Städtebau

Rund 743.000 Euro für nichtinvestive Städtebauprojekte

Ein Quartiersgärtner beim Hegen und Pflegen einer selbstgebauten Hochbeet-Kiste im Quartiersgarten im Sanierungsgebiet Dichterviertel in Ulm
Quartiersgärtner beim Hegen und Pflegen ihrer selbstgebauten Hochbeet-Kiste im Quartiersgarten im Sanierungsgebiet Dichterviertel in Ulm.
Auszubildende und Mitarbeitende lernen das Arbeitsfeld Quartiergarten im Sanierungsgebiet Dichterviertel in Ulm kennen
Schon zweimal war der Quartiersgarten in Ulm Veranstaltungsort für den sogenannten Social Day. Auszubildende und Mitarbeitende konnten ein völlig anderes Arbeitsfeld kennenlernen und sich darin ausprobieren.

Das Land fördert elf Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg für nichtinvestive Einzelprojekte in Sanierungsgebieten. Die nichtinvestive Städtebauförderung fördert Projekte zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen in der Freizeit, zur Integration oder zur Inklusion.

Elf Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg erhalten in diesem Jahr eine Förderung für nichtinvestive Einzelprojekte in Sanierungsgebieten. Rund 743.000 Euro hat das Land im Rahmen des Förderprogramms der nichtinvestiven Städtebauförderung (NIS) bewilligt. Das teilte die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi, am 1. Dezember 2022 in Stuttgart mit. Zu den geförderten Kommunen gehören Bruchsal, Großbettlingen, Heidenheim, Herrenberg, Igersheim, Jettingen, Ludwigsburg, Pforzheim, Salach, Stuttgart und Ulm.

Ministerin Razavi erklärt: „Die nichtinvestive Städtebauförderung ergänzt die Maßnahmen im baulich-investiven Bereich optimal. Wir unterstützen damit Projekte, die den sozialen Zusammenhalt, die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen und die Identifikation der Menschen vor Ort mit ihrem Quartier stärken. So wird die städtebauliche Erneuerung mit Leben gefüllt. Die nichtinvestive Städtebauförderung leistet damit einen ganz wichtigen Beitrag zum dauerhaften Erfolg der städtebaulichen Erneuerung.“

Miteinander stärken, Teilhabe fördern, Quartiere beleben

Das Miteinander von Menschen verschiedener Generationen und Kulturen zu stärken, ehrenamtliches Engagement zu mobilisieren, lebendige Quartiere zu gestalten und dadurch die Anstrengungen und Erfolge der investiven Städtebauförderung zu unterstützen und zu verstetigen – das sind die Ziele des seit 2015 bestehenden Programms. Die Mittel werden für eine Projektlaufzeit von fünf Jahren bewilligt. Damit haben die Kommunen und die eingebundenen Initiativen Planungssicherheit.

Gefördert werden quartiersbezogene Projekte, die insbesondere zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen, zur Integration von Migrantinnen und Migranten, zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen, zur Teilhabe von älteren Menschen am Leben im Quartier und zur bedarfsgerechten Nahversorgung beitragen. Dabei sind auch modellhafte Projekte und Handlungsstrategien möglich, die mit Blick auf die Situation in den Quartiers- und Ortszentren einen besonderen Schwerpunkt auf die Daseinsvorsorge und die positive Belebung legen. Die geförderten Projekte 2022 reichen vom „BürgerLädle“ über interkulturelle und generationenübergreifende Stadtteiltreffs bis zur Sprachförderung und Hausaufgabenhilfe für Geflüchtete.

Die Städte und Gemeinden können die Fördermittel unter anderem zur Deckung der Personal- und Sachkosten eines Quartiersmanagements oder für einen Verfügungsfonds verwenden, bei dem die Bewohnerinnen und Bewohner selbst über den Einsatz der Mittel entscheiden. Die Kommunen beteiligen sich in der Regel zu 40 Prozent an den Kosten.

„Die Kommunen haben dieses Jahr ihren Fokus auf den Einsatz eines Quartiersmanagements und die Einrichtung von Verfügungsfonds im Sanierungsgebiet gelegt. Die Städte wollen damit zum Beispiel Strategien zur nachhaltigen Belebung ihrer Ortsmitten entwickeln und das bürgerschaftliche Engagement stärken“, so Ministerin Razavi.

Das Förderprogramm soll auch im Jahr 2023 fortgeführt werden. Die Entscheidung darüber ist abhängig von der Verabschiedung des Staatshaushaltsplans 2023/2024 durch den Landtag Baden-Württemberg.

Programmliste der nichtinvestiven Städtebauförderung 2022

  • Bruchsal im Landkreis Karlsruhe
    • Förderbetrag: 50.000 Euro
    • Erneuerungsgebiet: Südstadt
    • Begleitend zu den investiven baulichen Maßnahmen soll ein Quartiersmanagement in den Räumlichkeiten des neuen Seniorenzentrums aufgebaut werden. Ein Verein zur Durchführung der Quartiersarbeit wurde bereits gegründet. Zudem soll ein Forum „Bürgerdiskussion“ aufgebaut werden.
  • Bruchsal im Landkreis Karlsruhe
    • Förderbetrag: 15.240 Euro
    • Erneuerungsgebiet: Innenstadt Nord-West
    • Mit dem nichtinvestiven Projekt wird die Integrationsarbeit unterstützt: Durch Sprachförderung, Hausaufgabenhilfe und Spielangebote sollen geflüchtete Kinder, Frauen und Familien beim Ankommen im deutschen Alltag und in der Kultur unterstützt werden. Projektpartner ist der Liebenzeller Gemeinschaftsverband in Kooperation mit CVJM Bruchsal.
  • Großbettlingen im Landkreis Esslingen
    • Förderbetrag: 100.000 Euro
    • Erneuerungsgebiet: Geigersbühl
    • Fortführung des „Forums der Generationen“ als bedeutsame Begegnungsstätte für Jung und Alt mit Generationencafé, Sport- und Kulturangeboten sowie Ferienprogramm. Nach einer vorübergehenden Schließung des Forums sollen die Angebote und Projekte mit Hilfe eines Quartiersmanagements und Verfügungsfonds wieder neu initiiert werden. Projektpartner ist der Kreisjugendring e.V.
  • Heidenheim
    • Förderbetrag: 28.020 Euro
    • Erneuerungsgebiet: Oststadt
    • Weiterentwicklung des „Oststadttreffs“ als interkultureller und generationsübergreifender Stadtteiltreff mit regelmäßig pro Woche stattfindenden Angeboten. Mit Unterstützung der NIS-Mittel soll das erfolgreiche Vorgängerprojekt verstetigt und die ehrenamtlichen Strukturen gestärkt werden.
  • Herrenberg im Landkreis Böblingen
    • Förderbetrag: 16.200 Euro
    • Erneuerungsgebiet: Stadtentwicklung III/westliche Innenstadt
    • Mit Unterstützung des Quartiersmanagements sollen der Gemeinschaftssinn und die Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Quartier gestärkt werden. Mit Hilfe des Verfügungsfonds können selbst initiierte Projekte aus der Bewohnerschaft umgesetzt werden, wie beispielsweise ein jährlich stattfindendes interkulturelles Nachbarschaftsfest.
  • Igersheim im Main-Tauber-Kreis
    • Förderbetrag: 100.000 Euro
    • Erneuerungsgebiet: Ortskern III
    • Fortführung des „BürgerLädle“, das ein wichtiger Bestandteil der örtlichen Infrastruktur ist und durch seine zentrale Lage zu einer positiven Belebung der neugestalteten Ortsmitte beiträgt. Das „BürgerLädle“ bietet ein niederschwelliges Angebot für alle Bevölkerungsgruppen, wie etwa Kleinkind/Eltern-Treff, Spieletreff, Ferienprogramm und so weiter. Mit Hilfe der NIS-Mittel sollen das Veranstaltungsangebot ausgebaut und das „BürgerLädle“ als Begegnungsstätte gestärkt werden.
  • Jettingen im Landkreis Böblingen
    • Förderbetrag: 81.000 Euro
    • Erneuerungsgebiet: Ortsdurchfahrt Oberjettingen
    • Mit Hilfe der NIS-Mittel soll die Ortsmitte in Oberjettingen belebt und damit die baulich-investiven Maßnahmen am Marktplatz unterstützt und verstetigt werden. Eine Aktivgruppe, bestehend aus verschiedenen lokalen Akteuren, soll gebildet werden, um Strategien zur Belebung der Ortsmitte zu erarbeiten. Ein Quartiersmanagement (QM) begleitet den Prozess. Das QM wird von der WHS übernommen. Kleinere Maßnahmen sollen mit Hilfe des Verfügungsfonds umgesetzt werden.
  • Ludwigsburg
    • Förderbetrag: 30.000 Euro
    • Erneuerungsgebiet: Oßweil
    • Mit Hilfe eines Verfügungsfonds sollen kleinteilige Projekte, die den Zusammenhalt der Bewohnerinnen und Bewohner stärken, umgesetzt werden. Ziel ist es, das bürgerschaftliche Engagement zu aktivieren und den Zusammenhalt der lokalen Akteure zu stärken.
  • Pforzheim
    • Förderbetrag: 100.000 Euro
    • Erneuerungsgebiet: Nordstadt II
    • Ausbau eines Quartiersmanagements (QM) als zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für die Bewohnerschaft im Quartier Nordstadt mit regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen. Dabei soll auch eine Begegnungs- und Aktivierungsstruktur für ältere Menschen im Quartier aufgebaut werden. Trägerschaft des QM ist die Stadtmission Pforzheim. Mit Hilfe des Verfügungsfonds sollen kleinere Projekte umgesetzt werden, die von der Bürgerschaft initiiert wurden.
  • Salach im Landkreis Göppingen
    • Förderbetrag: 100.000 Euro
    • Erneuerungsgebiet: Ortsmitte Ost
    • Quartiersmanagement (QM) insbesondere für die konkrete Planung, Bau und Inbetriebnahme des neuen Gemeinschaftszentrums sowie konzeptionelle Begleitung des Schachenmayr-Areals. Mit dem QM wird das Ziel einer „Sorgenden Gemeinschaft“ im Quartier Mühlkanal verfolgt. Hierfür sollen verschiedenste Beratungsangebote im Gemeinschaftszentrum entwickelt und der Rahmen für bürgerschaftliches Engagement gesetzt werden.
  • Stuttgart
    • Förderbetrag: 22.500 Euro
    • Erneuerungsgebiet: Botnang I – Franz-Schubert-Straße
    • Mit Hilfe des Verfügungsfonds sollen kleinere Projekte im Stadtteil finanziert werden, die aus der Bewohnerschaft heraus initiiert wurden. Ziel ist es, das bürgerschaftliche Engagement und die Eigenverantwortlichkeit zugunsten einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu stärken.
  • Ulm
    • Förderbetrag: 100.000 Euro
    • Erneuerungsgebiet: Dichterviertel
    • Fortführung des Quartiersmanagements, um den Zusammenhalt der heterogenen Bewohnerschaft und das Bürgerengagement nachhaltig zu stärken. Hierzu sollen bestehende Orte der Begegnung – „Café Blau“ und inklusiver Gemeinschaftsgarten — weiterentwickelt und neue soziale Angebote geschaffen werden.

Programmvolumen: 742.960 Euro

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