Justiz

Haus des Jugendrechts feiert 25-jähriges Jubiläum

Justizministerin Marion Gentges betonte beim Besuch des Haus des Jugendrechts in Stuttgart Bad-Cannstatt dessen Bedeutung für die Jugendstrafrechtspflege.

Lesezeit: 2 Minuten
  • Teilen
  •  
Leitender Oberstaatsanwalt Dr. Joachim Dittrich, Direktorin des Amtsgerichts Bad-Cannstatt Mechthild Weinland, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges, Stellvertretende Abteilungsleiterin des Jugendamtes Stuttgart Nadine Neudörfer und Polizeipräsident Markus Eisenbraun
Von links nach rechts: Leitender Oberstaatsanwalt Dr. Joachim Dittrich, Direktorin des Amtsgerichts Bad-Cannstatt Mechthild Weinland, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges, Stellvertretende Abteilungsleiterin des Jugendamtes Stuttgart Nadine Neudörfer und Polizeipräsident Markus Eisenbraun

Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges besuchte das Extern: Haus des Jugendrechts (Öffnet in neuem Fenster) in Stuttgart Bad-Cannstatt anlässlich dessen 25-jährigen Jubiläums. Am 1. Juni 1999 öffnete das Haus des Jugendrechts als bundesweit erstes seiner Art seine Türen.

Ministerin Gentges blickte auf die erfolgreiche Geschichte zurück und würdigte die Bedeutung dieser Einrichtung: „Das Haus des Jugendrechts Stuttgart-Bad Cannstatt war vor 25 Jahren eine revolutionäre Idee. Heute sind die landesweit zwischenzeitlich neun Häuser des Jugendrechts ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Jugendstrafrechtspflege. Durch die enge Kooperation von Extern: Polizei (Öffnet in neuem Fenster), Staatsanwaltschaft und Jugendgerichtshilfe können wir schnelle und passgenaue Reaktionen auf Jugendkriminalität gewährleisten. Es ist ein Ort, an dem es nicht nur um das Strafen geht, sondern auch neue Chancen eröffnet werden. Der präventive Ansatz und die individuelle Betreuung jugendlicher Straftäter tragen dazu bei, dass viele von ihnen auf den richtigen Weg zurückfinden. Diese Einrichtung hat das Vertrauen der Bevölkerung und der Fachwelt gewonnen und ist heute aus unserer Justizlandschaft nicht mehr wegzudenken.“

Enge Zusammenarbeit aller Beteiligten

Das Haus des Jugendrechts in Stuttgart-Bad Cannstatt wurde im Jahr 1999 als Modellprojekt gegründet, inspiriert von den sogenannten „Community Courts“ in den USA. Ziel war es, die steigenden Zahlen von jugendlichen Straftätern effektiv zu bekämpfen und frühzeitig auf normabweichendes Verhalten zu reagieren. Durch die enge Zusammenarbeit von Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendamt unter einem Dach sowie Amtsgericht wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der als Vorbild für viele weitere Einrichtungen in ganz Deutschland diente.

Ministerin Gentges betonte weiter: „Das 25-jährige Bestehen des Hauses des Jugendrechts Stuttgart-Bad Cannstatt ist nicht nur ein Anlass, auf das Erreichte zurückzublicken, sondern auch ein Zeichen für die kontinuierliche Arbeit aller beteiligten Institutionen im Sinne der Jugend. Wir haben heute einen Meilenstein erreicht, der nur möglich war durch die engagierte Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die maßgeblich zum Erfolg dieser Einrichtung beigetragen haben. Ihnen gilt mein besonderer Dank.“

Innovative Projekte im Haus des Jugendrechts

Das Haus des Jugendrechts Stuttgart-Bad Cannstatt hat sich in den vergangenen 25 Jahren immer weiterentwickelt und durch innovative Projekte, wie etwa „RESPEKT!“ zur Aufarbeitung von Straftaten gegenüber Polizeibeamten und „Netzgänger“ zur Sensibilisierung für die Gefahren und Risiken bei der Nutzung neuer Medien, Maßstäbe gesetzt. Mit neuen pädagogischen Ansätzen gelingt es, frühzeitig auf aktuelle Phänomene der Jugenddelinquenz zu reagieren und jungen Menschen Unterstützung auf ihrem Weg in eine straffreie Zukunft zu bieten.

Haus des Jugendrechts Stuttgart-Bad Cannstatt

Am Haus des Jugendrechts Stuttgart-Bad Cannstatt sind das Extern: Polizeipräsidium Stuttgart (Öffnet in neuem Fenster), die Extern: Staatsanwaltschaft Stuttgart (Öffnet in neuem Fenster), das Extern: Jugendamt der Stadt Stuttgart (Öffnet in neuem Fenster)und das Extern: Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstatt (Öffnet in neuem Fenster) als Kooperationspartner beteiligt. Zur Zielgruppe gehören straffällig gewordene Kinder, Jugendliche und Heranwachsende, die ihren Wohnort im Amtsgerichtsbezirk Stuttgart-Bad Cannstatt haben.

Zwischenzeitlich gibt es in Baden-Württemberg acht weitere Häuser des Jugendrechts in Mannheim, Pforzheim, Heilbronn, Ulm, Offenburg, Karlsruhe, Villingen-Schwenningen und Waldshut-Tiengen. Weitere Standorte befinden sich in Planung, unter anderem in Stuttgart-Mitte, Konstanz, Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis, Lahr, Kehl, Ravensburg und Freiburg.

Weitere Meldungen

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, vierter von links) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 24 verdiente Persönlichkeiten

Justiz

44. Konstanzer Symposium zum Thema Juristenausbildung

Lachende Jugendliche sitzen in Sportklamotten in einer Sporthalle
Sportministerkonferenz

Olympiawerbung soll positiv auf Breitensport ausstrahlen

Ein Beamter der Justizvollzugsanstalt in Offenburg steht im Raum einer Werkstatt der Anstalt. (Foto: © dpa)
Justiz

50 Jahre Stiftung „Resozialisierungsfonds Dr. Traugott Bender“

Award in Form eines bunten Löwen in Acryl mit Aufdruck "Integrationspreis des Landes Baden-Württemberg 2025"
Integration

Integrationspreis des Landes verliehen

Die Preisträger und Preisträgerin mit Staatssekretärin Elke Zimmer und Ministerialdirektor Berthold Frieß
Nahverkehr

Land kürt „BWeger und BWegerin 2025“

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Wohnraumoffensive BW

Neue Prämien für Kommunen zum Schaffen von Wohnraum

Ein Schild mit der Aufschrift "Universitätsklinikum" steht in Mannheim an einer Einfahrt zum Universitätsklinikum.
Krankenhäuser

Grünes Licht für Klinikverbund Heidelberg-Mannheim

Ein Neubaugebiet von Weissach
Ländlicher Raum

Studie zu Wohnortwahl junger Menschen veröffentlicht

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärmschutz

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Siebte Sitzung des Kabinettsausschusses „Entschlossen gegen Hass und Hetze“
Innere Sicherheit

Siebte Sitzung des Kabinetts­ausschusses gegen Hass und Hetze

Kinder und Jugendliche proben im Kammertheater Stuttgart das Musiktheaterstück „Nimmerland“ (Bild: © dpa).
Kunst und Kultur

200.000 Euro für Projekte von Kinder- und Jugendtheatern

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Reutlingen

Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg in Stuttgart.
Verfassungsschutz

Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung

Eine Frau tippt auf einem Tablet. Daneben liegt ein Smartphone.
Ländlicher Raum

Praxisleitfaden stärkt Bürgerkommunikation im Ländlichen Raum