Gesundheit

Öffentlicher Gesundheitsdienst auf Transformationskurs

Mittels eines umfassenden inhaltlichen und strukturellen Transformationsprozesses soll der Öffentliche Gesundheitsdienst im Land eine vernetzende, initiierende und steuernde Funktion hinsichtlich der Gesundheitsversorgung einnehmen.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Ärztin und eine Therapeutin sitzen mit einem medizinischen Stethoskop am Tisch und machen mit einem Laptop und einem Mobiltelefon medizinische Notizen.
Symbolbild

Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) im Land Baden-Württemberg ist auf den Weg, zunehmend eine koordinierende und steuernde Rolle bei der Bewältigung regionaler Fragen rund um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung einzunehmen.

„Baden-Württemberg hat sich auf den Weg gemacht, einen umfassenden inhaltlichen und strukturellen Transformationsprozess des ÖGD im Land umzusetzen. Unser Ziel ist nicht nur, die Arbeitsweise des ÖGD landesweit zu vereinheitlichen, wissenschaftlich fundiert zu etablieren und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln, sondern vor allem, den ÖGD in die Lage zu versetzen, vor Ort eine vernetzende, initiierende und steuernde Funktion hinsichtlich der Gesundheitsversorgung einzunehmen. Langfristig wollen wir eine sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung aus einem Guss zu erreichen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha in Stuttgart. Die Voraussetzungen dafür seien sehr gut: „Baden-Württemberg hat nicht nur die Gesundheitsplanung als Aufgabe der Gesundheitsämter seit 2015 gesetzlich verankert, sondern auch flächendeckend Kommunale Gesundheitskonferenzen eingerichtet. Das sind ideale Plattformen, um regionale gesundheitliche Problemstellungen der Bevölkerung mit allen relevanten Akteuren des Gesundheitssystems vor Ort anzupacken“, so der Minister weiter.

ÖGD als Bindeglied der regionalen Versorgung

Die Gesundheitsversorgung steht überall im Land, nicht nur im ländlichen Raum, vor vielfältigen Herausforderungen: der demografische Wandel und seine Folgen einschließlich des Anstieges von chronischen Erkrankungen und Multimorbidität, eine sozial ungleiche Verteilung von Gesundheitsbelastungen und Gesundheitsressourcen gepaart mit einem wachsenden Fachkräftemangel und einer regional heterogenen Gesundheitsversorgung im Hinblick auf Quantität, Zugänglichkeit und Qualität. Dies erfordert die Anstrengungen aller am Gesundheitssystem beteiligten Akteure, um eine bedarfsgerechte regionale Gesundheitsversorgung aufrecht zu erhalten. Der ÖGD ist dabei ein unverzichtbarer Akteur und ideales sektorenübergreifendes Bindeglied des Gesundheitssystems. Zunehmend sieht er sich in einer aktiven Rolle, was die sektorenübergreifende Gestaltung der regionalen Versorgung vor Ort angeht. Dies entspricht den Empfehlungen in der zweiten Stellungnahme des Beirats für den Pakt ÖGD im Dezember 2024.

Neues Kreisprofil bietet Grundlage für Gesundheitsplanung

Ein aktuelles Beispiel für die qualitätsgestützte Weiterentwicklung ist das neu entwickelte Kreisprofil, das einem strukturierten und systematischen Gesundheitsbericht aus dem jeweiligen Kreis entspricht. Mit diesem Instrumentarium können die Gesundheitsämter die Gesundheits- und Versorgungsdaten vor Ort monitoren und bewerten, um zielgerichtete Maßnahmen zur Förderung der öffentlichen Gesundheit sowie der Gesundheitsversorgung zu entwickeln. Zudem werden Informationen über die regionalen Akteure des Gesundheitssystems mit einbezogen. Dabei wird verstärkt auf die Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsämtern und den Kommunalen Gesundheitskonferenzen über Kreisgrenzen hinweg und mit der Landesebene gesetzt.

Aufgabenfelder des ÖGD

Bevölkerungsbezogene gesundheitliche Aspekte, die der ÖGD verfolgt und verantwortet, waren in ihrer Bedeutung lange nicht so offensichtlich wie die medizinische und pflegerische Versorgung. Spätestens seit der Corona-Pandemie ist aber sichtbar geworden, wie wichtig die Arbeit des ÖGD für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger ist. Die Aufgabenpalette der Gesundheitsämter ist breit. Neben dem Schutz vor der Verbreitung ansteckender Erkrankungen wie zum Beispiel Masern gehören infektionshygienische Überwachungen von Kliniken oder die Kontrolle und Probennahme von Trinkwasseranlagen ebenso zu den Aufgaben wie die Untersuchung von Kindern vor der Einschulung. Für den ÖGD Baden-Württemberg nimmt vor allem die Aufgabe der Gesundheitsplanung eine zentrale Rolle ein. Die Gesundheitsplanung ist ein strategischer Prozess, bei dem die gesundheitliche Lage der Bevölkerung sowie die Versorgungslage regional beobachtet, bewertet und daraus passgenaue Maßnahmen bei der Gesundheitsförderung, Prävention und gesundheitlichen Versorgung abgeleitet werden.

Weitere Meldungen

Pilotprojekt fürsorgende Gemeinschaft in Waldstetten: gemeinsam Zukunft gestalten
Gesellschaftliche Teilhabe

Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität im Alter

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
Katastrophenschutz

Neues Katastrophenschutzgesetz beschlossen

Tauberufer in Wertheim
Städtebauförderung

Kernstadt Wertheim erfolgreich saniert

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Wohnraumförderung

Z15-Darlehen in der Wohnraumförderung digital beantragbar

Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Auf dem Display sieht man die Startseite der Ehrenamtskarten-App für Baden-Württemberg.
Bürgerengagement

Ehrenamtskarte jetzt auch per App verfügbar

Logo des Landespreises 2020 für junge Unternehmen. (Bild: L-Bank)
Wirtschaft

Landespreis für junge Unter­nehmen 2026 ausgeschrieben

Symbolbild: Symbolbild: Ein Passant geht an dem Logo der Agentur für Arbeit vorbei. Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag, 5. November 2019, sein Urteil zu Leistungskürzungen für unkooperative Hartz-IV-Bezieher verkündet. (Bild: picture alliance/Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa)
Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit verharrt auf höherem Niveau

Eine Altenpflegerin spricht mit Senioren in einer Pflege-Wohngemeinschaft für Demenzkranke.
Pflegeberufe

Lucha auf Delegationsreise in Indien

Verkehrsminister Hermann, Amtschef Frieß sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesradeln durch eine Fahrradstraße.
Radverkehr

Rekord beim STADTRADELN 2025

Ein mit dem HI-Virus infizierter Mann hält eine rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.
Gesundheit

40 Jahre Aidshilfen in Baden-Württemberg

Jugendforum Bioökonomie
Bioökonomie

Auftakt Junges Forum Bioökonomie

Eine Frau befestigt einen „Rauchen-Verboten“-Aufkleber an einer Scheibe (Bild: © dpa).
Gesundheitsschutz

Modernes Nichtraucherschutz­gesetz auf den Weg gebracht

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
Justiz

Verurteilungen wegen Drogendelikten bei Jugendlichen halbiert