Gesundheit

Öffentlicher Gesundheitsdienst im Medizinstudium aufgewertet

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Ein Student im Praktischen Jahr am Universitätsklinikum Heidelberg spricht mit einem Patienten.

Das Land wertet den Öffentlichen Gesundheitsdienst im Medizinstudium deutlich auf. So können Medizinstudierende des Landes ihr Praktisches Jahr jetzt auch im Öffentlichen Gesundheitsdienst absolvieren.

Das ist ein Meilenstein für den Extern: Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) (Öffnet in neuem Fenster) und eine deutliche Aufwertung des ÖGD im Medizinstudium: Studierende der Medizinischen Fakultäten des Landes Baden-Württemberg können den Wahlbereich des sogenannten Praktischen Jahres (PJ) als Teil des Medizinstudiums seit Herbst 2023 auch im Öffentlichen Gesundheitswesen absolvieren.

„Die nachhaltige Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes beginnt bei der frühzeitigen Gewinnung der besten Fachkräfte von morgen“, sagte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha am 7. Februar 2024 in Stuttgart. „Wir sind stolz, den angehenden Ärztinnen und Ärzten diesen Weg in Baden-Württemberg jetzt an allen Medizinischen Fakultäten ermöglichen zu können“, so Lucha weiter.

Öffentlicher Gesundheitsdienst wird aufgewertet

Die Corona-Pandemie und deren vielfache Auswirkungen auf alle Bereiche des täglichen Lebens haben die Gesundheitsbehörden in den Blickpunkt der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Es wurde überdeutlich, wie wichtig eine nachhaltige und strukturelle Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes ist. Aus diesem Grund haben Bund und Länder im September 2020 den Extern: Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (Öffnet in neuem Fenster) geschlossen, mit dem den Ländern bis Ende 2026 rund vier Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. Neben verbindlichen Festlegungen zu Personalaufwuchs, Digitalisierung und beispielsweise zur Stärkung der entsprechenden Bildungsinstitutionen gibt der Pakt auch eine stärkere Verzahnung des Öffentlichen Gesundheitswesens mit Lehre, Forschung und Wissenschaft vor.

Das im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration angesiedelte Extern: Landesgesundheitsamt (Öffnet in neuem Fenster) hat gemeinsam mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie mit den medizinischen Fakultäten des Landes, den Kommunalen Landesverbänden und den sechs Pilot-Gesundheitsämtern der Stadt- und Landkreise in Freiburg, Heidelberg, Mannheim, Stuttgart, Tübingen und Ulm ein tragfähiges Konzept für das sogenannte PJ im ÖGD erarbeitet.

„Auf Basis dieses gelungenen Konzeptes werden PJ-Studierende eine ebenso fundierte wie interessante Ausbildung im Öffentlichen Gesundheitsdienst erleben“, sagte Minister Manne Lucha.

Win-Win-Situation

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski sagte: „Aus unserer Sicht sind die neuen Möglichkeiten ein doppelter Zugewinn: Zum einen kann so dem Wunsch der Studierenden entsprochen werden, Einblicke in das Öffentliche Gesundheitswesen und den Gesundheitsdienst zu bekommen. Zum anderen profitiert das Öffentliche Gesundheitswesen durch die Mitarbeit der Studierenden und der damit einhergehenden wissenschaftlichen Verknüpfung mit der exzellenten Lehre der Medizinischen Fakultäten und Universitätsklinika im Land.“

Auch für die Medizinischen Fakultäten und Universitätsklinika in Baden-Württemberg und deren Studierende ist die bevölkerungsmedizinische Ausrichtung der Gesundheitsämter ein Gewinn.

„Diese neue Partnerschaft in der Betreuung von PJ-Studierenden bietet unseren Studierenden in Baden-Württemberg die Möglichkeit, das ärztliche Berufsbild noch breiter kennenzulernen und wertvolle Einblicke in die Tätigkeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst zu gewinnen“, so Prof. Annette Thierauf-Emberger, die Sprecherin der Studiendekaninnen und Studiendekane der Medizinischen Fakultäten in Baden-Württemberg. „Es ist erfreulich, dass im Jahr 2024 Studierende an fast allen Standorten in Baden-Württemberg von diesem Angebot Gebrauch machen.“

Ausbildung sowohl lokal als auch standortübergreifend

Die Ausbildung erfolgt lokal an den Gesundheitsämtern, zusätzlich findet ein landesweiter, standortübergreifender Unterricht statt. Im November 2023 wurde bereits ein erstes PJ im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Tübingen begonnen. Weitere acht Anmeldungen liegen vor.

„Mit dem neu eingeführten Wahlfach erweitern wir unser Lehr- und Ausbildungsangebot mit dem Ziel, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, die Aufgabenbereiche im Öffentlichen Gesundheitsdienst noch besser kennenzulernen“, erläuterte Prof. Dr. Stephan Zipfel, Prodekan für Lehre der Extern: Medizinischen Fakultät Tübingen (Öffnet in neuem Fenster).

„Die hinter uns liegende Pandemie hat gezeigt, wie entscheidend wichtig die Gesundheitsämter bei den Landratsämtern für die Bewältigung einer solchen Krise sind. Sehr dankbar bin ich, dass dieses vielfältige und hochinteressante Berufsfeld des Öffentlichen Gesundheitsdienstes jungen Medizinerinnen und Medizinern auch über das Praktische Jahr in der Ausbildung zugänglich gemacht wird“, so Joachim Walter, Präsident des Extern: Landkreistags (Öffnet in neuem Fenster).

„Wir freuen uns, die Ärztinnen und Ärzte von morgen künftig auf ihrem Ausbildungsweg begleiten zu können. Wir wollen sie langfristig für die abwechslungsreiche Tätigkeit auf dem Gebiet der Bevölkerungsmedizin gewinnen“, so Minister Lucha abschließend.

Praktisches Jahr im Öffentlichen Gesundheitsdienst

Weiterführende Informationen zum Praktischen Jahr im Öffentlichen Gesundheitsdienst erhalten Interessierte bei allen medizinischen Fakultäten in Baden-Württemberg und den teilnehmenden Gesundheitsämtern in Freiburg, Heidelberg, Mannheim, Stuttgart, Tübingen und Ulm. Im Frühjahr werden weitere Studierende ihr PJ im Wahlbereich bei anderen Pilot-Gesundheitsämtern aufnehmen.

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