Tierschutz

Russland hält Bestimmungen für Tiertransporte nicht ein

Lesezeit: 2 Minuten
  • Teilen
  •  
Limpurger Rinder stehen auf einer Weide. (Bild: dpa)

Lange Tiertransporte nach Russland werden von Tierschützern bereits seit einiger Zeit kritisiert. Nun ist amtlich bestätigt, dass östlich von Moskau keine Kontrollstellen gibt.

Die russische Veterinärverwaltung hat dem deutschen Bundeslandwirtschaftsministerium mitgeteilt, dass es östlich von Moskau keine Möglichkeiten gibt, Rinder während langen Transporten nach Russland oder nach an Russland grenzende Staaten abzuladen und zu versorgen. Aus Deutschland werden Rinder immer noch auf lange Transporte in nicht europäische Länder wie Russland, den Nahen Osten und Afrika geschickt. Lange Tiertransporte stehen seit Jahrzehnten wegen massiven Tierschutzverstößen zu Recht in der Kritik.

Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs gelten die Transportbestimmungen der Europäischen Union (EU) bis zum Entladen der Tiere am Zielort im Drittland. Somit müssen unter anderem Futter- und Wasserversorgung sowie Ruhezeiten auf Grundlage der europäischen Tierschutztransportverordnung auch im Drittland gewährleistet sein. „Nach einem 29-stündigen Transport, der eine Stunde Pause beinhaltet, müssen Rinder an sogenannten Kontrollstellen abgeladen werden, um eine Ruhezeit von 24 Stunden zu erhalten und um gefüttert und getränkt zu werden. Danach dürfen die Rinder wieder 29 Stunden weitertransportiert werden“, erläutert die Landestierschutzbeauftragte, Extern: Dr. Julia Stubenbord (Öffnet in neuem Fenster).

Da Rinder nach dem Grenzübertritt in Russland oft noch tausende Kilometer teils bei großer Hitze oder Kälte tagelang weiter transportiert werden, bleiben die Tiere ohne Kontrollstellen unversorgt. Alle Kontrollstellen müssen entsprechende Standards nach europäischem Recht erfüllen, welche gemäß dem Urteil auch in Drittländern gelten. Dazu kommt, dass in den an Russland angrenzenden zentralasiatischen Staaten tierschutzwidrige Schlachtungen an der Tagesordnung sind.

Kein gesetzeskonformer Tiertransport östlich von Moskau

„Die Bestätigung aus Russland, dass es östlich von Moskau keine Kontrollstellen gibt, bestätigt die Aussagen von Seiten der Tierschützer, die dies schon lange melden“, so die Landestierschutzbeauftragte.

Somit ist amtlich bestätigt, dass deutsche beziehungsweise europäische Veterinärbehörden Tiertransporteuren rechtskonform keine Zeugnisse ausstellen können, um Tiere nach Russland oder in andere Staaten der ehemaligen Sowjetunion zu transportieren. Tierschutzorganisationen und Tierärzte setzen sich schon lange gegen den langen Transport von Tieren in Drittländer ein. „Trotz der Vermutung, dass ein gesetzeskonformer Transport nicht möglich ist, wurde lange nicht gehandelt und es gingen immer wieder Transporte aus Deutschland nach Russland und Usbekistan“, so Stubenbord abschließend in der Hoffnung, dass dies nun ein Ende hat.

Extern: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Landesbeauftragte für Tierschutz (Öffnet in neuem Fenster)

Weitere Meldungen

Ein Feuerwehrmann löscht letzte Glutnester auf dem Waldboden (Quelle: dpa).
Forst

Baden-Württemberg auf Waldbrände gut vorbereitet

Eine Silphienblüte mit einer Biene vor einem Silphienfeld. Im Hintergrund sieht man einen Biogasfermenter.
Bioökonomie

Baden-Württemberg setzt auf Bioökonomie und Biogas

In einem Stuttgarter Kindergarten gibt es Lasagne zum Mittagessen. (Bild: dpa)
Ernährung

Tag der Kitaverpflegung

Eine Frau hält Holzpellets im Keller eines Wohnhauses in den Händen.
Forst

Holz trägt zu Wärmewende und Klimaschutz bei

Ein Neubaugebiet von Weissach
Ländlicher Raum

Studie zu Wohnortwahl junger Menschen veröffentlicht

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärmschutz

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Ein Arbeiter sortiert einen Stapel Holzbretter in eine automatische Maschine in einer Holzbaufirma.
Forst

Vierter Fachkongress Holzbau am Bodensee

Ein Paar geht auf dem Rheindamm bei Schwanau-Nonnenweier entlang.
Hochwasserschutz

Rheinhochwasserdamm-Abschnitt und rechter Murgdamm saniert

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Reutlingen

Im Wasser einer renaturierten Moorfläche spiegelt sich die Sonne. (Foto: © dpa)
Flurneuordnung

Klimafolgenanpassung durch Flurneuordnung

Ein Mann hält  einen Maiskolben vor einem Maisfeld bei Bargau (Ostalbkreis) (Bild: © dpa).
Landwirtschaft

Erntegut im Land frei von gentechnisch veränderten Organismen

Landwirtschaft in Hohenlohe
Landwirtschaft

Frist für Gemeinsamen Antrag 2025 endet am 15. Mai

Eine Frau tippt auf einem Tablet. Daneben liegt ein Smartphone.
Ländlicher Raum

Praxisleitfaden stärkt Bürgerkommunikation im Ländlichen Raum

Rinder mit Kälbern auf der Weide
Landwirtschaft

Fristverlängerung für Ökobetriebe mit Weidepflicht

Ballon mit der Aufschrift: Frau und Beruf
Ländlicher Raum

Land unterstützt Beteiligungs­projekte im Ländlichen Raum