IT-Sicherheit

Ratgeber „Sofortmaßnahmen bei Cyber-Angriffen“ vorgestellt

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Mann tippt auf einer beleuchteten Tastatur eines Laptops.

Innenminister Thomas Strobl und Justizminister Guido Wolf haben gemeinsam mit Versicherern einen Ratgeber für Unternehmen für den Fall von Cyber-Angriffen vorgestellt. Der Krisenplan soll Unternehmen helfen, die Ermittlungszusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden im Ernstfall schneller einzuleiten.

Gemeinsam mit den deutschen Versicherern haben Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl und Minister der Justiz und für Europa Guido Wolf einen Ratgeber für Unternehmen für den Fall von Cyber-Angriffen vorgestellt. „Zu häufig setzen Unternehmen bei Attacken aus dem Netz noch darauf, diese ohne Hilfe der Strafverfolgungsbehörden abwehren zu wollen“, erklärten die Minister. Mit dem ressortübergreifend erarbeiteten Ratgeber „Sofortmaßnahmen bei Cyber-Angriffen“ wollen Strobl und Wolf gemeinsam mit dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) bei Unternehmen für eine bessere Krisenvorbereitung und mehr Strafanzeigen bei solchen Attacken werben.

Der Krisenplan soll Unternehmen helfen, die Ermittlungszusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden im Ernstfall schneller einzuleiten. Er gibt konkrete Hilfestellungen, wie Unternehmen bei einem Angriff reagieren sollten und wie sie sich auf den Krisenfall vorbereiten können. Dazu gehört, die Verantwortlichkeiten im Unternehmen frühzeitig zu klären. „Im Ernstfall ist es für die Industrie wichtig, sich mit den Behörden auf Länder- und Bundesebene zu vernetzen“, erklärte Patrik Maeyer, Leiter des Krisenreaktionszentrums für IT-Sicherheit beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Als Hüter vieler sensibler Kundendaten sind die Versicherungsunternehmen selbst potenzielle Angriffsziele und setzen bei ihrer IT seit langem auf besonderen Schutz. Zudem bieten die Versicherer Unternehmen Cyberversicherungen gegen die Folgen von Angriffen aus dem Netz an. „Bei Angriffen sollten die Unternehmen direkte Ansprechpartner zur Verfügung haben – sei es bei ihrer Versicherung oder bei den Behörden.“

In Baden-Württemberg sind mit der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) und der Zentralstelle zur Bekämpfung der Informations- und Kommunikationskriminalität (ZIK) gleich zwei spezialisierte Einheiten beim Landeskriminalamt bzw. bei der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart angesiedelt, um die wachsende Zahl der Angriffe aus dem Netz effektiver bekämpfen zu können. Während die ZAC als erste Ansprechstelle für betroffene Unternehmen dient, fungiere die ZIK als justizielle Zentralstelle und koordiniere im Bedarfsfall anschließend die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen, für die bei den Staatsanwaltschaften in Mannheim für den badischen sowie in Stuttgart für den württembergischen Landesteil hoch spezialisierte Cybercrime-Abteilungen zur Verfügung stehen. „Mit der Zentralstelle für die Bekämpfung der Informations- und Kommunikationskriminalität und den Cybercrime-Schwerpunktabteilungen in Mannheim und Stuttgart stehen Unternehmen in Baden-Württemberg kompetente und spezialisierte Ansprechpartner zur Verfügung. Damit sind wir in Baden-Württemberg gut aufgestellt“, sagte Wolf. Er hoffe, dass Unternehmen zukünftig beim Kampf gegen Cyberkriminelle öfter auf das Know-how dieser Spezialisten zurückgreifen werden.

„Das Thema Cybersicherheit wird ganz entscheidend bei der Frage sein, wie erfolgreich wir den digitalen Wandel gestalten“, betonte Innenminister Strobl. Um gerade für kleine und mittelständische Unternehmen eine Anlaufstelle zu schaffen, wurde im vergangenen Jahr die Cyberwehr als einmaliges Pilotprojekt auf den Weg gebracht. Während sich die ZAC um polizeiliche Erstmaßnahmen und die Strafverfolgung kümmert, bietet die Cyberwehr unabhängig von der Polizei schnelle und praktische Hilfe, insbesondere bei der Wiederherstellung von Systemen und Daten. Die Cyberwehr nahm im August 2018 den Pilotbetrieb in der Technologieregion Karlsruhe auf. „Wir leisten hier bundesweit Pionierarbeit und gewährleisten eine optimale Verzahnung aus Kriminalitätsbekämpfung und professioneller Beratung in Schadensfällen. Das stellt einen wichtigen Grundpfeiler für die Cybersicherheit in Baden-Württemberg dar.“

Ratgeber „Sofortmaßnahmen bei Cyber-Angriffen“ (PDF)

Weitere Meldungen

Polizistin bei einem Auslandseinsatz
Polizei

Weihnachtsgrüße an Einsatzkräfte der Polizei in Auslandsmissionen

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Bauarbeiter schaut auf ein Gebäude, das als Testobjekt aus Recyclingbeton gebaut wird.
Bauen

Land fördert Wiederverwendung von Bauteilen

Abgelehnte Asylbewerber steigen in ein Flugzeug. (Foto: © dpa)
Bundesrat

Weitere Schritte zur „Migrationswende“

Eine Drohne fliegt bei Sonnenuntergang über eine Wiese. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Bundesrat

Land unterstützt Änderung des Luftsicherheitsgesetzes

Eine Forscherin arbeitet im AI Research Buildung der Universität Tübingen, das zum „Cyber Valley“ gehört, an einem Code.
Wirtschaft

Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fachkräftemangel

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Landgericht Ulm
Justiz

Zwei Juristen aus Baden-Württemberg an Bundesgerichte berufen

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Touristen sitzen im Aussenbereich von Restaurants.
Bundesrat

Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie im Bundesrat

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
Rettungsdienst

Land investiert 80 Millionen Euro in Rettungswachen

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Bei dem Bild handelt es sich um einen Screenshot der Startseite von kinderschutz-bw.de, einer Initiative des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration. Es zeigt einen kleinen Jungen, der mit einem Holzflugzeug spielt.
Kinderschutz

Webplattform Kinderschutz für Baden-Württemberg gestartet

Ein Mitarbeiter der Porsche AG montiert im Porsche-Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen einen Porsche 718 Cayman. (Foto: dpa)
Automobilwirtschaft

Hoffmeister-Kraut kritisiert Automobilpaket der EU-Kommission