Tiergesundheit

Land unterstützt Impfungen gegen Blauzungenkrankheit

Minister Peter Hauk appelliert an alle tierhaltenden Betriebe, das Impfangebot gegen Blauzungenkrankheit zu nutzen, damit Baden-Württemberg schnell und dauerhaft frei von der Blauzungenkrankheit wird.

Lesezeit: 2 Minuten
  • Teilen
  •  
Ein Rind wird gegen die Blauzungenkrankheit geimpft. (Bild: © dpa)

„Durch den Eintrag der Extern: Blauzungenkrankheit (BTV) 2024 (Öffnet in neuem Fenster) verlor Baden-Württemberg den Status ‚BTV-frei‘ und ist seitdem für mindestens zwei Jahre Restriktionsgebiet für Rinder, Schafe, Ziegen und gehaltene Wildwiederkäuer. Aus benachbarten Regionen besteht nach wie vor ein hoher Infektionsdruck, insbesondere durch die Serotypen BTV-4 und BTV-8. Gegen beide Serotypen stehen Kombinationsimpfstoffe mehrerer Hersteller zur Verfügung. Mit der vorbeugenden Impfung wollen wir den Eintrag dieser Serotypen nach Baden-Württemberg verhindern, um den Status ,BTV-frei‘ wieder zu erlangen, was das Verbringen beziehungsweise den Handel von Tieren in seuchenfreie Zonen wieder zu ermöglichen. Dies erreichen wir nur durch eine konsequente Impfung von Rindern, Schafen und Ziegen in den nächsten Jahren. Daher appelliere ich an alle viehhaltenden Landwirtschaftsbetriebe im Land, das Impfangebot zu nutzen und ihre Rinder, Schafe und Ziegen gegen alle Blauzungenvirusvarianten zu impfen. Das Land und die Extern: Tierseuchenkasse (Öffnet in neuem Fenster) weiten ihre Unterstützungsleistung dafür aus und heben bei BTV-4- sowie BTV-8-Impfungen die Zonenregelung auf“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, in Stuttgart.

Möglichst flächendeckende Impfung

Auch im Jahr 2025 sollen alle Rinder, Schafe und Ziegen möglichst flächendeckend gegen den Serotyp 3 (BTV-3) und auch gegen Serotyp 4 (BTV-4) beziehungsweise Serotyp 8 (BTV-8) geimpft werden. Möglichst flächendeckende Impfungen sind unerlässlich, um die Zahl weiterer Ausbrüche auf ein Minimum zu begrenzen. Seit dem 1. Februar 2025 werden deshalb unabhängig vom Serotyp alle BTV-Impfungen landesweit einheitlich mit jeweils 1,00 Euro durch das Land (Rind, Schaf, Ziege) und die Tierseuchenkasse Baden-Württemberg (Rind, Schaf) unterstützt.

Die Blauzungenkrankheit wird nicht unmittelbar von Tier zu Tier übertragen. Die Übertragung erfolgt durch bestimmte Stechmücken (Gnitzen, Cullicoides). An der Blauzungenkrankheit erkranken vor allem Schafe und Rinder, die teilweise sogar verenden können. Der derzeitige BTV-3-Seuchenzug wirkt sich mit schweren Symptomen besonders bei Schafen aus. Diese Tierseuche tritt seit August 2024 wieder in Baden-Württemberg und angrenzenden Staaten vermehrt auf. In den zurückliegenden Wochen und Monaten kam es zu mehreren Ausbrüchen in Frankreich und der Schweiz mit der Serotyp-Variante BTV-8. Österreich meldete BTV-4-Ausbrüche in den Bundesländern Kärnten, Nieder- und Oberösterreich und der Steiermark. Das Virus ist für den Menschen nicht gefährlich. Fleisch- und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden.

Blauzungenkrankheit

Die Blauzungenkrankheit (BT) ist eine anzeige- und bekämpfungspflichtige Tierseuche bei Haus- und Wildwiederkäuern. Das Virus wird durch bestimmte Stechmücken (Gnitzen) übertragen. Die Blauzungenkrankheit äußert sich insbesondere in Fieber, Entzündungen und Blutungen in den Schleimhäuten, vermehrtem Speichelfluss und Schaumbildung vor dem Maul. Vor allem bei Schafen schwillt die Zunge an, wird blau und kann aus dem Maul hängen. Vorzugsweise kann es bei Schafen zu schwerwiegenden Erkrankungen mit Todesfolge oder Totgeburten kommen. Betroffen sind neben Rindern, Schafen und Ziegen auch Kameliden und das Rotwild. Wegen der Übertragung durch Stechmücken ist eine wirksame Bekämpfung beziehungsweise eine Verhinderung der weiteren Ausbreitung nur durch eine vorbeugende Impfung möglich.

Weitere Meldungen

Ein Feuerwehrmann löscht letzte Glutnester auf dem Waldboden (Quelle: dpa).
Forst

Baden-Württemberg auf Waldbrände gut vorbereitet

Blüten der Durchwachsenen Silphie
Bioökonomie

Baden-Württemberg setzt auf Bioökonomie und Biogas

In einem Stuttgarter Kindergarten gibt es Lasagne zum Mittagessen. (Bild: dpa)
Ernährung

Tag der Kitaverpflegung

Eine Frau hält Holzpellets im Keller eines Wohnhauses in den Händen.
Forst

Holz trägt zu Wärmewende und Klimaschutz bei

Ein Neubaugebiet von Weissach
Ländlicher Raum

Studie zu Wohnortwahl junger Menschen veröffentlicht

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärmschutz

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Ein Arbeiter sortiert einen Stapel Holzbretter in eine automatische Maschine in einer Holzbaufirma.
Forst

Vierter Fachkongress Holzbau am Bodensee

Ein Paar geht auf dem Rheindamm bei Schwanau-Nonnenweier entlang.
Hochwasserschutz

Rheinhochwasserdamm-Abschnitt und rechter Murgdamm saniert

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Reutlingen

Im Wasser einer renaturierten Moorfläche spiegelt sich die Sonne. (Foto: © dpa)
Flurneuordnung

Klimafolgenanpassung durch Flurneuordnung

Ein Mann hält  einen Maiskolben vor einem Maisfeld bei Bargau (Ostalbkreis) (Bild: © dpa).
Landwirtschaft

Erntegut im Land frei von gentechnisch veränderten Organismen

Landwirtschaft in Hohenlohe
Landwirtschaft

Frist für Gemeinsamen Antrag 2025 endet am 15. Mai

Eine Frau tippt auf einem Tablet. Daneben liegt ein Smartphone.
Ländlicher Raum

Praxisleitfaden stärkt Bürgerkommunikation im Ländlichen Raum

Rinder mit Kälbern auf der Weide
Landwirtschaft

Fristverlängerung für Ökobetriebe mit Weidepflicht

Ballon mit der Aufschrift: Frau und Beruf
Ländlicher Raum

Land unterstützt Beteiligungs­projekte im Ländlichen Raum