Schienenverkehr

Schienenknoten Stuttgart zukunftsfähig machen

Ein ICE fährt am Bahnsteig des noch nicht ganz fertigen Bahnhof Merklingen ein.

Die Einhaltung der Klimaziele von Bund und Land erfordern einen stärkeren Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. Um den Schienenknoten Stuttgart über das Jahr 2030 hinaus zukunftsfähig zu machen, sind aus Sicht von Experten weitere Ergänzungen notwendig.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am 15. März 2023 in Stuttgart: „Die angestrebte Verdopplung der Nachfrage im gesamten Öffentlichen Verkehr führt im Schienenverkehr mit Regionalzügen im Knoten Stuttgart zu mehr als einer Verdreifachung im Vergleich zum Jahr 2010.“ Er legte die Ergebnisse der Gutachten zum Eisenbahnknoten 2040 (PDF) vor, die das Ministerium als Auftrag aus dem Koalitionsvertrag 2021 dazu in Auftrag gegeben hatte. Demnach ist ein langfristiger Infrastrukturausbau im Schienenknoten Stuttgart erforderlich. „Diese Entwicklung ist bereits eingeleitet durch mehrere Ergänzungen zum Projekt Stuttgart 21, die wir als Land zusammen mit den Projektpartnern auf den Weg gebracht haben,“ erläuterte Minister Hermann.

Der Bahnknoten Stuttgart 21 entwickelt sich weiter

Zu den Ergänzungen gegenüber den ursprünglichen Stuttgart 21-Planungen zählen die bereits in Umsetzung befindliche Ergänzung der Wendlinger Kurve um ein zweites Gleis (sogenannte Große Wendlinger Kurve), der beschlossene Bau des Pfaffensteigtunnels zur Verbindung des Flughafens mit der Gäubahn, der schon realisierte Regionalhalt Stuttgart-Vaihingen, der bereits in Betrieb genommene Bahnhof Merklingen auf der Mittleren Alb an der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm, der politisch beschlossene  Erhalt der Panoramabahn in Stuttgart, die Umsetzung der P-Option und vor allem die von den Projektpartnern und dem Bund beschlossene Digitalisierung des gesamten Schienenknotens. Die elektronische Zugsteuerung ETCS dient als Trägersystem für eine beträchtliche Steigerung der Kapazität der Infrastruktur.

Nachfragesteigerung macht weitere Ergänzungen erforderlich

Der Minister unterstrich: „Wir wollen den Auftrag aus dem Koalitionsvertrag konsequent umsetzen, für eine klimaneutrale Mobilität im Jahr 2040 zu sorgen. Die Verkehrsmodellierungen der Gutachter zeigen die Notwendigkeit des weiteren Ausbaus, um dem weiteren Wachstum der Nachfrage gerecht zu werden.“ Ein zentraler Schlüssel sei dabei die Digitalisierung des Schienenknotens, die es ermöglicht, dass es in der Spitzenstunde über 100 Ankünfte von Fern- und Regionalzügen sowie S-Bahnen am Hauptbahnhof und damit weit mehr als in den ursprünglichen S-21-Planungen vorgesehen geben kann. Die vom Land bestellten Doppelstockzüge für den regionalen Bahnverkehr führen überdies zu einer weiteren deutlichen Steigerung der Fahrgastkapazitäten. In Vierfach-Traktion werden sie gut 420 Meter lang und mit bis zu 1.520 Sitzplätzen unterwegs sein.

Nahverkehrsdreick als neue Infrastruktur

Minister Winfried Hermann sagte: „Zu den erforderlichen weiteren Ausbauschritten gehören die Weiterentwicklung des ursprünglichen Nordkreuzes zu einem Nahverkehrsdreieck. Dabei entstehen unter Einschluss einer Regionalverkehrs-T-Spange Verbindungen zwischen der Panoramabahn, Feuerbach und Bad Cannstatt. Die Panoramabahn muss mit zusätzlichen Haltestellen und Verknüpfungsstationen versehen und zu einer weiteren wichtigen Schienenachse durch die Stadt entwickelt werden.“ Die Kosten für Norddreieck werden mit rund einer halben Milliarde Euro angegeben. Hinzu kommen die Sanierungskosten der Panoramabahn.

Auch die Zulaufstrecken auf den Bahnknoten müssten aus Sicht der Gutachter schrittweise ausgebaut werden, um die Kapazitäten zu erhöhen. Dazu zähle der neue Deutschland-Takt-Tunnel im Nordzulauf von der Schnellfahrstrecke aus Mannheim nach Feuerbach mit einem fünften und sechsten Gleis. Feuerbach werde dabei zu einem attraktiven Regionalhalt. Die Gutachter haben als langfristigen Ausbaubedarf 115 Einzelmaßnahmen zur Leistungssteigerung der Zulaufstrecken identifiziert, deren Gesamtkosten auf rund 3,9 Milliarden Euro beziffert werden. Dafür müsse der Bund die künftig auf das Gemeinwohl ausgerichtete Deutsche Bahn finanziell ausreichend ausstatten.

Digitalisierung und bessere Zuläufe wirkungsvoller als Ausbau

Die Digitalisierung und der Ausbau der Zulaufstrecken sind nach den Worten von Minister Winfried Hermann die entscheidenden Schritte, um die Kapazität zu steigern und damit wirkungsvoller als ein weiterer Ausbau im Zentrum des Bahnknotens: „Damit wird das Ziel, das vom Land mit einer unterirdischen Ergänzungsstation angestrebt wurde, auf anderem Weg erreicht. Ich habe mich überzeugen lassen, dass hier ein exemplarischer Fall vorliegt, bei dem die Digitalisierung einen Infrastrukturausbau mit Beton und Ressourcenverbrauch ersetzen kann.“

Der Infrastrukturausbau im Kern des Knotens sei als Kapazitätsüberlauf kurzfristig nicht zwingend notwendig. Das Nahverkehrsdreieck sollte aber schon wegen seiner eigenen positiven Wirkungen auf die Fahrgastnachfrage als Projekt der Verkehrswende zügig weiterverfolgt werden, aber auch, um eine für Störfälle resiliente Infrastruktur zur Verfügung zu haben. Dazu will der Verkehrsminister zügig mit Region, Stadt und Deutscher Bahn ins Gespräch kommen.

Ergebnisse verkehrlich betriebliche Untersuchung zum Eisenbahnknoten Stuttgart 2040 (PDF)

Vorschlag eines Ausbaukonzeptes für den Eisenbahnknoten Stuttgart 2040 (PDF)

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
  • Baurecht

Bauen mit Holz wird einfacher

Dialogforum Wasser und Boden: Auftaktveranstaltung im Oktober 2022
  • Dialogforum Wasser und Boden

Bürger stellen Ergebnisse und Botschaften an die Politik vor

Ein Schwein läuft in Boxberg-Windischbuch (Baden-Württemberg) in der Landesschweinezuchtanstalt durch einen Stall. (Foto: dpa)
  • Landwirtschaft

Frühjahrs-Agrarministerkonferenz 2023

Kläranlage
  • Wasserwirtschaft

Land fördert kommunale Wasserwirtschaft

Staatssekretärin Andrea Lindlohr MdL besucht den Mensa-Neubau der Martin-Luther-Schule in Bad Cannstatt. Von links nach rechts: Volker Auch-Schwelk (N!BBW-Dienstleister Sustainable Strategies), Gerd Kinzkofer (Architekturbüro Harris&Kurrle), Eberhard Kühnemann, Schulleiter Markus Dölker, Philipp Forstner (Schulverwaltungsamt Stadt Stuttgart, Leiter Abteilung Schulbetrieb und Schulservice), Staatssekretärin Andrea Lindlohr MdL, Till Albert (Hochbauamt Stadt Stuttgart), Christina Högerl (Büro nps Ulm, N!BBW-Projektdokumentation), Stephan Herrmann (Hochbauamt, Stadt Stuttgart), Talat Tuncay (Hochbauamt, Stadt Stuttgart).
  • Nachhaltiges Bauen

Nachhaltiges Bauen in der Praxis

Green Bond BW
  • Green Bond BW

Grüne Anleihe des Landes hat positive Umweltwirkung

Eine Person zeigt klein geschredderte Metallbestandteile alter Elektrogeräte, welche sich auf ihrer Hand befinden..
  • Nachhaltigkeit

Rohstofftag 2023

Schilder informieren die Bevölkerung über den Wert der Flächen für die biologische Vielfalt.
  • Naturschutz

16 neue Projekte für mehr Artenschutz in Kommunen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 21. März 2023

Radfahrer sind auf einem Radweg unterwegs.
  • Radverkehr

Land baut Radwegenetz aus

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Waldes 2023

Ein Auto steht an einer Elektroladestation in der Stuttgarter Innenstadt.
  • Elektromobilität

Beschleunigter Netzanschluss von Ladeinfrastruktur

Staatssekretär Florian Hassler (Mitte) erhält in Lyon einen Lichtkubus als Symbol für die Übernahme der Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“.
  • Europa

Land übernimmt Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“

Euro-Banknoten
  • Nachhaltige Finanzpolitik

Pensionsfonds investieren klimaneutral und fair

Haltende Züge am Bahnhof in Lauda. Frankenbahn zwischen Lauda und Osterburken
  • Bahn

Regionalbahntakt zwischen Lauda und Osterburken

Das Nachklärbecken der Kläranlage in Stuttgart-Mühlhausen. (Bild: Marcus Führer / dpa)
  • Bioökonomie

Land fördert kommunale Bioökonomiestrategien

In einem Büro unterhalten sich zwei Frauen. Eine sitzt an einem Tisch und eine steht neben dem Tisch. Auf dem Tisch steht ein Laptop.
  • Wirtschaft

Kampagne hilft Unternehmen bei Umsetzung des Green Deal

Holzbau Forstamt Freiburg
  • Holzbau-Offensive

Neunte Freiburger Holzbautagung

Schüler stehen in einem Schulgarten und pflücken Kräuter. (Foto: © dpa)
  • Schule

Neun Schulen als Biosphärenschulen ausgezeichnet

Ein Gaszähler an einer Gastherme.
  • Energiekosten

Härtefallhilfen für Unternehmen gestartet

Moore im Allgäu
  • Ländlicher Raum

Land und Bund fördern 2023 zwölf neue Flurneuordnungsverfahren

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 14. März 2023

Übersicht Verkehrsunfallbilanz: 1 Toter jeden Tag, 5 Verletzte jede Stunde, 1 Unfall alle 2 Minuten
  • Verkehrsunfallbilanz

Zahl der Verkehrstoten sinkt drastisch

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Logistikreise

Rapp besucht Speditionen und Logistikunternehmen