Schadstoffe

Belastung der Luft durch Stickstoffdioxid im Land deutlich zurückgegangen

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Schadstoffe Belastung der Luft durch Stickstoffdioxid im Land deutlich zurückgegangen

Die Halbjahreswerte zur Stickstoffdioxidbelastung in Baden-Württemberg bestätigen die Luftreinhaltepolitik der Regierung. Die Belastung der Atemluft durch Stickstoffdioxid ist weiter zurückgegangen. Für die Bürger im Land bedeutet dies ein gesünderes Leben.

Für den Luftschadstoff Extern: Stickstoffdioxid (NO2) (Öffnet in neuem Fenster) liegen die Halbjahreswerte für die Messstellen in Baden-Württemberg vor. Die Belastung der Atemluft durch NO2 ist weiter zurückgegangen. Für die Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger bedeutet dies ein gesünderes Leben.

An der Messstelle Stuttgart Am Neckartor wurden von der Extern: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Öffnet in neuem Fenster) im ersten Halbjahr 2021 ein Halbjahreswert von 36 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3) NO2 gemessen. Der Grenzwert für NO2 im Jahresmittel liegt bei 40 µg/m3. Gegenüber dem Jahr 2016 mit einem Jahresmittelwert von 82 µg/m³ hat sich die NO2‑Konzentration damit mehr als halbiert.

Belastung durch Stickstoffdioxid überall gesunken

An den weiteren straßennahen Messstellen in Baden-Württemberg hat die LUBW im ersten Halbjahr 2021 folgende Stickstoffdioxid (NO2)-Konzentrationen gemessen: Heilbronn Weinsberger Straße Ost 27 µg/m3, Reutlingen Lederstraße-Ost 32 µg/m3, Stuttgart Hohenheimer Straße ebenfalls 32 µg/m3, Stuttgart Pragstraße und Stuttgart Talstraße  40 µg/m3 und Tübingen Mühlstraße 33 µg/m3. Lediglich an der Messstelle Ludwigsburg Schlossstraße wurde mit 46 µg/m3 NO2 ein Wert über 40 µg/m³ gemessen.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte zu den Halbjahreswerten: „Die Messwerte bestätigen unsere Linie: Mit vielfältigen Maßnahmen Schadstoffe reduzieren: Tempo 40, X1-Busse, Luftreinhalten, Filter und moderne schadstoffarme Fahrzeuge – sind einige der wirksamen Maßnahmen des Pakts.“ Im Jahr 2017 wurde der Grenzwert für NO2 im Jahresmittel noch in 18 Städten in Baden-Württemberg überschritten. Zuletzt wurde Ende April in Stuttgart Talstraße die Busspur im Bereich der Messstelle eingerichtet und in Ludwigsburg Schlossstraße Anfang Juli Luftfiltersäulen in Betrieb genommen. Wir sind auf einem guten Weg den Grenzwert für den NO2-Jahresmittelwert noch in diesem Jahr, spätestens aber nächstes Jahr im ganzen Land flächendeckend einzuhalten.“

Vielfältige wirksame Maßnahmen

Maßnahmen, die in Baden-Württemberg Wirkung zeigen sind unter anderem:

  • Ausbau des Fuß- und Radverkehrs sowie des öffentlichen Verkehrs,
  • Umwidmung von Verkehrsflächen bspw. in Form von Bus- oder Radspuren,
  • Maßnahmen zur Verkehrslenkung und Verkehrsverstetigung, beispielsweise intelligente Verkehrssteuerungen und Zuflussdosierungen,
  • Geschwindigkeitsbegrenzungen sowohl innerorts auf den von Luftbelastungen betroffenen Strecken auf Tempo 40 als auch im Zulauf auf die betroffenen Streckenabschnitte und auf Ausweichstrecken,
  • Filtersäulen zur Stickstoffdioxid-Filterung an besonderen Belastungsschwerpunkten,
  • grüne Umweltzonen,
  • Verkehrsverbote für Diesel-Fahrzeuge Euro 4/IV und 5/V (sind nur in Stuttgart notwendig).

Die „Corona-Pandemie“ hat zu einem Rückgang der Verkehrszahlen aufgrund der Kontaktbeschränkungen geführt. Die aktuellen Verkehrszahlen haben das „Vor-Corona-Niveau“ bislang nicht erreicht. Hauptverursacher für die Belastung durch Stickstoffdioxid (NO2) ist der motorisierte Kraftfahrzeug-Verkehr.

Anreize schaffen, das Auto stehen zu lassen

Hierzu erläuterte die zuständige Staatssekretärin Elke Zimmer: „Der Rückgang des Verkehrsaufkommens durch die Kontaktbeschränkungen der „Corona-Pandemie“ hat auch zu den guten Werten geführt. Das zeigt: wir müssen unserer Linie folgen und mehr in den Umweltverbund investieren, weiter Anreize sowie Angebote schaffen, um vom Auto umzusteigen – das nützt nicht nur der Luftqualität, sondern auch dem Klima. Wer das Auto stehen lässt, hilft Luft und Klima!“

Belastungen mit Luftschadstoffen sind abhängig von vielen Faktoren. Neben lokalen Effekten durch die Umsetzung wirksamer Maßnahmen (zum Beispiel intelligente Verkehrssteuerung, Geschwindigkeitsreduzierung, Filtersäulen, Busspuren) und regionalen Effekten (zum Beispiel Flottenerneuerung, Hardware-Nachrüstung) kann auch das Wettergeschehen die Messwerte beeinflussen. Insbesondere sonnenscheinreiche Sommer mit hohen Ozonwerten und erhöhten Stickstoffdioxid-Konzentrationen können sich in den Messwerten niederschlagen. Detaillierte Auswertungen sind folglich komplex.

Grenzwerte für Jahresmittelwert von 40 µg/m³

Die Immissionsgrenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) sowie die Verpflichtung zu deren Einhaltung ergeben sich aus der Extern: Luftqualitätsrichtlinie der Europäischen Union (Richtlinie 2008/50/EG) (PDF) (Öffnet in neuem Fenster) und deren Umsetzung in nationales Recht im Rahmen desExtern: Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) (Öffnet in neuem Fenster). Für NO2 gelten Grenzwerte für den Jahresmittelwert von 40 µg/m³ und für kurzzeitige Konzentrationsspitzen von 200 µg/m³ im Stundenmittel bei 18 zulässigen Überschreitungen im Kalenderjahr. Dieser Wert wird seit dem Jahr 2017 landesweit eingehalten.

Extern: Landesanstalt für Umwelt: Immissionsdaten aus Baden-Württemberg (Öffnet in neuem Fenster)

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