Abwasser

4,4 Millionen Euro für Erweiterung des Klärwerks Karlsruhe

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Bauarbeiten in der Kläranlage Eriskirch. (Bild: © Staatsministerium Baden-Württemberg)

Das Land fördert die Erweiterung des Klärwerks Karlsruhe mit 4,4 Millionen Euro. Mit dem Zuschuss kann die Stadt ihre Kläranlage weiter optimieren und mit einer Aktivkohleadsorption zur Elimination von Spurenstoffen ausstatten.

Das Land unterstützt die Stadt Karlsruhe mit rund 4,4 Millionen Euro dabei, das Klärwerk Neureut zu erweitern. Dies ist die höchste Zuwendung, die das Land für Maßnahmen der Abwasserbeseitigung in diesem Jahr gewährt. Mit dem Millionenzuschuss kann die Stadt ihre Kläranlage weiter optimieren und mit einer Aktivkohleadsorption zur Elimination von Spurenstoffen ausstatten. Die Kosten dieser Maßnahme werden sich auf rund 22 Millionen Euro belaufen.

„Spurenstoffe wie Arzneimittel, Haushaltschemikalien, Pflanzenschutzmittel und synthetische Süßstoffe stellen eine der größten Herausforderungen im Gewässerschutz dar“, sagte Umweltminister Franz Untersteller. „Die Elimination von Spurenstoffen auf kommunalen Kläranlagen ist daher auch ein wichtiger und nachhaltiger Baustein der Spurenstoffstrategie des Landes.“ Im Rahmen dieser Strategie fördert das Land Baden-Württemberg bei kommunalen Kläranlagen sogenannte vierten Reinigungsstufen zur Elimination von Spurenstoffen sowohl an besonders empfindlichen Gewässern als auch an lokalen Belastungsschwerpunkten mit 20 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten.

Regierungspräsidentin Nicolette Kressl wies darauf hin, dass die auf 875.000 Einwohner ausgelegte Kläranlage in Karlsruhe-Neureut die zweitgrößte in Baden-Württemberg sei. „Da der Eintrag von Spurenstoffen hauptsächlich über die privaten Haushalte und die kommunale Abwasserbehandlung erfolgt, ergibt sich schon damit in Karlsruhe ein Belastungsschwerpunkt. Mit der Modernisierung ihrer Kläranlage trägt die Stadt dazu bei, dass das in ihrem Gebiet anfallende Abwasser optimal gereinigt wird und weniger Phosphor und schädliche Spurenstoffe in die Alb gelangen.“ Dies diene zum einen der Wasserqualität und zum anderen dem Schutz sensibler Gewässerorganismen.

Für Franz Untersteller unterstreiche die Maßnahme in Karlsruhe die führende Rolle des Landes im Bereich der Spurenstoffelimination. „Baden-Württemberg nimmt in Deutschland und in Europa bei der Eliminierung von Spurenstoffen eine Spitzenposition ein. Diese Position wollen wir festigen und werden dafür auch in den kommenden Jahren erhebliche Summen in die moderne Abwasserbeseitigung investieren“, so der Umweltminister.

In diesem Jahr stellt die Landesregierung den Städten und Gemeinden insgesamt fast 62 Millionen Euro zur Verfügung, damit sie ihr Abwasser noch effizienter und umweltverträglicher beseitigen können.

Kläranlagen in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg sind aktuell 13 Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe ausgerüstet: Böblingen-Sindelfingen, Mannheim, Kressbronn-Langenargen, Stockacher Aach, Mariatal (Ravensburg), Ulm/Neu-Ulm, Lahr, Westerheim, Laichingen und Öhringen sowie die Kläranlagen Hechingen, Albstadt-Ebingen und Albstadt-Lautlingen, die aufgrund der Farbproblematik (Textilindustrie) bereits seit rund 20 Jahren in Betrieb sind.

Im Bau oder in der Planung befinden sich neben der Anlage in Karlsruhe: Stuttgart, Pforzheim, Wendlingen, Darmsheim, Fridingen, Untere Hardt (Sandhausen), Tübingen, Unteres Schussental (Eriskirch), Oberes Lonetal (Lonsee), Friedrichshafen, Uhldingen, Bühl, Immendingen-Geisingen, Leonberg und Baden-Baden/Sinzheim.

Umweltministerium: Abwasserreinigung

Umweltministerium: Spurenstoffe

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