Energie

Bundesregierung plant erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung steuerlich schlechter zu stellen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Zwei Monteure einer Firma für Solartechnik installieren auf einem Dach Solarpanele. (Bild: © dpa)

Die Bundesregierung plant, das Energiesteuer- und Stromsteuergesetz zu ändern. Hiernach sollen künftig sogenannte Mieterstrommodelle und gewerbliche Solarstromanlagen für den Strom Steuern zahlen, den sie aus erneuerbaren Energien gewinnen und entweder selbst oder in unmittelbarer räumlicher Nähe ohne die Inanspruchnahme eines öffentlichen Netzes verbrauchen. Auch hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen sollen stärker belastet werden. Derzeit beträgt die Stromsteuer 2,05 Cent je Kilowattstunde.

„Das ist so, wie wenn jemand auf dem Balkon Tomaten anpflanzt und für den Verzehr dann nachher Umsatzsteuer zahlen soll“, erklärte der baden-württembergische Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller. Mit dem vorgelegten Entwurf des Energiesteuer- und Stromgesetzes verfolge die Bundesregierung offenbar die gleiche Zielrichtung wie mit der geplanten Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes: „Den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland zu stoppen. Damit konterkariert die Bundesregierung die in Paris vereinbarten Ziele des Weltklimavertrages.“

Die geplante Besteuerung würde insbesondere gewerbliche Solarstromanlagen ab einer Leistung von 20 Kilowatt, die für die Eigenversorgung genutzt werden, sowie regionale und kommunale Direktverbrauchsmodelle von Energiegenossenschaften belasten, erklärte Untersteller weiter. Auch sogenannte PV-Mieterstrommodelle würden die Pläne hart treffen. „Damit verhindert die Bundesregierung, dass vor allem die großen ungenutzten Potenziale auf Dachflächen im innerstädtischen Bereich für die Sonnenenergie erschlossen werden können und die Energiewende so auch in den Städten vorankommen kann.“ Unklar sei ihm zudem, wie die Bundesregierung ihre Ziele in Sachen Kraft-Wärme-Kopplung noch erreichen wolle, wenn sie nun den erforderlichen Ausbau mit Steuern belaste, sagte Franz Untersteller.

Nach den Plänen der Bundesregierung sollen auch bereits bestehende Anlagen künftig besteuert werden. „Die Berechnung der Wirtschaftlichkeit der Betreiber wird so nachträglich zur Makulatur. Vertrauensschutz scheint ein Fremdwort für die Bundesregierung zu sein“, so der Minister.

Untersteller forderte die Bundesregierung auf, ihre Pläne zurückzuziehen. „Wenn sie das Pariser Klimaschutzabkommen tatsächlich ernst nimmt, dann muss die Bundesregierung von der geplanten Stromsteuer auf Eigenstrom- und Direktverbrauchskonzepte absehen.“

Weitere Meldungen

Ein Silvesterböller wird mit einem Feuerzeug gezündet. (Foto: © dpa)
Silvester

Mit kleinem Feuerwerk sicher ins neue Jahr

Rauch steigt aus einem Schornstein in einen wolkenlosen sonnigen Himmel auf. (Foto: © dpa)
Klimaschutz

Engmaschig überwachter Testbetrieb mit Solvay vereinbart

Hinter einem Hinweisschild „Kernkraftwerk“ erheben sich die Kühltürme des Kernkraftwerks Philippsburg. (Foto: © dpa)
Meldepflichtiges Ereignis

Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Fischer fischen im Bodensee (Foto: dpa)
Artenschutz

Projekt zum Fischartenschutz und Kormoranmanagement startet

Ministerin Thekla Walker (vierte von rechts, vordere Reihe) mit Vertreterinnen und Vertretern der Zuwendungsempfänger bei der Übergabe der Verträge für das Landesförderprogramm für Elektrolyseure (ELY)
Erneuerbare Energien

Land baut Produktion von grünem Wasserstoff aus

Ein frischer Radweg mit Bausstellenfahrzeugen, inmitten von landwirtschaftlicher Fläche.
Radverkehr

Neuer Rad- und Gehweg zwischen Tettnang-Büchel und Schwanden

Ein Mitarbeiter der Porsche AG montiert im Porsche-Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen einen Porsche 718 Cayman. (Foto: dpa)
Automobilwirtschaft

Hoffmeister-Kraut kritisiert Automobilpaket der EU-Kommission

Wort-Bild-Marke der RegioClusterAgentur
Innovation

Land fördert RegioClusterAgentur BW bis 2029

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Dezember 2025

Kampagnenplakat "Energieholz aus den Wäldern Baden-Württembergs"
Forst

Neues Positionspapier unterstützt Holzenergie im Land

Der offene Streckenabschnitt für den Radschnellweg. Im Hintergrund ist eine Brücke zu erkennen.
Radverkehr

Radschnellweg 4 zwischen Reichenbach und Ebersbach erweitert

Visualisierung Neubau HLRS III an der Universität Stuttgart
Vermögen und Bau

Grundstein für Neubau an der Universität Stuttgart gelegt

Übergabe eines symbolischen Förderschecks an die Projektverantwortlichen der Fraunhofer-Gesellschaft für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“
Wirtschaft

Startschuss für Stuttgart Climate Tech Hub

Logo Innovationspreis Bioökonomie
Bioökonomie

Innovationspreis Bioökonomie 2025 verliehen

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
Künstliche Intelligenz

1,3 Millionen Euro für die Zukunft der photonischen KI