Mit insgesamt 17 Millionen Euro unterstützt das Land acht wichtige Projekte zum Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Baden-Württemberg. Damit wird die Wasserstoff-Roadmap des Landes weiter fortgesetzt.
Den Aufbau einer Extern: Wasserstoffwirtschaft (Öffnet in neuem Fenster) und die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft in Baden-Württemberg weiter voranzubringen, ist Ziel des Förderprogramms Extern: „Klimaschutz und Wertschöpfung durch Wasserstoff“ (KWH2) (Öffnet in neuem Fenster). Welche Wasserstoff-Projekte in Baden-Württemberg aus diesem Programm für die nächsten drei Jahre eine Förderung erhalten, steht nun fest. Die acht ausgewählten Projekte unterstützt das Land mit insgesamt 17 Millionen Euro.
„Bringen Unternehmen auf ihrem Weg zu einer klimafreundlichen Wirtschaft voran“
„Mit unserer Förderung setzen wir die Extern: Wasserstoff-Roadmap (Öffnet in neuem Fenster) des Landes Baden-Württemberg weiter konsequent um und unterstützen so unsere heimischen Unternehmen auf ihrem Weg zu einem klimafreundlichen Wirtschaften“, betonte Energieministerin Thekla Walker am 22. Dezember 2022 in Stuttgart. Dabei sei bei der Auswahl der Projekte besonders, dass viele Investitionsprojekte den Zuschlag erhalten haben. „Wir brauchen jetzt einen schnellen Hochlauf der Wasserstoffindustrie. Dafür müssen wir bei unseren Projekten auch stärker den Bau von Infrastruktur wie Wasserstoffleitungen oder Elektrolyseure fördern.“ Denn Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien seien von zentraler Bedeutung, wenn es darum gehe, die Treibhausgasemissionen der Wirtschaft zukünftig spürbar zu senken und Abhängigkeiten von einzelnen Ländern zu reduzieren, so die Energieministerin weiter.
Förderprogramm KWH2
Das Förderprogramm KWH2 des Umweltministeriums deckt dabei zwei Themenfelder ab. Themenfeld 1 widmet sich der Erzeugung, Speicherung, Transport und Anwendung von Wasserstoff. Beim Themenfeld 2 „Grüner Wasserstoff in der Industrie“ steht die Entwicklung und Demonstration neuer Prozesswege in der Industrie unter Nutzung von vorwiegend grünem Wasserstoff im Mittelpunkt. Im Rahmen dieser beiden Förderschwerpunkte können Projekte zur Forschung und Entwicklung sowie Investitionsmaßnahmen gefördert werden.
„Als Land stärken wir so gezielt die Innovationskraft unserer Unternehmen als auch die unserer Forschungseinrichtungen, damit sie ihre führende technologische Position im internationalen Wettbewerb auch in den kommenden Jahren behaupten können“, ergänzte Thekla Walker.
Die von einer Fachjury für eine Förderung ausgewählten Projekte
In diesem Projekt arbeiten die Projektpartner Extern: Chiron Group SE (Öffnet in neuem Fenster) und das Extern: Karlsruher Institut für Technologie (Öffnet in neuem Fenster) zusammen, um ein Anlagenkonzept, das bereits für die Batteriezellfertigung besteht, auf die Brennstoffzellenfertigung zu übertragen und anzupassen. Im Mittelpunkt steht dabei, die Dauer der Herstellung der Membran-Elektroden-Einheit (MEA) zu reduzieren, und das bei einer effizienteren Nutzung der Kernmaterialien und geringeren Kosten.
Dieses Projekt soll ein Modell zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur am Karlsruher Rheinhafen entwickeln, das die örtlichen Gegebenheiten sowie Bedürfnisse der dort relevanten ansässigen Unternehmen und Stakeholder berücksichtigt (wie der Extern: Karlsruher Hafen GmbH (Öffnet in neuem Fenster), die Extern: Technologieregion Karlsruhe (Öffnet in neuem Fenster), die Extern: Hochschule Karlsruhe (Öffnet in neuem Fenster) und so weiter). Dabei legt das Projekt einen besonderen Wert auf die Übertragbarkeit der Ergebnisse und die Einbindung weiterer Akteure.
Mit seinem Projekt will das Unternehmen Extern: August Weckermann KG (Öffnet in neuem Fenster) eine klimaneutrale und energieautarke Produktion aufbauen. Als ein Leuchtturmprojekt soll es darstellen, wie mit vorhandenen Mitteln eine größtenteils autarke, grüne und dezentrale Energieversorgung mit Hilfe von grünem Wasserstoff in einer ländlichen Region wie dem Hochschwarzwald möglich ist.
Bei diesem Projekt der Extern: bnNETZE GmbH (Öffnet in neuem Fenster) ist der Bau einer Wasserstoffleitung geplant. Diese soll das Rückgrat einer zukünftigen Wasserstoffversorgung entlang des Hochrheins bilden und diskriminierungsfrei für die unterschiedlichen Produzenten und Abnehmer zugänglich sein.
In ihrem Projekt verfolgt die Extern: FISCHER Weilheim Verwaltungs-GmbH (Öffnet in neuem Fenster) und Extern: GP Joule (Öffnet in neuem Fenster) den Aufbau einer grünen Wasserstoffproduktion für Industrie und Mobilitätsanwendungen in Weilheim an der Teck. Um eine Wasserstofftankstelle sowie Industriekunden mit grünem Wasserstoff zu versorgen, ist eine Elektrolyseanlage einschließlich Befüllstation mit einer Leistung von vier Megawatt geplant. Die mobilen Speicher-Container sollen produzierten Wasserstoff aus Elektrolyseanlagen mit einer Leistung von insgesamt acht Megawatt fassen.
Die Extern: Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH (ASF GmbH) (Öffnet in neuem Fenster) plant in ihrem Projekt den Bau eines Elektrolyseurs zur Versorgung einer Wasserstofftankstelle, mit der vorwiegend die unternehmenseigene Fahrzeugflotte mit grünem Wasserstoff betrieben werden soll.
Das Projekt umfasst die Produktion von grünem Wasserstoff mittels innovativer PEM-Elektrolyse einschließlich Infrastruktur und die Errichtung von Prüfständen, die spezifisch für die Entwicklung von nachhaltigen Lösungen auf Wasserstoffbasis konzipiert und adaptiert werden. Vor diesem Hintergrund plant die Rolls-Royce Solutions GmbH den sukzessiven Ausbau von Wasserstoff-Erzeugungskapazitäten von bis zu 7,6 Megawatt, um ausreichend grünen Wasserstoff für Versuche im Rahmen des Entwicklungsprozesses der Wasserstoffantriebstechnik bereitstellen zu können.
In diesem Projekt soll ein erster Schritt zur Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff im Bereich des Freiformschmiedens geleistet werden. Ziel ist es, bei der Extern: Rosswag GmbH (Öffnet in neuem Fenster) eine skalierbare dezentrale Wasserstoffversorgung zur Ofenbefeuerung und Wasserstoffbereitstellung im Technikumsmaßstab zu entwickeln und aufzubauen. Die begleitende Forschung übernehmen die Hochschule Karlsruhe und das Extern: Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT (Öffnet in neuem Fenster). Parallel zur Modellierung der Prozesskette, die auch im Zusammenhang mit einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auf die Gesamtfirma skaliert wird, soll die Technikumsstrecke aufgebaut und Wasserstofferzeugung in Betrieb genommen werden.