Texas

Petra Olschowski bei der KI Tagung, DHBW, Stuttgart
  • Hochschulen

„Künstliche Intelligenz“ an Hochschulen

Titelbild Lärmaktionsplan
  • Lärmschutz

Öffentlichkeitsbeteiligung zum Lärmaktionsplan

Horst Hippler
  • Hochschulen

Erster KIT-Präsident Horst Hippler gestorben

Ein Ingenieur kontrolliert in einem Labor mit einem Mikroskop einen Chip zum Einsatz in einen Quantencomputer.
  • Forschung

Spitze bei europäischer Forschungsförderung

Landesempfang für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Bevölkerungsschutz
  • Bevölkerungsschutz

Empfang für ehrenamtliche Helfer im Bevölkerungsschutz

Ausbilderin mit Lehrling
  • Ausbildung

Woche der Ausbildung 2024

ein Junger Mann sitzt an einem Laptop am Schreibtisch beim Lernen.
  • Weiterbildung

Grundbildungsnetzwerk sichert Fachkräftepotenzial

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Wirtschaftspolitische Kurs­korrektur in der EU gefordert

// //