Wirtschaft

Letzte Konjunkturprognose für 2023

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Mitarbeiterin der Firma Lütze fertigt Bauteile für elektronische Steuerungen für Schienenfahrzeuge.
Symbolbild

Das Institut für angewandte Wirtschaftsforschung und die Universität Hohenheim haben die letzte Konjunkturprognose des Jahres 2023 vorgelegt. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut geht davon aus, dass auch 2024 ein schwieriges Jahr wird. Sie fordert einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel.

Das Tübinger Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim legte am 19. Dezember 2023 seine letzte Quartalsprognose im laufenden Jahr für Baden-Württemberg vor. Die Forscher erwarten für das Jahr 2023 insgesamt einen Rückgang des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die IAW-Prognose basiert auf einem Modell, das in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim mit Förderung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus entwickelt wurde.

In der aktuellen Konjunkturprognose gehen die Forscher des Tübinger Instituts für angewandte Wirtschaftsforschung und der Universität Hohenheim zum Jahresende 2023 und für das erste Halbjahr 2024 von einer konjunkturellen Stabilisierung aus, wobei es allerdings weiter an gesamtwirtschaftlicher Dynamik mangele. Zudem wird betont, dass die Prognosen derzeit nur mit einem hohen Grad an Unsicherheit gestellt werden könnten.

Wirtschaft von verschiedenen Seiten unter Druck

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, sagt dazu: „Die baden-württembergische Wirtschaft wie auch die deutsche Wirtschaft insgesamt standen 2023 von verschiedenen Seiten unter Druck – das außenwirtschaftliche Umfeld zeigte sich eingetrübt, die Inflation belastete weiter die Kaufkraft der privaten Haushalte und die Ertragserwartungen der Unternehmen. Die aktuellen Daten zeigen, dass die gesamtwirtschaftliche Erholung im kommenden Jahr, auf die wir sehnlich warten und die wir so dringend bräuchten, alles andere als selbstverständlich ist.“

Die Ministerin verwies darauf, dass mit der negativen BIP-Entwicklung des laufenden Jahres die baden-württembergische Wirtschaftsleistung derzeit unter dem Niveau von 2018 liege. Eine derart lange Durststrecke, ohne erkennbare Wachstumstendenz, sei einzigartig in der bisherigen Geschichte des Südweststaats. Die Ursachen dieser zähen Wachstumsschwäche liegen, so die Ministerin weiter, eindeutig im Verarbeitenden Gewerbe, also im Kernbereich der baden-württembergischen Wirtschaft. Auftragseingang und Produktion (um jeweilige Preisanstiege bereinigt) würden hier nicht einmal das Niveau des Jahres 2015 erreichen.

Neue Prioritäten erforderlich

Hoffmeister-Kraut sagte zudem: „Was wir brauchen, um diesen negativen Trend zu brechen, ist ein Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik, wie sie in Berlin und teilweise auch in Brüssel betrieben wird.“ Es müsse endlich Schluss sein mit einer Politik, die durch immer neue Belastungen, seien sie steuerlicher oder bürokratischer Art, mittelständisches Unternehmertum quer durch alle Branchen entmutige und die vor allem auch zulasten der industriellen Wertschöpfungs- und Wachstumskerne gehe. Damit Deutschland international nicht weiter zurückfalle, seien neue Prioritäten erforderlich: Standortpolitik im klassischen Sinne, Verbesserung der Rahmenbedingungen für Investitionen und Innovationen. „Wir müssen uns in Deutschland wieder ganz zentral um unsere Wettbewerbsfähigkeit kümmern, damit die Grundlagen unseres Wohlstands nicht weiter erodieren“, fordert die Ministerin.

Pressemitteilung des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung vom 19. Dezember 2023: Konjunktur Baden-Württemberg – Wenig Dynamik erkennbar.

Weitere Meldungen

Blick über Hohenlohe
Ländlicher Raum

Sanierung des Bildungs- und Begegnungszentrums Hohebuch

Kellner im Festzelt des Cannstatter Wasen trägt Speisen
Gastronomie

Mehrwertsteuer auf Speisen in Gastronomiebetrieben gesenkt

Mitarbeiter der Straßenmeisterei im Einsatz (Foto: © dpa)
Straßenverkehr

Neue Halle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Bescheidübergabe an die IHK Ulm
Berufsbildung

Land fördert Neubau des Bildungszentrums der IHK Ulm

Mitarbeiter des Bereichs der atmosphärischen Aerosolforschung beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten im Wolkenlabor an der Anlage für Aerosol Interaktionen und Dynamik in der Atmosphäre (AIDA). (Foto: dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Innovationen und nachhaltige Technologien

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 2. Dezember 2025

Ein Polizist sitzt im Polizeipräsidium an einem Arbeitsplatz der sogenannten intelligenten Videoüberwachung. (Foto: ©dpa)
Datenschutz

Ministerrat beschließt Änderung des Landesdatenschutzgesetzes

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Logo von Start-up BW
Start-up BW

Dion+ im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Auf dem Display sieht man die Startseite der Ehrenamtskarten-App für Baden-Württemberg.
Bürgerengagement

Ehrenamtskarte jetzt auch per App verfügbar

Logo des Landespreises 2020 für junge Unternehmen. (Bild: L-Bank)
Wirtschaft

Landespreis für junge Unter­nehmen 2026 ausgeschrieben

Person vor Computerbildschirm mit BauTheLänd-Homepage
Bauen

Neue Wissensplattform „Bau the Länd“

Die Hand einer jungen Frau hält eine Energiesparlampe, darin ist eine kleine Pflanze.
Wirtschaft

Förderprogramm „Umweltfinan­zierung“ der L-Bank gestartet

Symbolbild: Symbolbild: Ein Passant geht an dem Logo der Agentur für Arbeit vorbei. Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag, 5. November 2019, sein Urteil zu Leistungskürzungen für unkooperative Hartz-IV-Bezieher verkündet. (Bild: picture alliance/Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa)
Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit verharrt auf höherem Niveau

Eine Altenpflegerin spricht mit Senioren in einer Pflege-Wohngemeinschaft für Demenzkranke.
Pflegeberufe

Lucha auf Delegationsreise in Indien