Coronavirus

Land fördert Forschungsprojekt Luftreinigung und Aerosole

Eine Sänger singt in einem Versuchsaufbau, bei dem Reichweiten der Aerosole gemessen werden.

Das Land fördert ein Forschungsprojekt zur Aerosolausbreitung und Luftreinigung mit 1,6 Millionen Euro. Vier starke Institutionen erarbeiten in dem Projekt die wissenschaftlichen Grundlagen zur Etablierung zertifizierter Prüfverfahren für Luftreiniger.

Aerosole gelten als einer der wesentlichen Übertragungswege für SARS-CoV-2. Für entsprechende Luftreinigungsverfahren gibt es bereits verschiedene methodische Ansätze und auch Geräte. Jedoch fehlen für diese derzeit noch zertifizierte Prüfverfahren, um den noch fehlenden Wirksamkeitsnachweis – vor allem auch für die luftgetragenen Viren – erbringen zu können. Das Wissenschaftsministerium fördert daher vier Institutionen im Land bei der Erforschung von Aerosolausbreitung und Luftreinigung, um die notwendigen wissenschaftlichen Grundlagen zur Etablierung zertifizierter Prüfverfahren zu erarbeiten. Hierfür erhalten die Universität Stuttgart, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Hochschule Heilbronn und das Universitätsklinikum Tübingen knapp 1,6 Millionen Euro. Die Idee für das Projekt ist im Expertenkreis Aerosole der Landesregierung entstanden.

Luftgetragene Virusübertragung in Innenräumen verhindern

„Wissenschaftliche Erkenntnisse sind die Grundlage für funktionierende Schutzkonzepte gegen Covid-19. Wir müssen die luftgetragene Virusübertragung in Innenräumen bestmöglich verhindern und die Inzidenzzahlen senken. Luftreiniger können hier einen wertvollen Beitrag leisten. Ich freue mich, dass mit der Universität Stuttgart, dem KIT, der Hochschule Heilbronn und dem Universitätsklinikum Tübingen vier starke Institutionen ihre Expertise bei der Erforschung von Aerosolausbreitung und Luftreinigung zusammenbringen. Gemeinsam erarbeiten sie die wissenschaftlichen Grundlagen zur Etablierung zertifizierter Prüfverfahren. Die Landesmittel in Höhe von knapp 1,6 Millionen Euro sind hier bestens angelegt“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer anlässlich des digitalen Veranstaltungsformats „Meet (y)our experts“. Dort wird das vom Land geförderte Forschungsprojekt zu Luftreinigung und Aerosolen unter der Leitung von Dr.-Ing. Gunnar Grün, Professor am Institut für Akustik und Bauphysik an der Universität Stuttgart und stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP, zusammen mit weiteren Projekten zu relevanten Wissenschaftsthemen vorgestellt.

Teilschritte des Forschungsprojekts

In Räumlichkeiten, in denen die geltenden AHA+L Regeln nicht vollständig befolgt werden können (z.B. kein ausreichender Abstand, kein richtiges Lüften möglich, viele und dauernd wechselnde Personen), kann das Infektionsrisiko durch den zusätzlichen Einsatz von wirkungsvollen Luftreinigungstechnologien niedrig gehalten werden. Da aktuell noch kein standardisiertes Prüfverfahren für Luftreinigungstechnologien existiert, soll das Forschungsprojekt alle einzelnen Schritte beinhalten, die notwendig sind, um zertifizierte Prüfverfahren zu etablieren:

  • Erstellung und Charakterisierung von Testaerosolen mit Surrogat-Viren und SARS-COV-2 Viren
  • Etablierung von Probennahme und Bestimmung der SARS-CoV-2 Aktivität/Inaktivität mittels Kulturtechniken und molekulargenetischen Methoden
  • experimenteller Aufbau zur Inaktivierung von Viren und Beprobung
  • Prüfaufbau zur Bestimmung von Geräteeigenschaften und Nebenprodukten sowie
  • Testung verschiedenster räumlicher Gegebenheiten und deren Auswirkungen auf die Messung der Aerosolausbreitung

Initiative des Expertenkreises Aerosole

Die Idee für das Projekt ist im Expertenkreis Aerosole der Landesregierung entstanden, welche den aktuellen Kenntnisstand in den relevanten Disziplinen für den potentiell luftgetragenen SARS-CoV-2 Infektionsweg zusammenträgt und Forschungslücken aufzeigt. In ihrer gemeinsamen Stellungnahme zum luftgetragenen SARS-CoV-2-Infektionsweg haben die Expertinnen und Experten aus den Ingenieur-, Naturwissenschaften und der Medizin deutlich gemacht, dass die bestehenden Hygiene- und Abstandsregeln nur in ihrer Kombination den bestmöglichen Schutz vor einer Infektion bieten.

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Stellungnahme: Aerosole & SARS CoV2 – Entstehung, Infektiosität, Ausbreitung & Minderung luftgetragener, virenhaltiger Teilchen in der Atemluft (PDF)

Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP: „Meet (y)our experts“ – Thema „Luftreinigung“

Weitere Informationen zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Mit unserem Messenger-Service bekommen Sie immer alle Änderungen und wichtige Informationen aktuell als Pushnachricht auf Ihr Mobiltelefon.

Weitere Meldungen

Ein Lehrer erklärt einem Schüler etwas (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).
  • Studium

Zusätzlicher Weg ins Lehramt

Die Waldbox
  • Forst

Waldpädagogikangebot „Die Waldbox“

LGS 2024 in Wangen
  • Gartenschau

Landesgartenschau Wangen eröffnet

Team Wald
  • Forst

Zukunft des Forstberufs

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.
  • Gesundheit

Europäische Impfwoche sensibilisiert für Bedeutung von Impfungen

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

Bewusste Kinderernährung im Kindergarten Steinlachburg

  • Hochschulen

Werbekampagne für MINT-Studierende startet

Die Bewohner einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhalten sich. (Foto: © dpa)
  • Quartiersimpulse

660.000 Euro für Quartiers-Projekte

Schloss Mannheim
  • Schlösser und Gärten

Neue digitale Angebote für Schlösser

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

390 Bewerbungen für 75 Studienplätze der Landarztquote

Ministerialdirektorin Leonie Dirks steht vor Transfermobil und übergibt Fahrzeugschlüssel an Prof. Dr. Daniel Buhr vom Landeskompetenzzentrum Pflege & Digitalisierung.
  • Digitalisierung

Transfermobil bringt Pflege-Innovationen ins Land

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

InnovationCamp künftig an drei Standorten

Wengenviertel in Ulm
  • Städtebauförderung

235 Millionen Euro für Städtebaumaßnahmen

Ein von Schatten bedeckter Mann vor blauem Himmel hält ein Telefon in der Hand
  • Gewalt an Männern

Vier Jahre Männerhilfetelefon

Vier Jugendliche sitzen auf einer Freitreppe und betrachten etwas auf dem Smartphone
  • Jugendliche

Jugendliche diskutieren zum Thema „Was dich bewegt“

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Tag gegen Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, Mitte) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Glückliche junge Mutter mit neugeborenem Baby im Krankenhaus nach der Geburt.
  • Gesundheit

Studie zur Geburtshilfe veröffentlicht

Landessieger von „Jugend debattiert“ stehen fest (Bild: Kultusministerium Baden-Württemberg)
  • Schule

Landessieger von „Jugend debattiert“ gekürt

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Hunde im Tierheim. (Bild: Norbert Försterling / dpa)
  • Tierschutz

Land fördert Neubau eines Tierheims in Bad Mergentheim

Schüler während des Unterrichts im Klassenraum (Foto: Patrick Seeger dpa/lsw)
  • Schule

Direkteinstieg auf alle Lehrämter ausgeweitet

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative