Familie

Gentges und Lucha eröffnen Bundeskongress „Elternkonsens“ in Stuttgart

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Sozialminister Manne Lucha und Justizministerin Marion Gentges vor einer großen Veranstaltungsleinwand.
Sozialminister Manne Lucha und Justizministerin Marion Gentges

Mit der Verfahrenspraxis „Elternkonsens“ soll erreicht werden, dass die Beteiligten vor Gericht zum Wohl des Kindes an einem Strang ziehen. Auf Einladung von Justizministerin Marion Gentges und Sozialminister Manne Lucha haben sich auf dem „Bundeskongress Elternkonsens“ in Stuttgart über 200 Fachleute zu diesem Schlichtungsverfahren ausgetauscht.

Auf Einladung von Justizministerium und Sozialministerium Baden-Württemberg hat am 13. Oktober 2022 der Bundeskongress „Elternkonsens“ in Stuttgart zum Thema „Hochstreitige Eltern am Familiengericht“ stattgefunden. Über 200 Richterinnen und Richter, Fachkräfte der Jugendämter, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Sachverständige, Mitarbeitende von Beratungsstellen und interessierte Personen aus Wissenschaft und Verwaltung aus ganz Deutschland nahmen an dem interdisziplinären Austausch teil. 

In ihrer Eröffnungsrede begrüßte Justizministerin Marion Gentges die große Zahl an Fachleuten und sagte: „Wenn Eltern sich trennen, sind die gemeinsamen Kinder die Leidtragenden. Mit der Verfahrenspraxis „Elternkonsens“ setzen wir alles daran, dass die Beteiligten vor Gericht zum Wohl des Kindes an einem Strang ziehen. Die Trennung der Eltern ist für die Kinder schon schwer genug. Im Sorge- und Umgangsstreit steht deshalb das Kindeswohl an erster Stelle, nicht die Interessen der Eltern.“ 

Beim „Elternkonsens“ steht das Kindeswohl an erster Stelle

Der sogenannte „Elternkonsens“ ist eine von Baden-Württemberg geförderte Verfahrenspraxis, die bei Trennung oder Scheidung der Eltern darauf zielt, im Interesse des Kindes zügig einvernehmliche Lösungen für Umgang und Sorge für die gemeinsamen Kinder herbeizuführen. Zu diesem Zweck sind in der Praxis Familienrichterinnen und -richter, die Anwaltschaft, Jugendämter, Beratungsstellen, Verfahrensbeistände und Sachverständige eingebunden und unterstützen die Eltern in dem Bemühen um eine schnelle und nachhaltige Konfliktlösung. Allein in Baden-Württemberg sind jährlich rund 15.000 Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen. Hinzu kommen die Kinder, deren unverheiratete Eltern sich trennen. Zuletzt wurden jährlich rund 18.000 familiengerichtliche Verfahren um Sorgerecht und Umgang in Baden- Württemberg erledigt.

Sozialminister Manne Lucha sagte: „Bei etwa zehn Prozent der Scheidungsverfahren streiten sich die Eltern unversöhnlich und nehmen wenig oder keine Rücksicht auf ihre Kinder. Diese zehn Prozent der Eltern beschäftigen 90 Prozent der Personen, die an einem Familienrechtsstreit beteiligt sind. Hier setzen wir an, um insbesondere die Kinder zu schützen.“

Bereits seit über einem Jahrzehnt setzen sich das Justizministerium sowie das Sozialministerium in gemeinsamer Kooperation für die Förderung des Projektes „Elternkonsens“ ein, veranstalten regelmäßig Kongresse und Fortbildungsveranstaltungen und unterstützen lokale Arbeitskreise, die Fortbildungsveranstaltungen für Fachpublikum wie auch für Eltern veranstalten.

In der großen Mehrzahl der Fälle gelingt es auf diese Weise, entweder bereits im ersten Termin oder während der Beratung eine von den Beteiligten auch innerlich akzeptierte, einvernehmliche Lösung zu finden. Die besondere Verfahrensweise Elternkonsens wird im Land nicht schematisch auf alle Fälle angewandt. In besonderen Situationen kann sie nicht angezeigt sein, zum Beispiel bei drohender Kindeswohlgefährdung im Zusammenhang mit Gewalt in der Familie oder bei sexuellem Missbrauch.

Weitere Meldungen

Schülerinnen und Schüler melden sich in einer Klasse.
Integration

Land macht Druck beim Thema Integration

Visualisierung Heidelberg, Universitätsklinikum INF 220/221, ehem. Pathologie, Sanierung und Nachnutzung RM/HeiCINN, 1.BA
Vermögen und Bau

Sanierung am Universitätsklinikum Heidelberg beginnt

Eine Studentin der Hebammenwissenschaft hat während einer Übung in einer Vorlesung im Ausbildungszentrum DocLab des Universitätsklinikums Tübingen ein Kleidungsstück unter ihr Oberteil gestopft, um eine schwangere Frau darzustellen, damit eine Kommilitonin eine Betreuungsssituation mit ihr üben kann. (Bild: © dpa)
Studium

Erste Absolvierende der Hebammenwissenschaft feiern Abschluss

Aussenaufnahme der Justizvollzugsanstalt Heilbronn (Bild: © Franziska Kraufmann/dpa)
Vermögen und Bau

Generalsanierung der Justizvollzugsanstalt Heilbronn beginnt

Mittelalterspielplatz in Neuenburg am Rhein
Städtebau

Städtebauförderprogramm 2026 startet

Ein Netzwerk-Kabelstecker leuchtet in der Netzwerkzentrale einer Firma zu Kontrollzwecken rot. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Digitalisierung

CyberSicherheitsCheck jetzt auch für Handwerkskammern

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 neue Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge der Polizei

Polizeibeamte kontrollieren ein Auto.
Polizei

Kontrollaktion gegen Autoposerszene

Städtebauliche Erneuerung Ühlingen
Städtebau

Ortsmitte in Ühlingen-Birkendorf erfolgreich saniert

Fertiggestellter Neubau Besigheimer Straße 14 / Gartenstraße 23-25 in Hessigheim
Städtebau

Ortsmitte in Hessigheim erfolgreich saniert

Städtebauliche Erneuerung Geigersbühl: Forum der Generationen
Städtebau

Städtebaumaßnahme in Großbettlingen abgeschlossen

Eine Haltekelle der Polizei ist bei einer Kontrolle vor einem Polizeifahrzeug zu sehen. (Foto: © dpa)
Verkehrssicherheit

Bilanz des europaweiten Speedmarathons

Ministerin Nicole Razavi besucht den Tabakschopf in Neuried-Schutterzell
Denkmalpflege

Erfolgsprogramm „Wohnen im Denkmal“ wird neu aufgelegt

Eine Frau isst in einer Kantine zum Mittag. (Foto: © dpa)
Ernährung

Modellprojekt für Bio-Verpflegung in Klinik-Kantinen

Jugendliche sitzen vor einem Laptop. (Foto: © dpa)
Jugendpolitik

Jugendstudie 2024 veröffentlicht