Kunst und Kultur

Stuttgarter Künstler Platino erhält Hans-Thoma-Preis 2017

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Der Stuttgarter Künstler Platino (Foto: Mélanie Lachièze-Rey)

Der Stuttgarter Künstler Platino erhält den mit 10.000 Euro dotierten Hans-Thoma-Preis 2017 des Landes Baden-Württemberg. Die Preisverleihung findet am 13. August 2017 in Bernau im Schwarzwald statt. Aus diesem Anlass organisiert die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden im Auftrag des Ministeriums eine Präsentation mit Werken des Künstlers, die im Kunstmuseum Bernau zu sehen sein wird. 

„Mit dem Hans-Thoma-Preis 2017 wird ein künstlerisches Werk ausgezeichnet, das die Möglichkeiten von Malerei, Fotografie und Rauminstallation in einem künstlerischen Prozess seit den 1970er Jahren konsequent neu verortet“, erklärte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski. Dieser umfasst Platinos ortsspezifische Arbeiten in und an Räumen (Spaces), die sogenannten Externs (deren Übertragung in Fotografie) sowie die Ausstellungen, in denen die Externs wiederum den Ausgangspunkt bilden, um den jeweiligen Ort zu transformieren. 

Olschowski: „Platinos Spaces sind gleichermaßen Kunstwerke, privater Lebensraum, Atelier, Labor und Ausstellungsort. Sie stellen die Strukturen, Regelwerke und Funktionsweisen der Kunst ebenso in Frage wie die des White Cubes und der ‘Wohnmaschine‘.“ Die Grenzen zwischen privat und öffentlich, Kunst und Leben, System und Zufall würden dabei immer wieder aufs Neue ausgelotet, so die Staatssekretärin weiter.

Die Jury würdigte die drei von Platino in Stuttgart gestalteten Spaces als einzigartige Orte ästhetischer Experimente und Erfahrungen. Diese wirkten nicht nur in die regionale und überregionale Kunstszene hinein. Vielmehr begeisterten und sensibilisierten sie auch Personen jenseits dieser Zirkel für Kunst. Dies treffe auch für Platinos Projekte im öffentlichen Raum wie die prämierte Platzgestaltung im Bahnhofsareal der schweizerischen Stadt Horgen zu. „Platinos Einzelausstellungen stechen hervor, da sie die jeweils gegebene Situation durch farbliche und architektonische Setzungen auf radikale Weise befragen und verändern; zugleich mit und gegen diese Situation arbeiten“, so die Jury in ihrer Begründung. „In Platinos künstlerischem Werk, das sich unabhängig vom Kunstmarkt etablieren konnte, das eigene Öffentlichkeiten bildet und schon früh auf alternativen Produktionsbedingungen aufbaute, verbinden sich Institutionskritik und künstlerische Forschung, ästhetische und politische Praxis zu einer künstlerischen Haltung, die bis heute nicht an ihrer Relevanz und Brisanz verloren hat.“ 

Platino wurde 1948 in Öhringen geboren. Er studierte Philosophie an der Universität Tübingen sowie Malerei und Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Sein Lebens- und Arbeitsschwerpunkt befindet sich in Stuttgart. Nähere Informationen enthält die Biografie in der Anlage.  

Der Hans-Thoma-Preis wurde als Kunstpreis des Landes Baden-Württemberg 1949 zu Ehren des Malers, Akademie- und Galeriedirektors Hans Thoma (1839-1924) ins Leben gerufen. Der Preis würdigt ein künstlerisches Lebenswerk und wird alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Oskar-Schlemmer-Preis vergeben. Voraussetzung ist, dass die Preisträgerin oder der Preisträger einen Schwerpunkt des künstlerischen Schaffens in Baden-Württemberg hat oder hier geboren ist.  

Mitglieder der vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg einberufenen Jury unter Vorsitz von Staatssekretärin Petra Olschowski waren Professorin Andrea Zaumseil (Hans-Thoma-Preisträgerin 2015), Iris Dressler (Württembergischer Kunstverein Stuttgart), Dr. Nicole Fritz (Kunstmuseum Ravensburg), Werner Meyer (Kunsthalle Göppingen) und Johan Holten (Staatliche Kunsthalle Baden-Baden). Rolf Schmidt, Bürgermeister der Gemeinde Bernau, hat mit beratender Stimme teilgenommen. 

Biographie Platino (PDF)

Foto des Künstlers Platino (JPG)

Weitere Meldungen

Porträt des verstorbenen Ministers a.D. Klaus v. Trotha
Nachruf

Ehemaliger Wissenschaftsminister Klaus von Trotha verstorben

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) verliest die Urkunde zur Ernennung von Äffle & Pferdle als Dialektbotschafter des Landes.
Dialekt

Äffle & Pferdle werden Dialektbotschafter 2025

Ulmer Münster
Denkmalförderung

Rund drei Millionen Euro für 27 Denkmale

Preisträger FOCUS OPEN 2025 und Mia Seeger-Preis
Wirtschaft

Internationaler Designpreis Baden-Württemberg vergeben

Gruppenbild Anerkennungsurkunden
Heimatforschung

Land verleiht Landespreise für Heimatforschung

Landeslehrpreis Gruppenbild 2025
Musik

Erneut erfolgreichstes Land beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert

Storzhof in Zimmern ob Rottweil-Flözlingen
Denkmalschutz

Wohnen im Kulturdenkmal

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. November 2025

Gruppenbild anlässlich der Verleihung des 41. Innovationspreises des Landes
Wirtschaft

41. Innovationspreis des Landes verliehen

Internationales Trickfilm-Festival in Stuttgart
Kunst und Kultur

Land fördert erstmals kleinere Filmfestivals

v.l.: Ignazio Ceffalia, Oberbürgermeister der Stadt Geislingen an der Steige, und Ministerin Nicole Razavi MdL
Denkmalpflege

Land fördert Sanierung der Burg Helfenstein

Eine Besucherin der Ausstellung mit dem Titel: „Kunst & Textil“ sieht sich am 20. März 2014 in der Staatsgalerie in Stuttgart die Skulptur „Foud Farie“ aus dem Jahr 2011 von Yinka Shonibare an.
Kunst und Kultur

Land fördert 28 innovative Kulturprojekte

Begegnungspark in Süßen
Städtebauförderung

Weitere Städtebaumaßnahmen erfolgreich abgeschlossen

Wiebke Wiesner (links) und Staatssekretär Arne Braun (rechts)
Kunst und Kultur

Wiebke Wiesner führt ab Juli 2026 die MFG Baden-Württemberg

Sakrale Kunst

Barock verbindet: Kretschmann über Europas kulturelles Erbe