Ländlicher Raum

Innovative Zukunftsprojekte im Ländlichen Raum

Bei einer ganztägigen Fahrt mit der Filstalbahn konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer innovative Zukunftsprojekte im Ländlichen Raum erleben.

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Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
Symbolbild

„Unser leistungsfähiger Ländlicher Raum ist die Stärke Baden-Württembergs. Er bietet attraktive Arbeitsplätze, lebenswerte Gemeinden und vielfältige Kulturlandschaften. Damit das so bleibt, fördert die Landesregierung unter anderem mit dem Kabinettsausschuss Ländlicher Raum in gemeinsamer Zusammenarbeit aller Fachressorts gezielt und effektiv die zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Ländlichen Raums“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, bei einer ganztägigen Fahrt mit der Filstalbahn von Göppingen nach Beimerstetten im Alb-Donau-Kreis.

An vier Stationen in Göppingen, Amstetten, Westerstetten und Beimerstetten erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Vereinen und Verbänden spannende Eindrücke zu den vielfältigen Themen im Ländlichen Raum.

„Mit unseren Förderprogrammen setzen wir starke Impulse für eine nachhaltige Wertschöpfung. Das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) ist ein flexibles Förderinstrument, mit dem wir seit 30 Jahren den Herausforderungen des Ländlichen Raums zielgerichtet und wirkungsvoll begegnen. Die Stärkung der Klimaresilienz, die Schaffung von flächensparendem Wohnraum, ein intelligenter Umgang mit dem demografischen Wandel und der anstehenden wirtschaftlichen Transformation gehören auch auf kommunaler Ebene zu den wichtigen Herausforderungen. All diese Aspekte sind Teil der vom ELR angestoßenen umfassenden Strukturförderung“, betonte Minister Hauk.

Hochwertige Produkte aus Laubholz

Zum Auftakt der Bahnfahrt besuchte Minister Hauk in Göppingen das Technikum Laubholz, die erste unabhängige außeruniversitäre Einrichtung der Spitzenforschung in Baden-Württemberg, die sich ausschließlich mit der Entwicklung von Verfahren und Produkten rund um den nachwachsenden Rohstoff Holz kümmert. Im Mittelpunkt der Vorstellung aktueller Projekte stand die kosteneffiziente Produktion von Karbonfasern, die für zahlreiche Anwendungen eingesetzt werden können. Minister Hauk zeigte sich beeindruckt, wie innovative Holznutzung zum Klimaschutz beitragen und gleichzeitig ganz neue wirtschaftliche Perspektiven eröffnen kann. „Mit unserer Landesstrategie Bioökonomie (PDF) sind wir auf dem Weg zu einer auf erneuerbaren und biologischen Ressourcen beruhenden rohstoffeffizienten und kreislauforientierten Wirtschaft“, erklärte der Minister.

Wirksame Strukturförderung für die Lebensqualität im Dorf

In Amstetten besuchte der Minister drei gelungene Projekte, die mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) gefördert wurden: Das neue Zentrum für Physiotherapie und Prävention „YSIO-fit“, das neue Albhotel zum Bahnhöfle mit gemütlichen Gästezimmern und das aus einem einst verfallenen Hof grundlegend sanierte Hotel-Restaurant „Stubersheimer Hof“. Minister Hauk würdigte besonders den unternehmerischen Mut und das persönliche Engagement der Verantwortlichen. „Alle drei Projekte zeigen, wie wichtig die Nahversorgung auch im Ländlichen Raum ist. Projekte wie diese tragen enorm zur Lebensqualität in der Gemeinde bei und entfalten auch eine überregionale Wirkung“, betonte Minister Hauk.

Maschinenbau und Agrarhandel für die Zukunft

In Westerstetten konnte sich Minister Hauk von der starken und innovativen Wirtschaft im Ländlichen Raum überzeugen. Das Landhandelsunternehmen Lehner Agrar GmbH hat sich durch stetigen Ausbau zum deutschen Marktführer für schonend entspelztes Dinkelsaatgut entwickelt. Diesen Weg hat das Land Baden-Württemberg in den letzten Jahren im Rahmen der Marktstrukturförderung unterstützt.

In den neunziger Jahren entwickelte das Unternehmen die 12-Volt-Streutechnik, die heute mit einem breiten Maschinen-Sortiment in Landwirtschaft und Winterdienst erfolgreich eingesetzt wird. Als innovationsstarker Mittelständler wurde die Lehner Maschinenbau GmbH im Jahr 2017 mit dem Programm „Spitze auf dem Land! Technologieführer für Baden-Württemberg“ gefördert. Minister Hauk lobte den beständigen Innovationsgeist und überbrachte eine positive Nachricht: „Ich freue mich sehr, dass Sie mit ihrer Innovation eines Farmroboters erneut überzeugen konnten und sich über eine weitere Förderung freuen können.“

Mehr Bio aus Baden-Württemberg – Potentiale des Ökolandbaus nutzen

In Beimerstetten endete die Bahnfahrt mit einem Besuch auf dem Biolandhof Seiffert GbR. Der Betrieb mit 75 Milchkühen verbindet erfolgreich Weidehaltung mit einem Melkroboter. Die Erweiterung des Stalles mit einer begrünten Dachfläche schuf Platz, Dämmung und ökologische Ausgleichsfläche. Minister Hauk würdigte die vorbildliche Umsetzung der Weidehaltung und die nachhaltige Arbeitsweise im Betrieb. Baden-Württemberg halte an dem ambitionierten Ziel fest, den Anteil der ökologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Fläche bis 2030 auf 30 bis 40 Prozent zu steigern. „Hierfür ist unser zentrales Instrument der Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“, den wir aktuell mit Beteiligung aller Akteure weiterentwickeln. Um die praktischen Themen des Ökolandbaus in die Fläche zu bringen, haben wir mit dem ÖkoNetzBW eine wichtige Dialog-Plattform geschaffen. Ich danke Familie Seiffert, die als Partnerbetrieb ihren Berufskolleginnen und –kollegen wertvolle Erfahrungen weitergibt“, so Minister Hauk abschließend.

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