Hausärztliche Versorgung

Landarztleben durch genossenschaftliche Hausarztmodelle attraktiver machen

Ein Hausarzt misst den Blutdruck einer Patientin (Bild: © dpa).

Um junge Medizinerinnen und Mediziner für den Hausarztberuf zu begeistern und in den Ländlichen Raum zu bringen, wird im Rahmen eines Modellprojekts die Gründung von medizinischen Versorgungszentren in Form von Genossenschaften erprobt.

„Die Sicherung einer wohnortnahen, bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft der ländlichen Räume Baden-Württembergs. Dem misst die Landesregierung einen besonders hohen Stellenwert bei. Die Menschen im Ländlichen Raum sollen auch in Zukunft sicher sein können, dass es eine Hausärztin oder einen Hausarzt in ihrer Nähe gibt. Der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum hat daher eine Initiative des Gemeindetags Baden-Württemberg, des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg und des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes aufgegriffen, die hausärztliche Versorgung im Ländlichen Raum durch einen genossenschaftlichen Ansatz zu verbessern“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk. „Durch dieses Modell sollen insbesondere junge Medizinerinnen und Mediziner eine nachhaltige Verbesserung der Rahmenbedingungen des Hausarztberufs im Ländlichen Raum sowie ihrer persönlichen Lebenssituation erfahren“, so Minister Hauk.

Attraktive Rahmenbedingungen für Ärztenachwuchs schaffen

Durch das Modellprojekt ‚Genossenschaftliche Hausarztmodelle‘ sollen vor allem Anstellungsverhältnisse für Ärztinnen und Ärzte sowohl in Teil- als auch Vollzeit geschaffen werden. „Junge Ärztinnen und Ärzte haben vielfach Respekt vor dem mit einer eigenen Praxis verbundenen wirtschaftlichen Risiko und wünschen sich zumindest den Einstieg in die ambulante Versorgung über eine Anstellung. Mit der Gründung von hausärztlichen, medizinischen Versorgungszentren in Form von Genossenschaften soll erprobt werden, wie beispielsweise Arbeits- und Praxisräume geteilt, bürokratische Lasten verringert oder Arbeitsabläufe aufgeteilt werden können. Solche Rahmenbedingungen können mit dazu beitragen, den Beruf der Landärztin oder des Landarztes auch für junge Ärztinnen und Ärzte attraktiver zu gestalten“, so Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha.

Machbarkeitsanalysen in 21 Städten und Gemeinden

Das Modellprojekt ‚Genossenschaftliche Hausarztmodelle‘ soll in besonders geeigneten Städten und Gemeinden des Ländlichen Raumes in Baden-Württemberg erprobt und umgesetzt werden. Zur Vorbereitung des Aufbaus und Betriebs von medizinischen Versorgungszentren in genossenschaftlicher Trägerschaft werden bis August 2019 in 21 Städten und Gemeinden Machbarkeitsanalysen durchgeführt. Gegenstand dieser Machbarkeitsanalysen bildet die Prüfung der Geeignetheit des Standorts sowie die Durchführung von vorbereitenden Arbeiten für eine spätere Umsetzung des Modellprojekts vor Ort.

Drei Modell-Varianten

Dabei sollen gemeindebezogene Modelle, gemeindeübergreifende Modelle innerhalb eines Mittelbereichs und mittelbereichsübergreifende Modelle in den Fokus genommen werden. „Mit der Konkretisierung des Grundmodells in diesen drei Varianten wird die kommunale Lebenswirklichkeit im Ländlichen Raum Baden-Württembergs abgebildet und es können passgenaue Lösungen für die Kommunen gefunden werden. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass allein finanzielle Anreize zur Niederlassung im Ländlichen Raum nicht die erhoffte Wirkung gezeigt haben. Vielmehr sind es die beruflichen Rahmenbedingungen, die als Schlüsselfaktor in den Fokus der Überlegungen rücken müssen. Die Entwicklung eines solchen Modellprojektes kann dabei Wegweiser für den Umgang mit dem Hausärztemangel im Ländlichen Raum sein“, so Steffen Jäger, erster Beigeordneter des Gemeindetags Baden-Württemberg und Geschäftsführer der Gt-service Dienstleistungsgesellschaft mbH des Gemeindetags.

„Wir sind davon überzeugt, dass wir mit den Genossenschaftlichen Hausarztmodellen einen bedeutenden Akzent setzen können, der auch über die Landesgrenzen Baden-Württembergs hinauswirken kann. Um auch in Zukunft eine ausreichende und optimale hausärztliche Versorgung in Baden-Württemberg sicherzustellen, müssen wir gemeinsam kreative und patientenorientierte Lösungen finden und den Mut haben, entsprechende Wege zu gehen. Der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum bietet genau hierfür eine ideale Plattform. Gemeinsam in einem engen Schulterschluss mit den Projektpartnern und den Gemeinden kann mit dem genossenschaftlichen Ansatz auf die Bedürfnisse vor Ort sowie der Ärztinnen und Ärzte eingegangen werden“, betonten Hauk und Lucha.

Weitere Informationen

Das Land unterstützt die Machbarkeitsanalysen mit einer finanziellen Förderung in Höhe von 167.920 Euro.

Folgende Städte und Gemeinden bzw. kommunale Zusammenschlüsse wurden zur Teilnahme an Machbarkeitsanalysen ausgewählt:

  • Hermaringen
  • Hohentengen am Hochrhein
  • Eppingen
  • Ühlingen-Birkendorf zusammen mit Schluchsee und Bonndorf im Schwarz-wald
  • Gemeindeverwaltungsverband Dornstetten mit den Verbandsgemeinden Glatten, Dornstetten, Schopfloch und Waldachtal
  • Bitz
  • Ellwangen zusammen mit Ellenberg, Jagstzell, Wört, Stödtlen und Tannhausen, Crailsheim, Stimpfach, Kreßberg und Fichtenau
Blick ins Plenum bei der siebten Jahresveranstaltung des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg
  • Strategiedialog Automobilwirtschaft

Bund muss Weichenstellungen für erfolgreiche Transformation vornehmen

Professor Dr. Udo X. Kaisers, Minister Thomas Strobl, Generalarzt Dr. Johannes Backus, Ministerialdirigentin Karin Scheiffele, Ministerialdirektor Reiner Moser (von links nach rechts)
  • Bevölkerungsschutz

Noch stärkere Zusammenarbeit im Rettungsdienst

Ein Winzer bringt mit einem Traktor Pflanzenschutzmittel in den Reben aus.
  • Landwirtschaft

Bericht zur Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
  • Pflegeberufe

Land fördert Koordinierung der Pflegeberufereform

Weihnachtsbaum-Anbau
  • Landwirtschaft

Regionale Weihnachtsbäume kaufen

Eine Patientin wird in einem Krankenhaus in Stuttgart in einem Computertomographen (CT) untersucht (Bild: © dpa)
  • Gesundheit

Neue Konzepte schneller in die medizinische Versorgung bringen

  • Ländlicher Raum

Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ startet

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 5. Dezember 2023

Eine Lehrerin mit einem Tablet in der Hand steht vor einer digitalen Tafel.
  • Schule

Land bringt Digitalisierung an den Schulen voran

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Externes Gutachten zum Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts

Ein Feuerwehrmann holt während einer Einsatzübung einer Freiwilligen Feuerwehr eine Leiter vom Dach eines Einsatzfahrzeugs.
  • Ehrenamt

Internationaler Tag des Ehrenamts

Ein Schüler sitzt an einem Mikroskop und wird dabei von einer Wärmekamera gefilmt.
  • Bildung

Beirat der Stiftung Kinder verabschiedet Vorsitzenden

Steinpilz im Wald
  • Landwirtschaft

Waldboden ist Boden des Jahres 2024

Der Stuttgarter Fernsehturm
  • UNESCO-Welterbe

Stuttgarter Fernsehturm und Heuneburg sollen Welterbe werden

Holzbaupreis 2022: Kirchturm mit Aussichtsplattform in Gutach im Breisgau
  • Holzbau-Offensive

Drei Jahre Bildungsplattform „Auf Holz bauen“

Schaubild beschreibt wie das Radon-Innenraummessprogramm funktioniert
  • Gesundheit

Radon-Messungen in Wohngebäuden

Jugend musiziert, Preisträgerkonzert 2023 BW
  • Kunst und Kultur

Talente aus dem Land überzeugen bei „Jugend musiziert“

Das Polizeiboot „WS 6“ der Wasserschutzpolizei Mannheim
  • Polizei

Neues Deutsch-französisches Polizeiboot eingeweiht

Collage: Logo Landes-Behindertenbeauftragte neben Bildern von Menschen mit Behinderungen.
  • Menschen mit Behinderungen

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen

Logo LZ-BARR Landeszentrum Barrierefreiheit
  • Tag der Menschen mit Behinderungen

Beratungsmöglichkeit zur digitalen Barrierefreiheit

Luchsweibchen wird im Schwarzwald ausgewildert
  • Artenschutz

Erste Luchskatze im Land ausgewildert

Dr. Florian Stegmann, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei
  • Internationales

Neue Leitlinien für Zusammen­arbeit mit Asien-Pazifik-Region

Symbolbild: Kisten mit Gemüse und Obst. (Bild: Christoph Soeder / dpa)
  • Ernährung

Tagung „Bio gemeinsam genießen“ in Stuttgart

Ein mit dem HI-Virus infizierter Mann hält eine rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.
  • Gesundheit

HIV-Infektionen leicht steigend

Eine junge Frau und ein junger Mann sitzen lächelnd im Zug. In der Ecke rechts oben ist das Logo des D-Ticket JugendBW abgebildet..
  • D-Ticket JugendBW

JugendticketBW wird zum D-Ticket JugendBW