Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha hat den freien Träger der Kinder- und Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit zugesichert, dass das Land krisenbedingte Ausfall- und Stornokosten für bereits geplante Maßnahmen übernehmen wird.
„Die Corona-Pandemie stellt uns alle vor gewaltige Herausforderungen, die wir bisher so noch nicht kannten. In diesen Zeiten gilt: Fürsorglich auf Abstand gehen, Kontakte aufs Allernötigste reduzieren, sich und andere vor einer Infektion schützen. Das gilt natürlich auch für Maßnahmen der Kinder- und Jugendarbeit. Zeltlager, Jugendfreizeiten, Lehrgänge für Jugendleiterinnen und Jugendleiter oder Seminare für Jugendliche: Sie alle fallen derzeit aus. Vor allem die freien Träger der Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit sind davon hart betroffen, ihre Existenz ist bedroht. Diese Träger lassen wir nicht im Stich“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha.
Kinder- und Jugendarbeit ist für die Gesellschaft unverzichtbar
Etwa 120.000 Ehrenamtliche seien jedes Jahr für die Kinder und Jugendlichen im Land im Einsatz. Nahezu 27.000 Jugenderholungs- und Jugendbildungsmaßnahmen gebe es, über 1,3 Millionen Jugendliche werden damit direkt erreicht. Diese Maßnahmen unterstützt das Land finanziell. Mehr als zwei Drittel der Angebote würden von freien Trägern durchgeführt, der Rest von öffentlichen Trägern.
„Kinder- und Jugendarbeit ist neben der Bildung und Erziehung im Elternhaus, neben Kindergarten, Schule und beruflicher Ausbildung unverzichtbar. Mit ihren Maßnahmen verhilft sie den jungen Menschen im Land zu mehr Selbstbestimmung und Engagement. Welche Auswirkungen das hat, zeigt sich auch in der Corona-Krise: Kinder und Jugendliche übernehmen Verantwortung, setzen sich ein, bieten sich als freiwillige Helferinnen und Helfer an, um zum Beispiel für Seniorinnen und Senioren einkaufen zu gehen, den Müll rauszubringen oder den Hund auszuführen. Ihnen allen danke ich von ganzem Herzen“, so Lucha.
Unterstützung der Jugendverbände in der Corona-Krise
Das Ministerium für Soziales und Integration unterstütze daher die freien Träger der Kinder- und Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit nach Kräften. Mit einem Schreiben wandte sich der Minister heute an die Träger und sicherte zu: Das Land übernimmt krisenbedingte Ausfall- und Stornokosten für bereits geplante Maßnahmen. Und: Defizite bei den institutionell geförderten Trägern, die die Krise ausgelöst hat, wird das Land ausgleichen. „Damit stellen wir sicher, dass die freien Träger der Kinder- und Jugendarbeit in ihrer gesamten Vielfalt fortbestehen, dass ihre Existenz gewährleistet wird und dass sie nach der Krise ihre wertvolle Arbeit fortführen können. Wenn alles vorbei ist, haben wir gemeinsam eine Menge vor. So beispielsweise die weitere Umsetzung des Masterplans Jugend, um die Teilhabe und Engagement von Jugendlichen noch mehr zu stärken“, sagte der Minister.
Die Unterstützung der Jugendverbände in der Corona-Krise ist ein weiterer Schritt zur Stärkung der Kinder- und Jugendhilfe im Land. Erst vor kurzem hatte das Ministerium für dieses Jahr die Fördermittel für Projekte der Jugendbildung und -erholung um rund drei Millionen Euro auf insgesamt 12,5 Millionen Euro erhöht. Damit sollen für alle Jugendlichen günstige und pädagogisch gut betreute Freizeitangebote zur Verfügung stehen. Der Minister dankte abschließend allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich im Kampf gegen das Coronavirus engagieren. „Es ist klar: Diese Krise können wir nur gemeinsam bewältigen. Alle Engagierten im Land zeigen uns: Baden-Württemberg hält zusammen – auch und vor allem in diesen Zeiten“, sagte Lucha.